LIB-Rundbrief 2002-04-20

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Angesichts der Einmaligkeit der direkten Beteiligung der EVN an 2 Schweizer AKWs und weitreichenden Bedeutung dieser unglaublichen, aber leider wahren Geschichte eine Erklärung von Abg. M. Petrovic:

Petrovic: EVN-Beteiligung an AKW zerschmettert Glaubwürdigkeit von Österreichs Anti-Atom-Politik

Pröll muß dafür sorgen, daß EVN sich aus Atombusiness zurückzieht

"Die österreichische Anti-Atom-Politik hat durch die nun bekannt gewordene Beteiligung der niederösterreichischen EVN an zwei Schweizer Atomkraftwerken schweren Schaden erlitten. Vor allem der Kampf gegen das Atomkraftwerk Temelin hat angesichts dieser Doppelzüngigkeit einen schweren Rückschlag erlitten und die Unterzeichner müssen sich damit verraten vorkommen. Es ist hochgradig unglaubwürdig, wenn die Regierung gegen das Atomkraftwerk Temelin mobilisiert, während die EVN nach dem ausgesprochenen Motto 'man muß nehmen, was man bekommt' sich unter die Atomkraft-Produzenten einreiht", kritisiert die stv. Klubobfrau der Grünen, Madeleine Petrovic, nach einem entsprechenden Bericht der Tageszeitung 'Die Presse'. Die Grünen werden in den nächsten Tagen parlamentarische Anfragen an Bundeskanzler Schüssel und Minister Bartenstein in dieser Causa richten.

Besonderen Erklärungsbedarf hat der niederösterreichische Landeshauptmann Pröll, der wegen des Atomkraftwerkes Temelin noch immer die Veto-Karte im Ärmel behält und damit endgültig zum Falschspieler zu werden droht. Das Land Niederösterreich ist Haupteigentümer der EVN, und es ist kaum vorstellbar, daß der Atom-Deal ohne Wissen des Landeshauptmannes vor sich gegangen ist. "Pröll muß jetzt dafür Sorge tragen, daß die EVN die Finger aus dem Atombusiness herauszieht und diese Beteiligungen zurücknimmt. Die Glaubwürdigkeit seines Anti-Temelin-Kampfes ist jedenfalls schwerst erschüttert", so Petrovic. Es wird jedenfalls spannend anzusehen sein, wie Pröll den UnterzeichnerInnen des Anti-Temelin-Volksbegehrens die Widersprüche zwischen seinem vorgeblichen Anti-Temelin-Kampf und der Beteiligung der EVN an Atomkraftwerken erklären wird, so Petrovic.