Purkersdorf Forum Archiv 2008
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hmmm ? sagt am 23.10.2008 12:44 zu Soau Wiotschaft ?:Erster Beitrag

Re: Bankenkrise


Der Traum von einem "System" mit totaler Gerechtikeit, keiner Armut, 100%iger Moral ist allein von daher nicht möglich.

Aber den "Netzwerkern ein bisschen auf die Finger schauen möglich sein
zB Baubrüder Soravia:
Als ruhender Pool" steht den Soravias der Wirtschafts- und Rechtsprofi Karl Pistotnik zur Seite. Pistotnik,
der im Moment insgesamt 73 !!? Funktionen ausübt,
wacht für sie in doppelter Rolle: Einerseits hat er als Aufsichtsrat der Gesellschaft Stadtpark Real ein Auge auf das Hotel Hilton, andererseits sorgt er als Vorstand der Soravia Privatstiftung dafür, dass der -Familienbesitz sorgsam gehütet wird. Pistotnik ist u.a. auch für die Familien Lugner, Wojnar und Stumpf als Stiftungs-Vorstand tätig.
Bleibt das Privatleben: Auch hier erweisen sich die Soravias als Netzwerker. Wenn Hobbyjäger Hanno Soravia auf die Pirsch geht, begleiten ihn Wirtschafts-Bosse wie Veit Sorger und Ali Mensdorf Pouilly, Ehemann der ÖVP-Politikerin Maria Rauch Kallat.
So funktioniert "Wirtschaft" a Wahnsinn


Das was du da schilderst ist für mich ein weiteres, gewaltiges Problem : Um so ärmer man wird, um so leichter wird es noch ärmer zu werden oder zu bleiben. Um so reicher man wird, um so leichter wird es noch reicher zu werden oder zu bleiben. Freunderlwirtschaft, Steueroasen, mehrfach überbezahlte Posten, etc, pepe... und man bewegt sich als wirklich Wohlhabender (sofern man dabei sozial nicht vereinsamt) wenn man den will in einem Klientel ála "1.Bezirk-Wien" wo es dann dadurch immer mehr ein leichtes wird reich zu bleiben oder noch mehr zu werden denn da bieten sich dann zunehmend Möglichkeiten von denen andere nur träumen können. Da rufst du dann halt einfach mal den noch so teueren Staranwalt an wenns irgendwelche rechtlichen Probleme gibt, erfährst wie du dein Geld noch steuergünstiger parken kannst, erfährst von kravatierten Sektgläsernhaltern wo es die lukrativsten Aufträge (für wenig Gegenleistung) gibt. Natürlich ist nicht jeder reicher gleich ein snobistischer Porschefahrer, gibt ja auch welche die "am Boden der Realität bleiben" aber auch die könnten anders wenn sie denn wollten...die Möglichkeiten sind einfach völlig andere. Das Verhältnis "Arbeit und Gegenleistung" stimmt hier dann jedenfalls nicht mehr so wirklich. Die Rechtfertigung dafür beginnt zu wackeln.Als geldlich zu rechtfertigende Gegenleistung wegen der beruflichen Verantwortung oder weil man ja für seinen jetzigen Job auch in der Jugend hat schwer schuften,studieren müssen kann man da nicht mehr alleinig heranziehen da hier eine teilweise geldliche Verselbstmehrung eintritt und zudem der Unterscheid zu dem Einkommen andere Gesellschaftsschichten einfach krankhaft, absurd wird. Den es ist auch einfach so das das Verhältnis dann nicht mehr stimmt. Die einen verdienen einfach viel zu wenig, die anderen zu viel, die Mittelschicht schwindet in das bodenlose.
Irgendwie läst sich aber glaube ich auch hier eine Analogie zu Darwin aufstellen : Um so grösser (reicher) das Tier wird, um so leichter wird es die kleinen (die Mittelschicht) aufzufressen. Aber der Unterschied : Es muss dafür weiterhin auf die Jagd gehen und in der Natur haben selbst noch so grosse,starke Jäger natürlich Feinde die weiterhin eine Bedrohung darstellen. Der wohlhabende "zum Telefon greif und fetten Auftrag an Land zieh- Reicher" jedoch kaum. DAS ist ein Problem, unnatürlich und gehört gelöst. Deswegen meinte ich ja schon im oberen Posting das der Kapitalismus dem Darwin gewissermasen unter die Arme greift, jedoch in zu extremer, falscher, unnatürlicher und damit schädlicher Art und Weise.
Das liegt aber alles glaube ich auch daran das das Geld ansich schon eine eigentlich unnatürliche Sache ist. Dieses Stück Papier das ansich eigentlich überhaupt keinen materiellen, geistigen, was auch immer - Wert hat. Ein Toilettenpapier, nur etwas fester und schön bunt bedruckt. Die Vorstelleung das diesen Papierfetzen alle Menschen hinterherrennen (wollen oder müssen) wirkt so betrachtet fast schon skuril, ja lächerlich, nein : erbärmlich. Kann das der Leitfaden eines doch ach so intelligenten Wessens sein was Dinge erschaffen hat wie grosse Gedichte, Musik, Atome spalten kann ? Gibts doch nicht.
Und Geld ist eigentlich auch naturwidrig (und daher schädlich) denn die Macht des Geldes ist praktisch gottesähnlich, universell, fast unendlich. Mit Geld kann man praktisch alles erreichen was man will, alles haben, in die Wege leiten u.s.w. (nur Freundschaft und Liebe ist nicht käuflich, nun ja, auser beide lassen sich darauf ein...), es in alles (durch Kauf) quasi eintauschen. Wo gibt es sowas in der Natur ? Ich denke nirgends. GEld hat zuviel Macht, zu viel Verführung zu Gier oder auch Faulheit, birgt zu viel Gefahr/Potential sozial zu vereinsamen oder grössenwahnsinnig zu werden, birgt zu viel Gefahr/Potential sich freizukaufen von schlechtem Gewissen, oder durch Übermass in eine Welt abzutauchen die blind macht für die Armut anderer, es kann zu sehr den Zusammenhalt, das Miteinander der Menschen zerstören durch Neid, Einkommenunterschiede, dem sich freikaufen können von der Notwendigkeit der menschlichen Fürsorge, Zusammenhalts. Denn nicht ohne Grund heist es auch die mit wenig Geld halten am meisten zusammen.
Ich bin fest davon überzeugt das bei allen unumstrittenen Vorteilen eines universellen Tauschmittels genau das der Grund ist besser darauf zu verzichten und das die Zukunft eine andere Lösung parat haben wird, vielleicht kehrt man irgendwie wieder zum reinen tauschen Ware gegen Ware zurück oder eben einfach nur "ich mach was für dich, dafür du für mich" - jedenfalls etwas wo das menschliche Miteinander und moralische gefördert wird und sinnloser Reichtum nicht mehr möglich, sofern das (bezweifle ich leider) überhaupt möglich ist in einem System welches dafür wohl als ganzes mehr oder weniger geopfert werden müsste.



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