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Die Seiten der SPÖ sind nicht mehr aktuell und nur mehr aus historischen Gründen verfügbar!

1. Ökoplan
2. Argumente
3. Kosten für Gemeinde
4. Einige Fragen an einen Mitarbeiter der Firma Ökoplan
5. Entscheidung

Vorbemerkung:
Energie Contracting ist die Möglichkeit mittels Sparlampen, Regelungstechnik und anderer Feinheiten den Verbrauch und die Leistung i.d.F. der Öffentlichen Beleuchtung zu verringern und damit Strom und Geld zu sparen.

Verehrte KollegInnen,

meine schriftliche Wortmeldung zum Thema Contracting ist etwas lang ausgefallen,  hilft  aber hoffentlich eine Entscheidung herbeizuführen.

Aus meiner Sicht, die ich mir von KollegInnen im Umweltausschuss und von anderen GR bestätigen lassen habe, gibt es für die Gemeinde derzeit mehrere Varianten:

(vorab: die Wienstrom dürfte wohl endgültig ausgeschieden sein, nachdem nur noch zwei Anbieter in die nähere Auswahl gekommen sind; das sage ich wertfrei)

1. Wir entscheiden uns für die EnergieComfort

Tatsache: Wenn wir uns für die EnergieComfort entscheiden, dann entscheiden wir uns für die Variante NUR Lampen tauschen zu lassen und diese von der EnergieComfort warten zu lassen
--> Lampentausch und Wartung (aus: Stellungnahme der E.V.A.).
Meine Meinung: Ich sehe wenig Sinn darin, eine externe Firma zu beauftragen, damit diese uns die Lampen tauscht. Da hat Koll. Zauner recht - das könnten wir auch selber machen.

2. Wir entscheiden uns für die Firma Ökoplan

Tatsache: Wenn wir uns für Ökoplan entscheiden, dann wählen wir die umfassendere Variante. "(...), das Angebot der Firma Ökoplan ist umfassender gestellt, wodurch es möglich erscheint,
dass durch weitere Maßnahmen Energie gespart wird (...)" (Zitat: Stellungnahme E.V.A.)

Ökoplan würde alle Lampenköpfe (also alles bis auf die Lampenmasten) wechseln und durch neue moderne ersetzen. Sie würden Energiesparlampen einbauen bzw. Lampen verwenden, die schon aufgrund der neueren Technik weniger Strom verbrauchen würden. Durch das neue, bessere Material würde auch weniger Wartung anfallen, was der Gemeinde Geld sparen würde. Ökoplan würde überdies Reflektorspiegel in die Lampenköpfe einbauen, damit das Licht auch nur dort hinleuchtet wo man es auch braucht (Straße, Gehsteig und nicht Garten oder
Schlafzimmer).

Auf der anderen Seite würde Ökoplan eine Regelungstechnik einbauen und anwenden, mit deren Hilfe man die Leistung der Lampen in der Nacht in gewissen Straßenzügen heruntersetzen
und in anderen hinaufsetzen könnte bzw. Lampen für die Nacht überhaupt abschalten könnte. Mit der verringerten Leistung der Lampen und mit der kürzeren Brenndauer würde sich dass
positiv für die Stadt auswirken, denn unser Berechnungsschlüssel für den Strompreis (mit der Wienstrom) ergibt sich aus: (Brenn-) Zeit x Leistung (der Lampen).

Die Ökoplan würde daraufhin mit der Wienstrom aushandeln, dass wir weniger bezahlen müßten z.B. Halbnachtschaltung (weil zwar nicht weniger Zeit aber weniger Leistung hätten). Diese
Möglichkeit bestünde laut Ökoplan und ist auch schon tatsächlich umgesetzt worden. Wienstrom hat damals eingewilligt.

 Die E.V.A. (Energieverwertungsagentur) fügt in ihrer Stellungnahme noch hinzu:

1. ... der wirtschftliche Erfolg der Firma Ökoplan orientiert sich an der ermittelten Einsparungsgarantie...
2. der Vetrag von Seiten der EnergieComfort könnte auch von jeder beliebigen Bank (Leasingvertrag) angeboten werden...
3. ...der Vertrag der EnergieComfort enthält keinen Passus der einen Erfolg der Maßnahmen garantiert...

Meine Meinung: Die Ökplan hat bereits mit über 60 Städten und Einrichtungen zusammengearbeitet und kann als Marktführer auf große Erfahrung zurückgreifen. Die Verträge (auch
unserer) sind Standardverträge, die speziell auf die Wünsche der bisherigen Kunden zugeschnitten worden sind und haben sich aus der Erfahrung ergeben (was will der Kunde, was wollen die
Gemeinden). Der Vertrag, so wie er uns vor liegt, wurde vom Land Niederösterreich geprüft und wurde von 60 Vetragspartner vor uns für vergleichbare "Geschäfte" herangezogen. Der
Vertrag ist laut Ökoplan  ganz auf unsere Wünsche und Anregungen abänderbar.

Ich denke wir machen keinen Fehler, wenn wir uns für Ökoplan entscheiden.

