Purkersdorf Forum Archiv 2002
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Tiefweihnachtsernst ? sagt am 07.05.2002 10:19 zu Karl Berger ®:Erster Beitrag

Re: blood & honour


Der 8. Mai war für viele ein Freudentag, weil der Krieg zu Ende war. Der 8. Mai war aber auch der Beginn von Massendiebstählen, Vergewaltigungen und Deportation (letztere oft ins Verderben). Meine Großelten mütterlicherseits sind aus dem Marchfeld, was die „Befreier“ der Bevölkerung dort angetan haben, läßt das heute noch am Schwarzenbergplatz stehende Russendenkmal, mit Schild und Maschinenpistole, als blanken Hohn erscheinen. So gesehen war wirklich der Abschluß des Staatsvertrages die wahre „Befreiung“ für Österreich. Warum sollen Waffenstudenten nicht ihrer Toten gedenken? Man mag zu den studentischen Verbindungen stehen wie man will, aber am 8. Mai war der unsägliche Krieg auch für deren Mitglieder zu Ende, und die Verbindungen gedenken alljährlich ihren gefallenen Mitgliedern. Warum sollten sie das plötzlich heuer nicht mehr tun? Dieses Gefallenengedenken verlief immer in ruhiger und unpolitischer Atmosphäre. „Der Zug der Chargierten und anderen Teilnehmern setzte sich von der Universität auf der Ringstraße in Gang und zog zum äußeren Burgtor, vorne ein Polizist, hinten ein Polizist, zur Wahrung der Verkehrssicherheit. Marschiert wurde selbstverständlich am Gehsteig, die Teilnehmer haben es nicht nötig, gleich der allwöchentlich gesetzesbrechenden, selbsternannten „Zivilgesellschaft“ um jeden Preis den Straßenverkehr zu stören. Am Burgtor angekommen nahmen die Chargierten Aufstellung, es wurde eine kurze Gedenkrede und anschließend eine Trauerminute für die Gefallenen gehalten, dann wurde das Lied vom guten Kameraden gesungen. Als das ganze vorbei war (ca 25 Minuten) gingen die Teilnehmer (ca 100-150) wieder zur Universität zurück und das war es.“ Hab ich schon erwähnt, das ich in der Vergangenheit mehrmals an diesem Gedenken teilgenommen habe und mir dieses Recht auch heuer – trotz der medialen Schmutzkübelkampagne der Undemokraten – nicht nehmen lassen werde? In diesem Gedenken eine „...handfeste Manifestation nazistischen Gedankengutes“ sehen zu wollen gelingt wohl nur jenen, die keine Weltanschauung neben der ihren dulden.
FREIHEIT IST IMMER DIE FREIHEIT DES ANDEREN, sagte Rosa Luxemburg einmal.
Mit freundlichen Grüßen
Tiefweihnachtsernst

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