Re: Entwicklungen
Lieber Christian!
Dein Diskussionsbeitrag ist wohltuend in eine längerfristige Betrachtung eingeordnet. Leider ist das schon selten geworden. Leider wird diese Stadtentwicklungsdiskussion nicht oder kaum und vordergründung geführt, obwohl im Auftrag der Gemeinde um viel Geld dazu was erarbeitet werden soll. In etlichen Punkten stimme ich dir zu. Eine andere Meinung vertrete ich bezüglich "notwendiger Investitionen". Ich glaub auch, dass das Geld nicht verheizt worden ist - von Ausnahmen abgesehen, wie das berühmte Silvesterfest - , aber die Frage, was notwendig ist, ist natürlich immer auch persönlich oder politisch geprägt. Die Frage ist immer, 1.was könnte man alternativ mit dem Geld machen und 2. Werden damit die Spielräume zukünftiger Generationen eingeengt. JedeR kann erkennen, wie lange es dauert, wenn wir eine halbe Milliarde so zurückzahlen.
"Ich habe superinvestiert,die anderen sollen jetzt zurückzahlen" wie ich es jetzt in diesem Forum - nicht von Dir - unzählige Male lese, für eine "Hans-Guck- in-die-Luft"-Mentalität. Wirtschaften heißt nicht irgendwas investieren, sondern eben "ökonomisch" sinnvoll investieren, d.h. eben auch manchmal was zu verschieben.
Und es wird dauernd notwendige Investitionen auch in Zukunft geben. Denn es kann ja nicht im ernst geglaubt werden, dass alles für die nächsten Jahre gemacht worden ist.
Die Finanzpolitik, wie ich sie seit 15 Jahren begleite, existierte eigentlich nie. Jetzt kommt es- notgedrungen wahrscheinlich eine Wende. Obwohl ich sie nur in ansätzen wirklich sehe, weil das wirklich Staatmännische wären strukturelle einsparungen und nicht Einmaleinsparungen, die nächstes Jahr wieder zur selben Situation führen.
Ich glaube , dass bei etlichen Vorhaben im einzelnen, z.B. Bad, z. B FF- haus, Straßenausbau viel zu wenig gespart wurde. Generell hat einfach in Wirklichkeit niemand auf die Kosten geschaut. Weiters stellte sich als fatal heraus, dass der neue Hauptplatz ab 1989 nie als wirtschaftlich zu gestaltende Aufgabe erkannt wurde, sondern im fun- und event-Gehabe viel einfachen verschlafen wurde. Das Ergebnis ist, wie es ist. Es wäre auch anders gegangen, wie etwa das Beispiel Tulln zeigt.