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Christian Urich ® sagt am 19.10.2004 22:16:Erster Beitrag

Biosphärenpark - Überlegungen auch in Kärnten


Presseaussendung
Landespressedienst Klagenfurt

Kärnten: Grundstein für Biosphärenpark Nockberge gelegt
LH Haider: Neuer Park eröffnet die Chance eine Musterregion zu werden

Der Nationalpark Nockberge soll in einen Biosphärenpark umgewandelt
werden. Das war der einhellige Tenor einer Informations- und
Diskussionsveranstaltung, die Donnerstag Abend im Stadtsaal von
Radenthein stattfand. Zu ihr hatte Nationalparkreferent LH Jörg Haider
Grundbesitzer, Bauern und Vertreter der Nationalparkgemeinden
eingeladen.
Die Idee eines Nationalpark Nockberge sei in den 80-iger Jahren
faszinierend gewesen. Im Gegensatz zum Nationalpark Hohe Tauern seinen
die Nockberge ein Kulturraum, in dem wirtschaftliche Nutzung im
Vordergrund stehe, begründete Haider die geplante Umwandlung. "Kärnten
hätte nie die internationale Anerkennung für den Nationalpark Nockberge
erreicht und somit auch keine Bundesförderungen erhalten", sagte
Haider. Als Nationalpark- und Naturschutzreferent wolle er den
Etikettenschwindel nicht weiter fortsetzen. Daher stehe er auch hinter
der Idee zur Errichtung eines Biosphärenparks. Um den Park so rasch als
möglich realisieren zu können, werde man das Nationalparkgesetz ändern
und sich in weiterer Folge bei der UNESCO bewerben um die Anerkennung
für den Park zu erhalten.
Laut Haider soll bis Mitte kommenden Jahres die neue gesetzliche
Regelungen stehen, dann könnte die konkrete Umsetzung und Anerkennung
in Angriff genommen werden. Alle Entscheidungen, die ab nun zu treffen
seien, müssten im Einklang mit den Grundbesitzern und auf Basis der
Freiwilligkeit geschehen. Ein Biosphärenpark sei für das Nockgebiet
auch die große Chance, eine Musterregion zu werden. Grundbesitzern und
Bauern biete er nach "frustigen Jahren" wieder neue Visionen, die
Wertschöpfung der Region in der Landwirtschaft, dem Tourismus und
Energiebereich würde steigen. Der Landeshauptmann kann sich auch
vorstellen, einen Ombudsmann zu installieren, welcher die Interessen
der Grundbesitzer vertreten solle. Einen Neubeginn in der Region
Nockberge regte auch Nationalparkdirektor Peter Rupitsch an.
Das Konzept und die Nutzungsmöglichkeiten eines Biosphärenpark am
Beispiel der Regionen Rhön und Eifel stellte Diplom-Forstingenieur
Dieter Popp den Anwesenden vor. Laut Popp sei ein Biosphärenpark kein
Ort, an dem sich der Mensch möglichst zurückziehen sollte. Vielmehr
sollte in ihm Umweltbildung betrieben werden und die landschaftlichen
Schätze sollten als Kapital für die Entwicklung des Tourismus, der
Wirtschaft und Lebensqualität gesehen werden. "Die Natur nutzen ohne
ihr zu schaden bzw. wirtschaften im Einklang mit der Natur", laute die
Devise eines Biosphärenparks. Die Idee der Biosphärenparks basiert auf
dem UNESCO-Programm "Mensch und Biosphäre". Der Grundgedanke ist ein
weltumspannendes Netz von Modellregionen für nachhaltige Wirtschafts-
und Lebensweisen zu schaffen. Derzeit gibt es 400 Biosphärenparks in 94
Ländern, davon drei in Österreich (Großes Walsertal, March-Thaya,
Wienerwald).

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