Purkersdorf Online

Purkersdorf hochwassergefährdet!


Sozialökologische Siedlungsentwicklung Purkersdorf II

Laut WIFO gehört Purkersdorf zu den hochwassergefährdetsten Gemeinden Österreich:23 % der Gebäude sind potentiell hochwassergefährdet, 13 % „hochgefährdet“

Am 2.2.2007 versandte das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) eine Karte, die für alle österreichische Gemeinden den Prozentsatz der Gebäude ausweist, die grundsätzlich hochwassergefährdet sind. Die Unterlagen dazu stammen von HORA, dem Hochwasserdatensystem des Lebensministeriums. Über das (angeblich) in Europa einzigartige HORA kann bekanntlich für (fast) alle Bauten über die Adresse seit einigen Monaten die potentielle Hochwassergefährdung abgefragt werden (http://www.hochwasserrisiko.at.)

Die in Anlage beiliegende Karte weist diese Gefährdung auf Grund der geografischen Gegebenheiten und der zu erwartenden Abflüsse aus, allerdings OHNE Berücksichtigung von Schutzbauten wie Dämmen. Auf den ersten Blick könnte diese Vorgangsweise eventuell übertreiben erscheinen, wird aber plausibel damit begründet, dass die Erfahrungen mit Dammbrüchen bei den letzten Hochwasserereignissen diese Betrachtungsweise durchaus rechtfertigt.

Die in Anlage beiliegende Karte zeigt Purkersdorf als kleinen dunkelgrünen Fleck wesentlich von Wien – vergrößert ist dies über das Internet einsehbar. 23 % der Gebäude sind potentiell hochwassergefährdet, 13 % „hochgefährdet“ (d.h. überschwemmt bei Hochwasserereignissen, die im durchschnitt alle 30 Jahre auftreten. Leicht ist dabei im Österreichvergleich erkennbar, dass es auch noch grundsätzlich gefährdetere Gemeinden gibt (gelbe, orange, rote Farbe), etwa an der Donau; dass aber Purkersdorf zu den hochwassergefährdetsten Gemeinden Österreich gehört.

Was folgt daraus konkret:

  1. Land NÖ erfüllt derzeit die langjährige Forderung von Liste Baum & Grüne nach einer Gefahrenzonenplanung für den Wienfluss– ohne irgendein Zutun der Gemeinde: die Gefahrenzonenplanung für den Wienfluss ist derzeit vom Land in Arbeit befindlich. Dankenswerterweise hat das Land eine solche Gefahrenzonenplanung für die kleineren Bäche schon vor einigen Jahren fertiggestellt. Nach Fertigstellung der Gefahrenzonenplanung für den Wienfluss als wichtigstem Gewässer sollten umgehend die Ergebnisse (die berühmten roten und gelben Linien) in den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan eingearbeitet werden.
  2. Mit Fertigstellung der Gefahrenzonenplanung für den Wienfluss bleibt als Lücke der Gablitzbach. Für diesen existiert eine Gefahrenzonenplanung in Gablitz. Zwischen der Grenze zu Gablitz bis zur Einmündung in den Wienfluss hat das Land bis dato keine Gefahrenzonenplanung beauftragt. Hier muss die Gemeinde nun initiativ werden, um diese Lücke zu schließen, zumal im Reiche Lintners an der linken Seite des Gablitzbaches bekanntlich ja extreme Anschüttungen getätigt wurden, deren Rechtmäßigkeit ein eigenes Kapitel wären, und durch die jedenfalls die tieferliegenden Anrainer auf der rechten Seite des Gablitzbaches potentiell gefährdet sind.
  3. Der Gefährdungshinweis von Ministerium und WIFO ist deshalb auch sehr ernst zu nehmen, weil alle Klimaprognosen besagen, dass „Extremwetterereignisse“ und „Starkniederschläge“ zunehmen werden. Dazu kommt weiters, das bei genauer Betrachtung der Karte für Purkersdorf im Internet deutlich wird, dass viel konkrete lokale bisherige Überschwemmungen etwa – um nur 2 Beispiele zu nennen in der Schillergasse oder Karlgasse gar nicht aufscheinen, d.h. hier NICHT berücksichtigt wurden. Die konkreten Daten von Ministerium und WIFO sollten daher allgemein zu einer (Neu)Bewertung der Hochwasserschutzmaßnahmen herangezogen werden und so in eine Überarbeitung von Flächenwidmungs- und Bebauungsplan einfließen.
  4. Die Gemeindeorgane sollten Hochwassergefährdungen, die durch geplante Verbauungen von Ufern wie derzeit gerade beim Gablitzbach in der Linzerstraße (Trautenbergergrund) ernst nehmen und nicht leichtfertig abtun.

Mit ökosolidarischen Grüßen

Josef Baum

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Letzte Änderung: 2007-02-20 - Stichwort - Sitemap