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Re: ORF Nachruf zum Tod von Dr. Kurt Waldheim
Der Nachruf zum Tod von Dr. Kurt Waldheim ist einmal mehr
eine Schande
für den ORF gewesen.
Altbundespräsident Dr. Kurt Waldheim, der beinahe ein
Jahrzehnt UNO
Generalsekräter in New York war, wurde im Nachruf derart
schlecht
dargestellt, dass Junge Leute, die 1986 noch nicht geboren
waren bzw.
noch zu jung waren, denken werden, Österreich hätte einen
Kriegsverbrecher als Bundespräsidenten ins Amt gewählt.
...
wie er präs war, war ich noch gar nicht auf
der welt. aber wenn ich mir die erwachsenen
so anhör, war er nicht grad beliebt
Irrtum, Dr. Waldheim war unglaublich beliebt. Es gab kaum einen
Österreicher, der nicht auch stolz auf ihn und sein
großartiges Wirken
als UNO-Generalsekretär war. Das Volk wollte ihn gerne als
Präsident
haben, doch einer Partei paßte dies letztlich doch nicht.
Nach Ende der
Kreisky-Ära stand's nicht so rosig um die SP. Sinovatz war
zuvor nicht
schlecht, aber kein brillanter Kanzler, mit seinen Aussagen
zu Waldheim
in der "Affaire" hat er sich letztlich selbst disqualifiziert.
Waldheim und die VP hatten nur einen großen Fehler begannen. Das
Präsidentenamt war bis dahin fest in roter Hand, und drohte nun
erstmals wirklich an einen schwarzen zu gehen. Das mußte verhindert
werden. Was folgte war eine an Haaren herbeigelogene und
konstruierte
Schmutzkampagne sondergleichen. Waldheim schwieg sehr lange, er war
zutiefst betroffen aber dennoch einer von der "feinen Art". Selbst
Wiesenthal stellte sich auf seine Seite, und das hat viel zu heißen!
Sämtliche Anschuldigungen stellten sich letztlich - nach
monatelanger
Menschenhatz gegen Waldheim - als unhaltbar und unrichtig
heraus, doch
sein Ansehen blieb beschmutzt. Insbesondere, weil in Amerika diese
Menschenhatz blindwütige Fanatiker auf den Plan rief und in der
katastrophalen Entscheidung, Waldheim auf die Watchlist zu setzen,
endete. Damit war seine 2. Heimat, er lebte ja als UNO-Mann über 10
Jahre in USA und war damals auch mehrfach "überprüft" worden, für
ihn "verloren" - er durfte niemals wieder einreisen. Bis zu
Tod blieb
er ja auf der Liste (wo nachweisliche Verbrecher übrigens oft nicht
drauf stehen, soviel zur Aufrichtigkeit und Korrektheit mancher US-
Bürger). Und selbst die Amis, die ihn offiziell mieden,
waren privat
unverändert mit ihm befreundet oder zumindest
freundschaftlich zugetan.
Doppelmoral zum "sich übergeben", die einem aufrichtigen und
anständigen Menschen noch mehr das Herz verkrampft.
Waldheim wurde von vielen "zivilisierten west-europäischen" Ländern
eher gemieden bzw. nicht eingeladen - wohl weil sie wider besseren
Wissens um die Anschuldigungen Angst vor US-Sanktionen
hatten. Waldheim
war ziemlich erfolgreich als Friedensvermittler im Nahen Osten
unterwegs. Er war dort auch wegen seiner Korrektheit
geschätzt, hatte
als UNO-Generalsekretär nicht immer blind den Israeli zugestimmt,
sondern sich auch mal gegen sie gestellt. Daher auch bei
manchen die
späten Rachegelüste. Aber ihm gelang es zB durch Diplomatie und
Geschick die 93 Irak-Geiseln nach monatelanger "Haft"
freizubekommen.
Stellte kurzerhand Ausländern österreichische Pässe aus um
auch diese
frei zu bekommen und im Flieger mitzunehmen. Da war er dann
auch bei
den Gegner kurz der Held. Ohne dieser Verleumdungskampagne
im Wahlkampf
hätte er höchstwahrscheinlich auch eine Wiederwahl mit großer
Zustimmung des Volks gewonnen. Es gab keine adäquaten
Gegenkandidaten -
weder Streicher noch Kirchschläger hatten/hätten gegen ihn große
Chancen gehabt.
Waldheim war ein großer Sohn Österreichs. Er war stets auf
Frieden und
Ausgleich bedacht, sehr korrekt und hilfsbereit. Schon als
Student, als
er unter Gefährdung seines eigenen Lebens einem jüdischen
Mitstudenten
half sein Studium abzuschließen. Schnell hätte er in einem
NS-Gefängnis
oder schlimmeren landen können. Nur das wissen nicht so
viele, weil die
Beteiligten nicht damit protzen. Der Student ging übrigens
rechtzeitig
nach England, gründete ein weltweit erfolgreiches
Verlagshaus und wurde
von der Queen geadelt.
Waldheim war beliebt, für eine Gruppe Menschen, die keinen
neben sich
ertragen, war er zu beliebt und zu erfolgreich. Dies mußte gestoppt
werden. Das Muster wiederholte sich, Waldheim war der Anfang, EU-
Sanktionen eine Wiederholung. Nestbeschmutzen macht einigen
offensichtlich Spaß, weil sie sich persönliche Vorteile
erwarten. Wer
weiß, vielleicht hatten sogar Landsleute in der aktuellen Doping-
Ächtung unserer Olympioniken mitgemischt. Die Zauberlehrlinge
beherrschen nunmal die Geister nicht und dann haben wir alle die
Katastrophe auszubaden.
ich fürchte, sie glauben den ganzen blödsinn, den sie da verzapfen,
wirklich. typisch österreich. vom unschuldigen waldheim bis zu den
unschuldigen dopingsündern - immer sind die andren die bösen.
und dann noch das obligate "snestbeschmutzen".
furchtbar...
sie werden nie begreifen, wie daneben sie liegen. |