Placebo-Effekt
Wie das Projekt damals im Stadtsaal Projektleiter der Bahn, von der Gemeinde, den Schalltechnikern, Zivilingenieuren und Fachfirmen vorgestellt wurde, habe ich es gut gefunden. Du warst offenbar leider nicht da. Aber es gibt ja angeblich noch weitere Bauabschnitte in Purkersdorf. Da solltest du rechtzeitig mit all den anderen Fachleuten mitarbeiten, damit dort mehr Masse und eine ohrwirksame Oberfläche gemacht wird.
Der berühmte Placebo-Effekt, tiefere Lage und weitere Entfernung zum Gleiskörper haben tatsächlich die von der Politik erwartete Wirkung erzielt: höchst dankbare Wiederwähler - der Besuch der Lobhudelei seinerzeit wird sein Übriges tun.
Was von seiner Herrlichkeit kommt muss gut sein - da gibt es nichts zu rütteln. Selbst wenn weiterhin der Zug neben dem Bett lautstark einherrollt.
Eine Abänderung der Ausführung wird kaum mehr möglich sein. Der Auftrag ist vergeben und im Falle einer Abänderung ja schon alles fertig auf Halde.
Monetäre Reduktion infolge mangelndem Erfolges wird auch keine er- reicht werden weil Mindest-Verbesserungswerte mangels Prüfkriterien ja nicht einforderbar sind. Und ohne ausreichende Schallmessungen vor der Errichtung (wobei Prüfpunkt, Ausrichtung, Wetterlage, Zeit- punkt usw. genauestens protokolliert sein müssen)wird man eine Be- lastungsverbesserung zum jetzigen Zeitpunkt kaum nachvollziehen können.
Somit sind sie alle zufrieden. Politik, Eisenbahn, Baubude, Zivil- ingenieure.
Nur die Betroffenen, welche die Zech' zahlen, haben nun zum Lärm(und einer verschandelten Landschaft) - auch noch die finanzielle Krot' zu schlucken...