Familienfeste feiern - Familienarmut fördern
Ziemlich zynisch ist die ÖVP in ihrem neuen Purkersdorfer Echo unterwegs:
Einerseits freut man sich über eine Rekordbeteiligung beim
ÖVP-Familienfest, gleichzeitig
wird mit dem Slogan "Wer arbeiten geht, darf nicht der Dumme sein" für
Sozialabbau im Familienbereich geworben!
Weil, wie ÖVP-Obmann Kirnberger so schön erklärt, es nicht sein kann,
dass ein Mindestsicherungs-Bezieher mehr Geld vom Staat erhält, als
Menschen, die arbeiten gehen!
Warum die Mindestsicherung gerade "Mindestsicherung" heisst, erschließt
sich dem Herrn Obmann offensichtlich nicht.
Und so fordert er eine "Deckelung", was nichts anderes bedeutet, als
dass Familien mit mehr Kindern halt nicht mehr Mindestsicherung bekommen.
Offensichtlich ist er der Meinung, dass man die vielen Kinder ja in den
Supermarkt stehlen schicken kann, wenn sie hungrig sind.
Eine Super-Familienpartei!
Auch der Chef der Purkersdorfer ArbeitNEHMERvertretung NÖAAB, Florian
Liehr sieht das ähnlich.
Auf die Idee, dass man durch Arbeit vielleicht ein bissl mehr verdienen
sollte, als das Minimum, das zum Leben notwendig ist, kommen beide nicht.
Und so wäre es ja nur ein logischer nächster Schritt der ÖVP, bei den
Kollektivvertragsverhandlungen keine Lohnerhöhung zu fordern,
sondern eine Senkung der Arbeitslosenbezüge. Da bleibt dann auch der
Abstand gewahrt. Und das freut die Bezieherinnen und Bezieher von
Mindestlöhnen sicher genauso, wie die Senkung der Mindestsicherung!