30 % Turnsaalgebührenerhöhung
LIB-Rundbrief 2003-09-01
30 % Turnsaalgebührenerhöhung: Sparen bei Kindergesundheit am falschen Platz
Diversen Vereinen wurde kürzlich mitgeteilt, dass die Turnsaalgebühr (für Haupt- und Volksschule) gleich um 30 % erhöht wurde, und das rückwirkend ab Jahresbeginn! Angeblich wegen höherer Kosten.
Das Ganze passiert zunächst angesichts jedenfalls bemerkenswerter Umstände: Ein Teil der Geräte war von April bis Dezember 02 gesperrt, weil keine Mittel für die Instandhaltung genehmigt worden waren: Gebrochene Sprosse auf Sprossenleiter, kaputtes Rad am Mattenwagen mit 20 Matten drauf etc., und dann sind 30 Kinder im Turnsaal....
Nachdem ausser dem wohl mit dem Schulbudget für Sportsachen abgedeckten Schaden offenbar wenig erneuert wurde, kann hier wohl nur eine Inflationsanpassung erfolgen, die sicher keine 30% ausmachen kann.
Die Vereine trifft dies besonders, weil sie ihre Beiträge in der Regel kostendeckend ohne Gewinn berechnen. Hier wird zu geringen Vergütungen wertvolle Arbeit im Sinne der Lebensfreude und Kindergesundheit gemacht. Statt die Motivation der BetreuerInnen zu sichern, wird eine eklatante Kostenerhöhung einfach dekretiert, und das rückwirkend. Sparen bei der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen ist ein Sparen am falschen Platz. Statt einen Verein für Spielertransaktionen zwecks Verbleib in einer Oberliga nicht wenig Geld zu geben, könnte und sollte die Gemeinde mit einem Bruchteil dieses Geldes, etwaige Kostenerhöhungen bei Turnsälen abfangen.
Eine rückwirkende Erhöhung ab Jänner und eine Überwälzung auf vergangene Turnsaalbenützungen ist auch rechtlich sehr bedenklich. Was wird dann als nächstes rückwirkend erhöht? Können sich Vereine, die wichtiges leisten, in ihrer Kalkulation nicht mehr verlassen?
Da unser Herr Bürgermeister - menschlich verständlich - gerne nur für Positives zuständig sein will und auch der Vizebürgermeister bekanntlich nicht da war, ist derzeit auch kein Ansprechpartner auf der Gemeinde für die Vereine zu finden.
Die Liste Baum - Sozialökologische Plattform fordert jedenfalls, dass eine Erhöhung für Turnsaalgebühren nur im Ausmaß der Inflation erfolgt oder diese Erhöhung durch verbindliche Zuschüsse abgegolten wird.
Mag. Josef Baum 02231 64759
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