Re: Zeitreise
Die Veranstaltung gestern Abend, am Hauptplatz - na bumm, mir fehlen die Worte! So ein Schaaß! Unbeschreiblich! eine Qual für Aug und Ohr! Die Augen kann man ja schließen, aber die Ohren ... Dilletantismus pur! Gegröhle und Gehopse auf Teufel-komm-raus. Vorne bei der Bühne die jungen Gehörgeschädigten, denen es nix ausmacht, wenn sie ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, weil sie sich am Abend nach 30 Handyfonaten und 40 SMS eh nix mehr zu sagen haben. In der Mitte das Mittelalter, die zwischen Musik und Krach nicht unterscheiden können und mit ihrern Kleinen zu beidem die Hüften schwingen. Hinten, bei der Bahn, die Alten, denen der Krach, der Musik sein sollte, wurscht ist, genauso wie der Krach der Bahn - Hauptsache das Bier fließt in Strömen und es gibt was zu beißen. Den Höllendonner des Feuerwerks verschlafen die Jüngsten, die Alten sehen dafür den Himmel doppelt so bunt.
Keiner da in Purkersdorf, der so ein Fest zu planen und gestalten weiß? Dieses "Fest" jedenfalls war kein Fest, auch nicht multimedial, wie es hätte schön gestaltet werden können. Gibt es keine "Ausschreibungen" für so eine Festtagsgestaltung/-veranstaltung? Vergabe unter der Hand, wie so üblich in diesem Land. Was dabei rauskommt, war schmerzlich zu erleben.
10 Jahre reflektieren ist angesagt. Damit der 50er wirklich golden wird. Die Generalprobe war jedenfalls jämmerlich.
Man muss den Veranstaltern zu Gute halten, dass sie zig Purkersdorfer Kindern und Jugendlichen eine Bühne boten. Das hat auch viele Eltern und Großeltern zum Besuch der Veranstaltung motiviert. Auch die Purkersdorfer Vereine haben einen nennenswerten Anteil am Publikum gestellt. Weiters hat mir gefallen, dass vorwiegend lokale Künstler eingesetzt wurden.
Die Zuschauerzahl blieb sicher unter den Erwartungen, weil sogar viele Tische nur spärlich besetzt waren. Jedes Hauptplatzkonzert hat ein vielfaches an Zuschauern mobilisiert. Wenn jemand wirklich eine Zahl von 2.000 kolportiert, mag das vielleicht ein Wunsch gewesen sein, der aber bei weitem verfehlt wurde.
Musik ist GEschmacksache, daher möchte ich darüber keine öffentliche Auseinandersetzung evozieren. Ich habe die Veranstaltung nach eineinhalb Stunden verlassen, weil mir die neunziger Jahre nur mehr nach Ö3 klangen, und die Bühnenchoreographie mir als Abklatsch öder Discos erschien. Ich wusste diesen Abend noch besser zu nutzen als nur dabei zu sein, weil Purkersdorf vor 40 Jahren seinen Status geändert hat.
Ein Feuerwerk war die Veranstaltung definitiv nicht. Das Feuerwerk habe ich aus einigen Kilometern Entfernung als dumpfes Donnern und leichtes Blitze zucken wahrgenommen. Besonders originell finde ich ein Feuerwerk im 21. Jahrhundert nicht mehr, eher mittelmäßig-inflationär.
Was ich sicher in Erinnerung behalten werde: 56.000.- € haben wir uns das kosten lassen.