Re: Bundeshymne?!?
ich denke, dass diese initiative jetzt von der regierung ausgeht, hat mit den stattfindenden landtagswahlen und kommenden nationalratswahlen zu tun. nach dem motto »welche alten forderungen der frauenbewegung kosten uns am wenigsten und tun niemand weh«, will man sich ein frauenfreundliches mäntelchen umhängen, obwohl im ökonomischen eher ein roll-back stattfindet.
aber das kann doch nicht heißen, dass, wenn jemand aus suspekten gründen etwas prinzipiell richtiges tut, dieses abzulehnen sei.
unsere sprachlichen bilder kommen aus zeiten des tiefsten patriarchat. tatsache ist, dass der text der bundeshymne, also eines der identitätsstiftenden nationalen zeichen, wirkt als gebe es in diesem land keine frauen. das mag vielen egal sein. aber wenn es jemanden nicht egal ist, dann ist das selbstverständlich zu ändern. da brauchts auch gar keine langen diskussionen.
wie soll ich meiner tochter erklären, dass ihre heimat nur große Söhne hervorgebracht hat, bzw. die großen (und alle anderen) töchter nicht der rede wert sind?
die sache ist klein, der widerstand dagegen groß, daher ist es wichtig. wo man sich im kleinen nicht durchsetzen kann, ist man bei gewichtigerem chancenlos.
Würde ich auch nicht, eben aus dem Grund, dass ich keinen Änderungsbedarf sehe - in beide Richtungen. Warum geht man nicht endlich die richtigen Probleme an und hält sich mit so Lächerlichkeiten wie Begriffsänderungen oder Doppelnennungen auf? und bitte jetzt nicht wieder ein paar mühsam zusammengesuchte ausreden wie "Zeichen setzen" und "im Kleinen fangts an" anführen.
Der Schwachsinn geht ja schon soweit, dass ich letztens bei einem Vortrag den Begriff "MitgliederInnen" lesen musste. Kann ich nur auf die Angst des Vortragenden zurückführen möglichst gendergerecht rüberzukommen.