Purkersdorf Online

Sanatoriumspark wird gerodet


Liste Baum Rundbrief 14-04-2004

Sanatoriumspark gerodet - Schande für Purkersdorf - Politik und Geschäft verantwortlich

Seit Dienstag wird nun auch der Westteil des Park des Purkersdorfer Sanatoriums zerstört. Der Ostteil wurde schon vor Jahren für ein Wohnprojekt gerodet.

Nun wird auch der Restpark für ein Buwog-Wohnbauprojekt geopfert. Unter den schon gefällten Bäumen sind auch sehr alte Bäume.

Die Verantwortung dafür liegt bzw. lag vor allem an den Mandataren der SPÖ-Purkersdorf, insbesondere bei der früheren Bürgermeisterin Eripek und beim jetzigen Bürgermeister Schlögl, die in den 90er Jahren die Umwidmung des Parkareals auf Bauland gegen den klaren und bis zuletzt andauernden Widerstand vieler PurkersdorferInnen und auch der Liste Baum durchgepeitscht haben.

Das nun begonnene Bauprojekt war von Anfang an mit allen möglichen Fehlern behaftet, war zunächst z. B. auch nach den geänderten Bestimmungen zu hoch und musste mehrmals umgeplant werden, bis es "gepasst" hat, nachdem Einsprüche als berechtigt anerkannt werden mussten.

Nur durch die Politik, Super-Förderung und Geschäft wurde der Park zerstört

Gestoppt hätte es aber faktisch noch immer werden können, wenn das Land NÖ nicht auch noch eine Förderung für diese Schande gegeben hätte. Denn ohne "Förderung" hätte sich das alles nicht gerechnet. Hier hätte sich die ÖVP-Purkersdorf bei den alles dominierenden Freunden im Land nicht nur pro forma, sondern ordentlich einsetzen können.

Bemerkenswert ist, dass dieses Projekt nicht nur gefördert wird, sondern auch noch eine Sonderförderung erhält. Und zwar - wer hätte das gedacht - die bekanntlich nicht magere Althaussanierung. Und das geht so: es wird auch die Paulavilla renoviert und ein Gang zum neuen Großbau gemacht und schon wird supergefördert!

Und nicht zuletzt: wer plant diesen Superbau wieder? Rein zufällig wieder das bekannte Büro P., das schon so viele Großbauten in Purkersdorf zufällig geplant hat. Und das ging so: Der Bauträger machte einen Architektenwettbewerb. Das Büro P. war dazu zunächst nicht eingeladen. Die Gemeinde intervenierte und so konnte auch das bewährte Büro teilnehmen und - gewann! Wie gewann es gegenüber anderen Projekten? Indem es sich nicht so genau an die Ausschreibung hielt und mehr verbaute als die die anderen Projekte und somit das Herz des Bauherrn erfreute.

Schlussfolgerung:
Das Argument, dass nur durch die Verbauung des Parks die Renovierung des Hauptgebäudes gesichert wurde, trifft nicht zu: die öffentlichen Fördermittel - es werden wohl einige Millionen Euro sein - hätten gleich zur Renovierung verwendet werden können. Soziale Notwendigkeit dürfte für diese - wohl noch immer nicht sehr billigen - Wohnungen wohl keine bestehen. Und der Park wäre nicht ein für alle mal verbaut worden.

Der kleine Trost zum Schluss: Laut Porr-Bauleiter werden nur noch 2 Bäume gefällt

J. Baum 02231 64759


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Letzte Änderung: 2004-04-14 - Stichwort - Sitemap