Purkersdorf Online

Verkehrskonzept


Öffentlicher Verkehr - Kurzfassung

Bearbeitung: Dr. H. Petzmann/ F. Skala

Wie die Bestandsanalyse im Öffentlichen Verkehr nach Purkersdorf und aus dem Raum Purkersdorf nach Wien zeigt, hat sich trotz einiger Verbesserungsmaßnahmen in jüngster Vergangenheit der Anteil des Öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr z.T. drastisch verringert.

Vor allem im Quellverkehr aus der Region nach Wien konnte das Verkehrsangebot im Öffentlicher Verkehr nicht ausreichend verbessert werden. Im Bahnverkehr sind auf Grund der hohen Belastung im Güterverkehr und Schnellzugverkehr auf der Westbahn seit Jahren keine Verbesserungen durchgeführt worden. Die Bauarbeiten der jüngsten Zeit haben sogar zu einer Angebotsverschlechterung geführt, weil die Gleiszahl vermindert werden mußte. Die Attraktivität des parallelen Busverkehrs wiederum konnte angesichts der zunehmenden Straßenbelastung nicht wesentlich gesteigert werden (Verspätungen durch Stau).

Im Rahmen des angestrebten Verkehrskonzeptes für die Stadt soll nunmehr im Zusammenwirken mit dem gleichzeitig von Niederösterreich, Wien und den Gemeinden des Gerichtsbezirkes geplanten Regionalverkehrskonzept das umwelt- und verkehrspolitische Ziel einer wesentlichen Anteilserhöhung des Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehrs im "Umweltverbund" mit geeigneten Strategien und einem konkreten, nach Zeithorizonten gegliederten Maßnahmenprogramm erreicht werden. Damit würde auch den verkehrsspezifischen Forderungen der Wienerwald - Resolution von 1990 im Wienerwald - Milleniumsjahr entsprochen werden.

Zunächst wurden die Mängel im derzeitigen Verkehrsangebot analysiert und mit definierten Bedienungsstandards in zeitlicher und räumlicher Hinsicht sowie mit anderen Verkehrskorridoren im Ballungsraum Wien verglichen (Angebotssituation in Hauptverkehrszeiten und Schwachlastzeiten, Verkehrsbedienung abgelegener Gebiete etc.).

Diese Mängelanalyse im Angebot des Öffentlichen Verkehrs hinsichtlich Fahrplangestaltung und Anschlußsicherung führte im Vergleich mit den angestrebten Zielen zur Entwicklung geeigneter Maßnahmen im Bahn- und Busverkehr.

Diese Maßnahmen umfassen nicht nur eine abgestimmte Fahrplangestaltung, sondern auch neue Linienführungen, die optimale räumliche Anbindung des Busverkehrs an die Bahn und die (weitere) Ergänzung des Busverkehrs durch bedarfsorientierte Taxi - Systeme.

Kurzfristig sind gewisse Fahrplanabstimmungen Bahn - Bus, die Schließung einzelner Angebotslücken sowie die bessere Ausgestaltung der Haltestellen bezüglich Komfort und Fahrplaninformation möglich (gut sichtbare Bezeichnung der Bushaltestellen an Haltestellentafeln bzw. Wartehäuschen, übersichtliche Ausfangfahrpläne etc.).

Im Rahmen der Diskussion alternativer Fahrplanmodelle wurde ein neues Fahrplankonzept der ÖBB für den Nahverkehr der Westbahn ab 2003 entwickelt, das aus Kapazitätsgründen zunächst nur im Nachmittagsverkehr wesentliche Verbesserungen bringt. Der Busverkehr ist noch auf die neue Fahrplansituation abzustimmen.

Für mittelfristige Ausbaumaßnahmen ab 2005/2006 (Beendigung der Bauarbeiten im Raum Hadersdorf - Weidlingau) wurde die Machbarkeit einer Verlegung des Bahnhofes Purkersdorf - Gablitz in Richtung Ost (Nahbereich Hauptplatz) und die damit zusammenhängende Gestaltung eines Umsteigeknotens Bus/Bahn - Bus/Bus mit integrierten zusätzlichen Einkaufs- und P+R-Möglichkeiten untersucht.

Spezifische Fragestellungen betreffen die mittel- bis langfristig möglichen alternativen Linienführungen im S-Bahn- und Regionalverkehr nach Wien und deren Integration in das hochrangige Öffentlicher Verkehrs-Netz Wiens sowie die Bewertung entsprechender Fahrplankonzepte und darauf abgestimmte regionaler Bussysteme.

Auch die städtebauliche Nutzung des ÖBB-Areals in Unter Purkersdorf nach dem möglichen Umbau bzw. Rückbau der Gleisanlagen wird untersucht (Betriebs- und Wohnansiedlungen).

Anruf-Sammel-Taxi (AST)
Der bedarfsorientierte Verkehr soll das optimierte Netz des Linienverkehrs (Bahn und Bus) so ergänzen, dass für den größten Teil aller Wege ein Angebot des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung steht (auch im Abend- und Nachtverkehr sowie in Randgebieten).

Kurzfristig soll das bestehende Abendtaxi, ohne Voranmeldung, beibehalten und stärker für Heimfahrten aus dem Zentrum (z.B. von Gaststätten) angeboten werden, tagsüber soll für die Ortsteile in größerer Entfernung von Bahn- und Bushaltestellen eine Fahrmöglichkeit zu einer AST - Haltestelle ins Zentrum (zum Einkaufen oder zum Arzt) bzw. von dort zur Haustüre mit einem Anruf - Sammel - Taxi eingerichtet werden, für das eine Voranmeldung erforderlich ist.

Langfristig sollte dieses Angebot in Abstimmung mit dem erst begonnenen regionalen Verkehrskonzept für den westlichen Wienerwald zu einem einheitlichen AST-System für die gesamte Region ausgedehnt werden, mit geeigneten Bahnanschlüssen ohne Voranmeldung am Abend und Verbindungen in die entfernteren Ortsteile tagsüber.


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Letzte Änderung: 2002-05-26 - Stichwort - Sitemap