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2 Geständnisse zur Steiermarkwahl


Josef Baum Newsletter, 3.10.2005

2 Geständnisse zur Steiermarkwahl, eine Frage nach Ernst Schwarzenegger, die Hoffnung auf einen kleinen Ruck im Sinne der Chaostheorie

Zunächst 2 Geständnisse:

Ich gestehe, dass ich mir das Ergebnis der Steiermarkwahl gar nicht oft genug anschauen kann; zu oft blieben Wahlen unter den Hoffnungen:

Ich gestehe weiters, dass ich seit meiner Kindheit immer mit Verlierern, und da war neben Fußballvereinen auch die ÖVP manchmal darunter, Mitleid hatte; diesmal aber keine Regung in dieser Richtung verspüre. Die Verlierer haben verdient verloren und das ist für alle in Österreich bisher zu kurz Gekommenen, für alle Weiterdenkenden, für Linke und überhaupt für sehr viele eine große Ermutigung. Vor kurzem hat mich ein einfacher Mann unbefangen nach Ernst SCHWARZENegger aus Graz gefragt, und das allein sagt einiges.

Ob das was jetzt in der Steiermark kommt, viel besser sein wird, sei dahin gestellt, die Bedingungen für linke Politik in ganz Österreich sind jedenfalls eindeutig besser geworden. – Wenngleich ich nicht alle strategischen Einschätzungen von Leuten der KP-Steiermark teile, so muss die Orientierung auf die tagtäglichen Bedürfnisse, und so auf die Bedeutung der kommunalen Arbeit einfach gewürdigt werden. Wenngleich nichts zu kopieren ist, so kann kapiert werden, dass es keinen Weg um die Basisarbeit herumgibt.

Leider ist die Linke insgesamt in Österreich noch in vielen Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und EinzelkämpferInnen zerstreut, ja meist ohne Kontakt untereinander. Wie jüngst in Deutschland wäre es schön, wenn das Trennende hintangestellt werden könnte, und auch in Österreich ein neue Linke entstehen würde, die revolutionär UND pluralistisch, österreichisch und internationalistisch, global orientiert - und die täglichen Sorgen vieler Menschen nicht vergessend, von Marx und Co inspiriert und viele neue Erkenntnisse der Menschheit beachtend, an Traditionen der Linken anknüpfend - und Neues wie das Ökologische gleichwertig behandelt.

Natürlich gibt es in Deutschland bei uns nicht vorhandene Faktoren für die linke Dynamik. Natürlich ist die Steiermark nicht Österreich. Aber: Kamen nicht oft Entwicklungen schnell und unverhofft, wie 1968 oder 1989? Vielleicht muss Österreich erst Enttäuschungen mit einer „rot-grünen“ Koalition durch machen, bis ein europäischer Normalzustand mit einer Linken auch als realer Faktor sich auch in Österreich herausbildet. Wie wär’s aber, wenn wir – und das sind eigentlich sehr viele in diesem Sinne schneller voranschreiten? Wie wär’s, wenn wir uns alle einen kleinen Ruck geben (kleine Bewegungen können nach der Chaostheorie große Folgen haben)?

Mit ökosolidarischen Grüßen
Josef Baum
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