Purkersdorf Online

Jetzt VOR-Tarifhöhung - nun reicht's!


LIB-Rundbrief 2003-01-31

Falsche Maßnahme zum falschen Zeitpunkt

"Es mutet wie ein Faschingsscherz an, wenn nun ab 1. Feber sämtliche öffentliche Verkehrsmittel deutlich teurer werden. Ausgerechnet nach der Nichtinformation bezüglich der neuen Busfahrpläne und ausgerechnet nach den gehäuften Bahnausfällen durch das Uraltwagenmaterial gibt's den nächsten Tiefschlag für umweltbewusste VerkehrsteilnehmerInnen", nimmt Josef Baum als Obmann der LIB-Sozialökologischen Plattform Purkersdorf Stellung.

Die LIB-Umwelt- und Verkehrsstadträtin Marga Schmidl stellt fest: "Unsere Anstrengungen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Purkersdorf wie Abendsammeltaxi, Stadttaxi, Ortsfahrschein, Nachtzug, Nachtbus, Spezialfahrpläne für alle Haushalte, örtliches und regionales Verkehrskonzept werden durch ein solches Vorgehen sehr erschwert."

Ab Jänner sind die reinen Bahnfahrkarten teurer geworden, zum vierten Mal innerhalb DREI Jahren. Nun erhöht der gesamte VOR um bis zu 8 %, ohne dass etwas zusätzlich geboten wird, ja im Gegenteil! Das ist Kundenvertreibung.

Die Regierung hat statt positiver Maßnahmen die Spitzen der Bahn schwarzblau eingefärbt und - wie aus den Gesprächen zur Regierungsbildung durchsickert, sind laut der Sendung ECO am Donnerstag nun "scharfe Einschnitte" geplant, die nur zu einem weiteren Qualitätsverlust führen können. Wie der F-nahe IHS-Chef Felderer formulierte: "Es wird zu einem großen Eklat kommen müssen". Das heisst wohl, man lässt es auf einen Eisenbahnerstreik ankommen (Der wird übrigens aber Schüssel politisches Leben enorm verkürzen).

Es reicht!

Jahrzehntelang wurde in die Bahn nichts investiert, während Autobahnen laufend ausgebaut wurden. Wer redet da von Defizit?

Um einerseits die Interessen der weniger Begüterten zu schützen und um andererseits vor allem nahe Ballungszentren bzw. im Wienerwald einen umwelt- und menschenfreundlichen Verkehr zu sichern, wird derzeit an der Westbahn eine PendlerInnenaktion vorbereitet, die die Chefs der ÖBB und die politisch Verantwortlichen munter machen wird. Leute, die bei der Organisation noch mitmachen wollen, bitte melden.
Am 12.2. um 17.30 gibt es dazu eine Vorbesprechung im Cafe Westend gegenüber dem Westbahnhof.

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aus AK-Aussendungen:

AK: Endlich moderne und pünktliche Züge für die Pendler, statt immer höherer Preise

AK fordert verbessertes Service, damit Umsteigen auf Öffis für Pendler attraktiv wird

Ab Samstag werden Fahrten im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) teurer. Rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland müssen für Wochen- und Monatskarten tiefer in die Tasche greifen, kritisiert die AK: Monatskarten werden bis zu 7,6 Prozent, Wochenkarten gar bis zu 8,4 Prozent teurer. Eine Monatskarte etwa von Tulln oder Ebenfurt nach Wien kostet statt bisher 73,4 Euro ab Samstag 79 Euro.

"Mit dieserPreiserhöhung werden die Arbeitswege für die Pendler wieder einmal teurer", kritisiert Maria Kubitschek, Leiterin des AK-Wirtschaftsbereichs, "und das, obwohl gerade in den vergangenen Wochen tausende Pendler zu spät zur Arbeit gekommen sind, weil Zugsgarnituren aus den 60er Jahren auf offener Strecke den Geist aufgeben. Ganz zu schweigen davon, dass die Fahrgäste wie Sardinen zusammengepfercht werden, weil die Züge mit weniger Waggons geführt werden, und darüber hinaus Heizungen praktisch nicht funktionieren." Statt ständiger Preiserhöhungen fordert Kubitschek daher ein besseres Service für die Pendlerinnen und Pendler: Mehr Züge, moderne Züge und pünktliche Züge.

Auslöser für die VOR-Tariferhöhung ist die jüngste Preiserhöhung der ÖBB vom 1. Jänner. Weil der VOR verpflichtet ist, die Tariferhöhung der ÖBB, übrigens die vierte innerhalb von drei Jahren, zu übernehmen, sind alle Pendler, die Außenzonen im Verkehrsverbund benützen oder die Zone 111 (Wiener Bahnnetz), von der Verteuerung betroffen. "Das ständige Drehen an der Preisschraube muss einmal ein Ende haben", sagt Kubitschek, "Ziel muss es sein, für Pendler den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel akktraktiv zu machen. Mit ständigen Verteuerungen noch dazu bei schlechter werdender Qualität wird das nicht gelingen."

"Wir haben die Auswirkungen der Tarifsteigerungen berechnet und es zeigt sich, dass wieder einmal besonders die niederösterreichischen Pendler betroffen sind", kritisiert AKNÖ-Präsident Josef Staudinger. Der Weg zur Arbeit verteuert sich zum Beispiel für alle, die von Bruck an der Leitha zum Südbahnhof wollen, monatlich gleich um 9 Prozent. Für die St. Pöltener wird die Wochenkarte nach Wien gleich um 9,3 Prozent kostspieliger. Und noch ein Beispiel: Wer eine Monatskarte von Wiener Neustadt nach Wien-Hetzendorf löst, der muss ebenfalls 9,2 Prozent mehr zahlen.

Es hat sich gezeigt, dass Einzelfahrkarten weniger stark verteuert werden als die Pendlertickets. "Es zahlen die ArbeitnehmerInnen wieder einmal drauf", erklärt Staudinger. Die Preiserhöhung sei gerade jetzt das falsche Signal an die Pendler. "Die Bahn hat in den letzten Jahren Fahrgäste verloren, mit Preiserhöhungen werden diese sicherlich nicht zurückgewonnen", ärgert sich AKNÖ-Präsident Staudinger. "Wenn die Bahn teurer wird, werden die ArbeitnehmerInnen keine Anreize zum Umsteigen sehen. Der Verkehrsinfarkt in der Ostregion ist wirklich nur mehr eine Frage der Zeit!"


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Letzte Änderung: 2003-02-01 - Stichwort - Sitemap