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Verstärkung S-Bahn ist sofort machbar!


Verkehrsstadträtin fordert Verstärkung der S-Bahn für ganz Purkersdorf und Verbesserung des Angebots auf der gesamten Wienerwaldstrecke

Christiane Maringer, Verkehrsstadträtin der Liste Baum in Purkersdorf, fordert die sofortige Verstärkung der S-Bahn für das gesamte Siedlungsgebiet Purkersdorfs: „Im Gegensatz zur Verlängerung der U-Bahn ist eine Verbesserung des Bahnverkehrs sofort umsetzbar – mit deutlich geringeren Kosten*) und wesentlich besseren ökologischen und verkehrspolitischen Effekten.“

Die immer wieder aufflammende Forderung nach einer U-Bahn nach Unter-Purkersdorf hakt an vielen Stellen und ist daher „reine Kosmetik, die Defizite der Verkehrspolitik Niederösterreichs – allerdings schlecht – kaschieren soll“, so Maringer. So ist eine deutliche Verdichtung des Bahn-Angebots in den Freizeit- und Nachtstunden für Purkersdorf überfällig. Nur ein attraktiveres Angebots auf der gesamten Westbahnstrecke kann eine Eindämmung des motorisierten, individuellen Durchzugsverkehrs bewirken. „Ein Viertelstunden-Takt bis Tullnerbach-Pressbaum würde schlagartig viele Verkehrsprobleme lösen. Dazu muss die Bahn aber mehr als überholte „Regelarbeitszeiten“ bedienen und den Menschen für ein zeitgemäßes Mobilitätsbedürfnis zur Verfügung stehen. Das schließt Nachtstunden und Freizeit ein.“ Alle diese Maßnahmen sind mit dem bestehenden Infrastrukturangebot sofort umsetzbar, „das liegt aber weder im Fokus des Landes Niederösterreich noch der Bundespolitik“, kritisiert Maringer.

Besonders absurd ist die Forderung nach der U-Bahnverlängerung für die Verkehrsstadträtin, wenn sie von Purkersdorfer Politikern erhoben wird. Auch wenn der Bürgermeister die Forderung aus Penzing nach einem 5.000-Plätze Parkhaus auf 60 bis 120 Plätze einschränkt, bleibt der Umstand, dass weiter alle, die diese U-Bahn nutzen wollen, erst durch Purkersdorf durchfahren müssen. „Klar, jede und jeder möchte gerne eine Direktverbindung vorfinden. Unter-Purkersdorf schließt aber weiter den Großteil der Bevölkerung Purkersdorfs aus! Es muss unser Interesse sein, den motorisierten Individualverkehr bereits dort abzufangen, wo die jeweils kürzeste Strecke der Menschen von ihrem Wohnort zur Bahn besteht. Alles andere ist kurzsichtig und verbessert die Lebensqualität in Purkersdorf nicht. Es reduziert weder Lärm, noch Feinstaubbelastung noch die Parkplatzsituation an den Zustiegstellen zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln.“

Dazu kommt, dass der teuer errichtete P&R-Platz in Unter-Purkersdorf, der gratis zur Verfügung steht, nicht angenommen worden ist. Zu glauben, dass jemand, der schon im Auto sitzt künftig für ein Parkhaus, eine Außenzone und dann das Ticket in Wien zahlen würde, wenn wenige Meter weiter die Stadtgrenze winkt, widerspricht allen Studien und Analysen der Verkehrspolitik.

Es gleicht einer Verschwendung öffentlicher Mittel, wenn sich zwei Öffis gegenseitig konkurrenzieren sollen, statt die Bahn durch eine Intervallverkürzung und Verlängerung der Betriebsdauer zu attraktivieren. Ein Rechenspiel für folgende Betriebsannahme, bewusst für die gleiche Strecke für die der U-Bahn-Ausbau gefordert wird, also zwischen Hütteldorf und Unter-Purkersdorf:

  • ein TÄGLICHER Viertelstunden-Takt zwischen 5 Uhr und 24 Uhr (gebildet aus S 50 ab Westbahnhof und S 80 ab Hauptbahnhof)
  • mit Verstärkerzügen in der Hauptverkehrszeit (MO – FR von 6h – 9h und von 15.30h – 19.30h) für die gleiche Strecke was dann mit den S-Bahnen einen sieben-einhalb Minuten Takt erbringt

ergibt beim geltenden Bestellpreis für die S-Bahn folgende Kosten:

  • für das Land Wien 2.370.000,- Euro pro Jahr (Hütteldorf bis Sanatorium)
  • für das Land Niederösterreich 330.000,- Euro pro Jahr (Sanatorium bis Unter-Purkersdorf)

Was bedeutet, dass so ein Betrieb mit der Bahn zumindest für 340 Jahre geboten werden könnte zu den gleichen Kosten des U-Bahn-Baus – nicht mitgerechnet die Errichtung des geforderten Parkhauses und dass der Betrieb der U-Bahn teurer ist, als jener der Bahn.

 

*) Tatsache ist, dass es KEINE freien Gleise ab Hütteldorf für eine U-Bahn-Betrieb gibt. Es müsste also neu gebaut werden. Dazu eine neue Studie der Arbeiterkammer Wien von August 2016 auf Seite 48: „So betragen die Errichtungskosten für 1 km der Wiener U-Bahn zwischen rd. € 120 Mio. (Hochstrecke) und € 220 Mio. (Tieflage im dichtverbauten Stadtgebiet unter besonders schwierigen Bedingungen).“ (https://media.arbeiterkammer.at/wien/PDF/studien/Stadtpunkte20.PDF)

 

Christiane Maringer
Umwelt- und Verkehrsstadträtin Purkersdorf,
Liste Baum
maringer@reizwort.at
0664/344 13 12

 

 

 

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Letzte Änderung: 2016-09-20

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