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Zeit aus der Rolle zu fallen


AKS-Frauenkongress: "Zeit aus der Rolle zu fallen "

Kongress der Aktion kritischer SchülerInnen und der Sozialistischen Jugend für junge Frauen ­ Rollenbilder werden einzementiert statt aufgebrochen

Über siebzig Teilnehmerinnen nahmen von 20.-22. Dezember an dem Frauenkongress der Aktion kritischer SchülerInnen und der Sozialistischen Jugend in Ullmerfeld (NÖ) teil. "Dieser Kongress ist ein historischer Schritt in den Jugendorganisationen. Zum ersten Mal ist Frau sein nicht Thema sondern Programm", zeigt sich AKS-Frauenkoordinatorin Laura Dobusch erfreut. Auf dem Kongress nahmen ausschließlich Frauen teil, fast alle sind jünger als 20 Jahre. "Das Geschlechterthema ist ein zentrales Anliegen der AKS, der Kongress stellt einen Quantensprung in der politischen Prioritätensetzung der Organisation dar", freut sich Dobusch über die VorreiterInnennrolle der AKS.

Sensibilisierung junger Mädchen und Frauen ist auch heute noch notwendig. "Seit Johanna Dohnal und Alice Schwarzer hat sich nicht viel getan aus frauenpolitischer Sicht. Eher im Gegenteil: PolitikerInnen wie Rauch-Kallat oder Haupt verwechseln Frauen- noch immer mit Familienpolitik", bedauert Dobusch. Selbst in Schulbüchern werden Rollenbilder nicht aufgebrochen, sondern einzementiert ("Karin geht mit ihrer Mutter einkaufen. Peter lässt einen Drachen steigen"). "Noch immer stehen jungen Frauen nicht alle Chancen offen. Zwei Drittel aller Mädchen konzentrieren sich auf einige wenige und leider auch klassische Lehrberufe wie Friseurin oder Einzelhandelskauffrau. Die Zahlen bei den Studentinnen von naturwissenschaftlich oder technisch orientierten Fächern sinken", zeigt sich Dobusch betroffen.

Einer genauen Prüfung werden zum Beispiel österreichische Medien unterzogen. "Das Bild das von Mädchen und Frauen in Medien gezeichnet wird, ist erschreckend. Rollenzuteilung passiert nach wie vor ­ entweder Superwoman mit Kind und Karriere oder die Frau als Projektionsfläche männlicher Fantasien", so Dobusch. Gerade deshalb werden auch männerdominierte Themen auf dem Kongress nicht ausgespart. "Wirtschaftspolitik bedeutet die Gestaltung der Besitz und somit der Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft betont Dobusch. Es sei wichtig junge Frauen gerade in dieser Problematik fit zu machen. Dobusch: "Damit die männliche Dominanz in Wirtschaftfragen gebrochen wird haben wir Wirtschaftspolitik zu einem der Schwerpunkte gemacht."

Der Frauenkongress war allerdings nur ein Schritt in die richtige Richtung. Bereits im Jänner startet die Frauenkampagne der AKS: Zeit, aus der Rolle zu fallen. "Der Kampf hat erst begonnen" schließt Dobusch.


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