Purkersdorf Online

Vom autogerechten zum menschengerechten Verkehr


LIB-Rundbrief 7.06.2002 + Presseaussendung

Der Entwurf zum Purkersdorfer Verkehrskonzept liegt vor:
Purkersdorf auf dem Weg vom autogerechten zum menschengerechten Verkehr
BürgerInnenbeteiligung und Gemeinderatsbeschluss

"Entwurf zum Verkehrskonzept" wird das vorliegende im Prinzip abgeschlossene Werk genannt, weil derzeit noch einige Hinweise aus der Bürgerversammlung von Ende Mai eingearbeitet werden, dann der Gemeinderat im Juni das Konzeptvorläufig beschließen soll, es dann nochmals im Sommer für Eingaben von BürgerInnen aufliegt, und im Herbst im GR endgültig beschlossen werden soll.

Wie vom Hauptverfasser Univ. Prof. Knoflacher empfohlen war ich seit Beginn der Bearbeitung vor anderthalb Jahren auf den allgemeinen Konsens im Umweltausschuss und Gemeinderat bedacht. Die vorliegend Presseinformation ist dazu auch meine erste. Wie von allen Richtungen im Gemeinderat bei der Bürgerversammlung festgestellt, ist die Konsenssuche bei den wichtigen Verkehrsthemen unbestritten. Die Stellungsnahmen der zahlreich erschienenen BürgerInnen bei der Bürgerversammlung zu den Vorschlägen des Konzeptes waren fast einhellig positiv!

Kurz-, mittel- und langfristig: von kleinen Maßnahmen bis zu großen Entwürfen

Das Konzept umfasst viele vergleichsweise einfach zu realisierende Vorschläge für mehr Verkehrsicherheit und zum Ausbau der Geh- und Radwege sowie der Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, aber auch mittel- und langfristig sinnvolle Maßnahmen. Die Einzelmaßnahmen sollen nun in den nächsten Jahren im Detail umgesetzt werden, wobei auch auf die finanziellen Rahmenbedingungen zu bedacht nehmen ist.

So sind etwa einzelne Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit der FüßgängerInnen im Konzept ausgeführt, ein komplettes Konzept für ein Tagessammeltaxi bis hin zu grundlegenden Änderungen um die Bahnhofsstationen Purkersdorf-Gablitz und Unterpurkersdorf. Weiters gibt es z. B. ein Konzept für eine "Flanierzone" in der Kaiser-Josefstraße zwischen Hauptplatz und Berggasse oder den Vorschlag zur stärkeren Kurzzonenüberwachung. Unerfreulich - aber nicht mit dem Konzept verbunden - ist sicher die Erkenntnis, dass es grundlegende Änderungen bei Bus und Bahn leider erst in etwa fünf Jahren geben kann, wenn die Baustelle in Hadersdorf abgeschlossen ist.

Schlüssig werden Verkehrssicherheitsmaßnahmen z.B. in der Tullnerbachstraße und in der Wienerstraße abgeleitet. Z.B.: An der B1 gibt es von Wien kommend nur eine Spur, daher KANN Richtung Zentrum Purkersdorf die zweite Spur in der Wienerstraße ohne oft befürchtete Stauprobleme wie in Wien (für Parker) oder für andere Verkehrsformen verwendet werden: zweckmäßig zur psychologischen Umsetzung wären dazu aber entsprechend neue attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr und natürlich ist es auch eine finanzielle Frage.

Kritiker sollten sich jedenfalls die Mühe machen, das Gesamtkonzept und die Begründung von Maßnahmen zu lesen. Für Diskussionen wird noch lange Zeit sein.

Purkersdorf hat auf Dauer keine Alternativen zu einem umwelt- und menschenfreundlichen Verkehr

Faktum ist, dass es für Purkersdorf nicht die Möglichkeit weiterer Umfahrungen gibt (in Tulln wird jetzt um viel Geld die dritte Umfahrung gemacht); wir haben eine durchschnittliche Besetzungszahl von 1,1 pro PKW - wir sollten dem Wienerwald, uns und unseren Kindern zuliebe wirklich umweltfreundliche Verkehrsalternativen überlegen.

Jahrzehntelang wird unsere Stadt autogerecht gemacht, jetzt gilt es den Verkehr wieder menschengerecht zu machen

Gediegene Expertenarbeit......

Der vorliegende Entwurf zum Verkehrskonzept hat zwei Teile: den Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr. Sie beruht auf gediegenem "Handwerk": Zunächst wurden Zählungen, Videoaufzeichnungen und Befragungen mittels Fragebogen durchgeführt und dann ausgewertet. Auf der Analyse dieser gewonnenen Grunddaten wurden dann konkrete Vorschläge zur Lösung aktueller Verkehrsprobleme erarbeitet. Dazu fanden wieder Dutzende Besprechungen statt, bei denen viele Gesichtspunkte eingearbeitet wurden.

....zu minimalen Kosten

Das Konzept selbst wurde äußerst kostengünstig erstellt. Obwohl vom letzten GR unter Eripek schon ein Verkehrskonzept ohne Vorgaben um weit über eine Million S beschlossen worden war, gelang es durch Anboteinholungen den Preis auf unter eine halbe Million S und damit auf ca 40 % zu senken (!!!!!!!!!!!!), während gleichzeitig die Qualität durch entsprechende Präzisierungen gesichert wurde.

Speziell soll der AHS und vielen SchülerInnen für Ihre Mithilfe und nicht zuletzt den überproportional vielen PurkersdorferInnen gedankt werden, die die umfangreichen Fragebogen hilfreich ausgefüllt haben.

Regionales Verkehrskonzept demnächst

Neben dem Purkersdorfer Verkehrskonzept wird derzeit auch ein großräumigeres regionales Verkehrskonzept erstellt. Dabei gab es jedoch durch Vorgänge im Mauerbacher GR Verzögerungen um ein Jahr., was leider zu einer mangelnden Sychronisation führte. Purkersdorf hat jedenfalls damit auch überregional klare Weichenstellungen vollzogen. Jedenfalls liegt mit dem Purkersdorfer Verkehrskonzept ein durchdachtes Gerüst für eine langfristige und nachhaltige Verkehrspolitik vor

Josef Baum, Verkehrsstadtrat


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