Re: Rechte Salonfähigkeit
Ich gebe Ihnen recht, wenn sie meinen, dass SPÖVP den Boden für FBZÖ aufbereitet haben. Faymann´s Sager ("HC = Hassprediger) und die Meldung des Bundespräsidenten gegen die FPÖ-Plakate waren mehr als dringend notwendig.
Anmerken möchte ich aber meine Erfahrungen von der FPÖ-Demo der vergangenen Woche. Und zwar war die Personenanzahl der FPÖ/Bürgerinitiativen-Demo lächerlich im Vergleich zur Gegendemo. HC Straches Worte haben am Ende maximal 100 Personen verfolgt. Aber Achtung: Dort waren nicht nur "88-T-Shirt-Träger" sondern ebenso normales Volk, dessen Ängste und Bedürfnisse schon ernst genommen werden müssen. "Nazis" waren das keine, da muss man sehr vorsichtig sein und vermeiden, dass man jede nicht-linke-Aktivität in die Nazi-Lade steckt....
"Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch! Schlampiges Verhältnis zur Geschichte, Bundespräsidenten mit einschlägiger Vergangenheit und dann "Jetzt erst recht", Augenzwinkerndes Verhalten zu "leidlichen" Demokraten (Eigendefinition Friedrich Peter), Auszeichnungen und Ehrungen für Euthanasieärzte (Spiegelgrund), politische Verhöhnung jener die "Recht statt Rache" forderten (Simon Wiesenthal), Verhöhnung der Opfer und systematische Verzögerung jeglicher Entschädigung, ungestrafte pauschalierte Verurteilungen von Religionsgemeinschaften, Minderheiten, und/oder Volksgruppen durch einschlägige Politfunktionäre („Kärnten ist Tschetschenenfrei, Abendland in Christenhand, die ideologische Mißgeburt, positive Arbeitspolitik des 3. Reichs“), unkommentierte und ungestrafte Hinnahme von lautstarker Ignoranz und Verhöhnung der österreichischen Verfassung und der Menschenrechte, keine klare Abgrenzung gegenüber rechten PolitikerInnen (Martin Graf) ... um nur einige Beispiele zu nennen wie ÖVP und SPÖ mit unserer braunen Vergangenheit und Gegenwart umgehen. Wohl wissend das der braune wahlberechtigte Bodensatz das alle 4 Jahre goutieren würde!
Jahrzehntelang haben ÖVP und SPÖ diese mistige Politik betrieben und jenen Boden aufbereitet, der dumpfe nationalistische Schwadronierer und Destruktivisten heute wieder politisch salonfähig gemacht haben, und deren Stammtischgerülpse nur zu einer echten Wahlalternative geworden sind. Wen wundert also der Auftritt dumpfer Bürgerinitativen deren „Fühererin“ den Ausdruck Nazi als Kompliment auffasst!