Re: jugendzentrum fürstenberggasse
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Es ist mir eine Ehre, daß Sie sich an unserer Diskussion beteiligen, war meine Antwort doch eigentlich für Peegee bestimmt. An dieser Stelle möchte ich auch meine vielleicht voreilige Äußerung relativieren, die Politik stünde auf der Bremse. Es ist mir schon klar, daß Entscheidungen ihre Zeit brauchen und ich will Ihnen da keinesfalls einen Vorwurf machen. Es ist die Politik als gesamtes die ich meine, nicht aber Ihr persönliches Engagement.(Soweit ich informiert bin haben Sie selbst den Verein Agaton ins Leben gerufen.)
Ich hatte in letzter Zeit einige anregende Gespräche mit einem Alt-Purkersdorfer und einem jungen Mann, der das Jugendzentrum seit längerer Zeit besucht. Er meinte, das Agaton wäre für ihn eine Art Wohnzimmer, in dem er auch gelegentlich kochen würde, aber besonders wichtig sei ihm, daß er dort Graffitis sprühen dürfe, wofür es sonst keine Plätze gäbe. Bei diesen Gesprächen ist auch ganz klar geworden, daß Purkersdorf für ein Austoben der "Halbstarken" und Pubertierenden zu klein geworden ist. Unsere Jugend wächst im Beton auf. Der Trend geht auch in unserer Gemeinde weg vom Einfamilienhaus. Zugereiste haben meist nur die Möglichkeit auf eine Wohnung ohne Garten, mit Wänden, die ein Musizieren nicht erlauben. Wie soll sich da ein künstlerischer Nachwuchs heranbilden? Ich glaube, unsere Kinder benötigen weit mehr als nur ein HAUS, in dem sie sich frei entfalten können, wo ihnen niemand im Weg steht und sie auf keine Erwachsenen Rücksicht nehmen müssen. Das ist das Mindeste, was wir denen, die durch Eigeninteressen einiger Bauunternehmer einen beträchtlichen Teil an Freiraum verloren haben, zurückgeben sollten. Sie haben natürlich völlig Recht, wenn Sie von einer "Huschpfusch-Lösung" Abstand nehmen. Das Gebäude soll schließlich der Jugend gehören, und Probleme mit Nachbarn müssen weitgehendst ausgeschlossen werden. In diesem Fall vertraue ich auf Ihr Engagement und verbleibe
mit vorzüglicher Hochachtung
Adi