"Es mutet wie ein Faschingsscherz an, wenn nun ab 1. Feber sämtliche öffentliche Verkehrsmittel deutlich teurer werden. Ausgerechnet nach der Nichtinformation bezüglich der neuen Busfahrpläne und ausgerechnet nach den gehäuften Bahnausfällen durch das Uraltwagenmaterial gibt's den nächsten Tiefschlag für umweltbewusste VerkehrsteilnehmerInnen", nimmt Josef Baum als Obmann der LIB-Sozialökologischen Plattform Purkersdorf Stellung.
Die LIB-Umwelt- und Verkehrsstadträtin Marga Schmidl stellt fest: "Unsere Anstrengungen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Purkersdorf wie Abendsammeltaxi, Stadttaxi, Ortsfahrschein, Nachtzug, Nachtbus, Spezialfahrpläne für alle Haushalte, örtliches und regionales Verkehrskonzept werden durch ein solches Vorgehen sehr erschwert."
Ab Jänner sind die reinen Bahnfahrkarten teurer geworden, zum vierten Mal innerhalb DREI Jahren. Nun erhöht der gesamte VOR um bis zu 8 %, ohne dass etwas zusätzlich geboten wird, ja im Gegenteil! Das ist Kundenvertreibung.
Die Regierung hat statt positiver Maßnahmen die Spitzen der Bahn schwarzblau eingefärbt und - wie aus den Gesprächen zur Regierungsbildung durchsickert, sind laut der Sendung ECO am Donnerstag nun "scharfe Einschnitte" geplant, die nur zu einem weiteren Qualitätsverlust führen können. Wie der F-nahe IHS-Chef Felderer formulierte: "Es wird zu einem großen Eklat kommen müssen". Das heisst wohl, man lässt es auf einen Eisenbahnerstreik ankommen (Der wird übrigens aber Schüssel politisches Leben enorm verkürzen).
Jahrzehntelang wurde in die Bahn nichts investiert, während Autobahnen laufend ausgebaut wurden. Wer redet da von Defizit?
Um einerseits die Interessen der weniger Begüterten zu schützen
und um andererseits vor allem nahe Ballungszentren bzw. im
Wienerwald einen umwelt- und menschenfreundlichen Verkehr zu
sichern, wird derzeit an der Westbahn eine
PendlerInnenaktion vorbereitet, die die Chefs der ÖBB und die
politisch Verantwortlichen munter machen wird. Leute, die bei
der Organisation noch mitmachen wollen, bitte melden.
AK: Endlich moderne und pünktliche Züge
für die Pendler, statt immer höherer Preise
AK fordert verbessertes Service, damit Umsteigen auf Öffis für
Pendler attraktiv wird
Ab Samstag werden Fahrten im Verkehrsverbund
Ost-Region (VOR) teurer. Rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler aus
Wien, Niederösterreich und dem Burgenland müssen für Wochen- und
Monatskarten tiefer in die Tasche greifen, kritisiert die AK:
Monatskarten werden bis zu 7,6 Prozent, Wochenkarten gar bis zu 8,4
Prozent teurer. Eine Monatskarte etwa von Tulln oder Ebenfurt nach
Wien kostet statt bisher 73,4 Euro ab Samstag 79 Euro.
"Mit dieserPreiserhöhung werden die Arbeitswege für die Pendler wieder
einmal teurer", kritisiert Maria Kubitschek, Leiterin des
AK-Wirtschaftsbereichs, "und das, obwohl gerade in den vergangenen
Wochen tausende Pendler zu spät zur Arbeit gekommen sind, weil
Zugsgarnituren aus den 60er Jahren auf offener Strecke den Geist
aufgeben. Ganz zu schweigen davon, dass die Fahrgäste wie Sardinen
zusammengepfercht werden, weil die Züge mit weniger Waggons geführt
werden, und darüber hinaus Heizungen praktisch nicht funktionieren."
Statt ständiger Preiserhöhungen fordert Kubitschek daher ein besseres
Service für die Pendlerinnen und Pendler: Mehr Züge, moderne Züge und
pünktliche Züge.
Auslöser für die VOR-Tariferhöhung ist die jüngste Preiserhöhung
der ÖBB vom 1. Jänner. Weil der VOR verpflichtet ist, die
Tariferhöhung der ÖBB, übrigens die vierte innerhalb von drei Jahren,
zu übernehmen, sind alle Pendler, die Außenzonen im Verkehrsverbund
benützen oder die Zone 111 (Wiener Bahnnetz), von der Verteuerung
betroffen. "Das ständige Drehen an der Preisschraube muss einmal ein
Ende haben", sagt Kubitschek, "Ziel muss es sein, für Pendler den
Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel akktraktiv zu machen.
Mit ständigen Verteuerungen noch dazu bei schlechter werdender
Qualität wird das nicht gelingen."
"Wir haben die
Auswirkungen der Tarifsteigerungen berechnet und es zeigt sich, dass
wieder einmal besonders die niederösterreichischen Pendler betroffen
sind", kritisiert AKNÖ-Präsident Josef Staudinger. Der Weg zur
Arbeit verteuert sich zum Beispiel für alle, die von Bruck an der
Leitha zum Südbahnhof wollen, monatlich gleich um 9 Prozent. Für die
St. Pöltener wird die Wochenkarte nach Wien gleich um 9,3 Prozent
kostspieliger. Und noch ein Beispiel: Wer eine Monatskarte von
Wiener Neustadt nach Wien-Hetzendorf löst, der muss ebenfalls 9,2
Prozent mehr zahlen.
Es hat sich gezeigt, dass Einzelfahrkarten weniger stark verteuert
werden als die Pendlertickets. "Es zahlen die ArbeitnehmerInnen
wieder einmal drauf", erklärt Staudinger. Die Preiserhöhung sei
gerade jetzt das falsche Signal an die Pendler. "Die Bahn hat in den
letzten Jahren Fahrgäste verloren, mit Preiserhöhungen werden diese
sicherlich nicht zurückgewonnen", ärgert sich AKNÖ-Präsident
Staudinger. "Wenn die Bahn teurer wird, werden die ArbeitnehmerInnen
keine Anreize zum Umsteigen sehen. Der Verkehrsinfarkt in der
Ostregion ist wirklich nur mehr eine Frage der Zeit!"
Am 12.2. um 17.30 gibt es dazu eine Vorbesprechung im Cafe Westend gegenüber
dem Westbahnhof.
aus AK-Aussendungen: