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Re: Wärme aus Holz
Eben: Energie- und Rohstoffaufwand, Öko-Folgen auf viele
Jahrzehnte gesehen, Transportbedarf, Standortwahl der
Einrichtungen, Sinnhaftigkeit, Wirkungsgrade.
Alleine die Bio-Restverwertung hat eine Bandbreite von
sofortiger, thermischer Verwertung, über Verstromung bis
zur Bio-Gaserzeugung oder Belassen zur örtlichen Verrottung.
Gänzlich ungeeignet ist die Zerhackung von Waldbäumen (wo-
möglich mitsamt Stumpf und Stiel), der Transport des ge-
wonnenen Gutes in Ballungszentren um sie dann (höchst in-
effizient) zu verfeuern.
Geschätzter minderer Siedler und andere Energieinteressierte!
Innerhalb weniger Jahre haben es die Pellets geschafft zum
Gegenstand
beherzter öffentlicher Debatten zu werden. Das ist die
Begleitmusik zum
realen Erfolg. Pellets sind mittlerweile die
Standardalternative zu den
fossilen Brennstoffen. Und nach dem Rekordjahr 2008 bahnt
sich ein Boom
für 2009 an.
Die Branche bereitet sich darauf vor, baut ihre
Produktionskapazitäten
mit raschen Schritten aus. Im Herbst 2008 hat der
Konjunktureinbruch in
der Sägeindustrie zu einem Rohstoffmangel geführt. Die anfallenden
Sägespane konnten den Bedarf nicht mehr abdecken. Im Ausgust und
September haben wir in einer Arbeitsgruppe mit Forst- und
Holzexperten
die Lösungen für die sich abzeichnende Verknappung erarbeitet:
Zerspaner und Hammermühlen verarbeiten Rundholz zu Spänen.
Das verteuert
die Pellets geringfügig, schlägt sich aber kaum im Preis
nieder, solange
Schadholz zur Verfügung steht oder der Holzpreis niedrig
ist. Ansonsten
könnte ein 10%iger Preisanstieg in langsamen Schritten
(Mischkalkulation) erforderlich werden.
Der größte steirische Pelletierer Leitinger arbeitet jetzt das Paula
(Windwurf Jan 2008)-Holz auf.
Mit Sicherheit verarbeitet kein Pelletierer Wurzeln und
Baumkronen. Der
öst. Qualitätsstandard ist die ÖNorm M 7135. Diese sieht
u.a. einen max.
Aschenanteil von 0,5% vor, in der Realität wird dieser Wert
unterschritten, bleibt bei 0,3%. Würden da Rinde oder Nadeln
mitverarbeitet, wäre das Produkt nicht mehr marktfähig.
Auch als Rohstoff schreibt die Norm vor: ausschließlich Säge- und
Hobelspäne, ohne chemische Bindemittel. Es dürfen max. 2% biogene
Presshilfsmittel (Maisstärke) beigegeben werden, in der
Realität meist
0,5%, weil teuer, aber notwendig auch als Schmiermittel für Presse.
Und Sie finden am öst. Markt zur Zeit ausschließlich Normware.
Im öst. Wald wachsen jährlich rund 35 Mio. fm Holz nach.
2008 wurden gut
eine halbe Mio. to Pellets verbraucht, 2009 werden es ca. 700.000 to
sein. Die Pelletwirtschaft ist für den heimischen Wald keine
Bedrohung.
Und wenn die Forstwirte dem Wald mit industriellem Gerät zu
Leibe rückt,
so ist das keine Folge der Pelletwirtschaft, liegt auch
nicht in ihrem
Interesse.
Um hier die Dimensionen einigermaßen zurecht zu rücken:
Aktuell decken
Pellets einen marginalen Anteil in der Holzverwertung - mit stark
steigender Tendenz. Und da stellt sich die Frage nach dem Horizont
zwangsläufig. Präzise Zahlen dazu gibt es noch nicht, viele
gegenläufige
Aussagen.
Mit Gewissheit kann ich sagen, dass
1. Biomasse die fossilen Energieträger beim derzeitigen
Verbrauch nicht
einfach ersetzen kann. Thermische Sanierung und massiver
solarer Einsatz
sind begleitend unumgänglich.
2. Biomasse ist am besten in der Raumwärme eingesetzt, weil
wir hier die
höchste Effizienz und die ausgereifte Technologie haben.
Verstromung von
Biomasse ist energiepolitischer Unfug.
3. Unter all der möglichen Biomasse hat sich Holz in unseren
Breiten als
der optimale Energieträger erwiesen.
Christian Schlagitweit
GR und Mitarbeiter von proPellets Austria
www.propellets.at
hoffentlich sind sie nicht persönlich in haftung!
holzi
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