Zusatz: Einige Argumente

- sollte sich der Stromtarif ändern (Preisverfall) dann würde die Gemeinde davon profitieren (es käme uns billiger)
- die Veträge sind abänderbar; wir können (im Rechtsausschuss) Änderungen vornehmen lassen und uns absichern
- das Riskio (Schlagwort "Risikosplitting") können wir voll und ganz auf die Ökplan überwälzen.
- sollten neue Technologien auf den Markt kommen (z.B. noch bessere Lampen), dann wird mit uns abgestimmt ob wir dafür mehrzahlen wollen, um dafür aber von rascheren Einsparungen
zu profitieren

Kosten für die Gemeinde:

Vor der Feinanalyse (= Energiecheck) wird (mehr oder weniger) vertraglich vereinbart, dass wir nach der Feinanalyse weiterhin mit der Ökoplan zusammenarbeiten wollen. (Es macht keinen
Sinn eine Feinanalyse zu machen und danach zu sagen, wir wollen nicht weitermachen)

Wir machen eine Feinanalyse (= Energiechek), da stellt sich dann heraus wieviel tatsächlich eingespart werden kann. Derzeit liegt die Einschätzung bezüglich der Einsparung bei 27%.

Diese Feinanalyse kostet Geld. Sollten wir nach der Feinanalyse aussteigen, dann bezahlen wir die Feinanalyse und erhalten dafür das Ergebis der Analyse. Arbeiten wir hingegen weiter mit
der Firma Ökoplan zusammen, dann kostet uns die Analyse nicht sofort etwas, sondern sie wird in die Ausgaben der Ökoplan eingerechnet.

Wir haben haben derzeit im Budget 400.000.- für die Wartung der Öffentlichen Beleuchtung vorgesehen. Die Ökoplan erneuert nun alle Lampen, wir bezahlen z.B. die 400.000.- pauschal an
die Ökoplan weiter, so wie wir es bisher auch gemacht hätten (an unsere Elektriker...). Die Einsparungen die durch die neuen Lampen entstehen nimmt die Ökplan für ihre Aufwendungen.
z.B. 2001 550.000.- für Stromkosten (Stromkosten ist nicht gleich Wartungskosten)
       2002 400.000.- für Strom Ökoplan behält 150.00.- (quasi für Kreditrückzahlung)
(angenommen) die 150.000.- machen den vorhergesagten Prozentsatz des Einsparungspotentials aus; sollte mehr eingespart werden können oder sollte der Stromtarif sinken, dann können wir
mehr an die Ökoplan zurückzahlen und hätten damit einer geringere Laufzeit, wir können das Geld aber auch behalten (als Einnahme).

Wir können der Ökoplan natürlich auch nur 95% der 400.000.- (momentane Wartungskosten) zur Verfügung stellen und somit sofort 5% als Plus lukrieren, dafür würde sich aber eventuell die
Laufzeit verlängern. Die Laufzeit ergibt sich aus den (Ausgaben für die Lampen und die Regelungstechnik) und aus den Ersparnissen (viel Ersparnisse, kurze Laufzeit). Alles was die Ökoplan hier an Geld bekommt verwendet sie zur Rückzahlung des Kredits den sie "für" (oder anstelle von uns) aufgenommen hat.

Die Ökoplan bekommt " lediglich" ein Honorar, das der Summe entspricht, welche sie in einem Jahr einsparen.

Habe soeben mit Herrn Petz (von der Ökoplan) telefoniert:
Meine Fragen an Herrn Petz:

Vetrag: jederzeit (bis längstens nach Energiecheck =Feinanalyse) abänderbar

neue Technologie (bessere Lampen): Ökoplan behält sich vor, sollten neue Technologien auf den Markt kommen, dass sie mit uns neuerliche Gespräche führen und einen neuen Vertrag
abschließen z.B. neue Technologie kostet 500.000.- Einsparungen dadurch 300.000.- Neuer Vertrag: entweder längere Laufzeit oder es geht sich aus die Ausgaben durch die zusätzlichen
Einsparungen hereinzuspielen = selbe Laufzeit bleibt.

Zauners Anmerkung 550.000.- statt 800.000.-(Anm. wir haben derzeit nur mehr 550.000.- und nicht mehr 800.000.- Stromkosten, wegen Preisverfall): Ökoplan ist bei erstem "Anbot" von einer Preisreduktion des Stromtarifes um 15% ausgegangen und hat dann den Strompreis nach dem Verbraucherpreisindex angepaßt (Steigerung 2%) - d.h. die Ökoplan sieht dennoch Einsparungspotential

Vetrag auch abänderbar: sollten wir irgendwann auch die Kirchenbeleuchtung miteinbeziehen lassen oder einen weiteren Straßenzug "contracten" wollen, dann können wir den Vertrag im
nachhinein so abändern.

Kosten: nach dem Energiecheck (Feinanalyse) sagt die Ökoplan uns welche Einsparungen möglich sind und welche Kosten jeweils anfallen würden. Sie bieten uns mehrer "Pakete" an.
Wollen wir großes Paket --> lange Laufzeit, wollen wir kleineres Paket (weniger Einsparungen) --> kurze Laufzeit

WienStroM: Er ist sich "sehr sicher über Gesprächsbereistschaft der Wienstrom" und "es ist üblicherweise kein Problem" (Zitat Petz). Außerdem: Sollten wir in einem Monat die Ökoplan
beauftragen, dann könnte sie frühestens im nächsten Sommer (Frühjahr) beginnen. Da der Vertrag mit der Wienstrom 2002 ausläuft, könnten wir uns danach ja auch für einen anderen EVU
(Energieversorger) entscheiden, der kein Problem hätte mit dem Contracting und der Halbnachtberechnung.

Anmerkung: Wienstrom möchte uns nicht als Kunden verlieren, deshalb werden sie auch auf unsere Forderung (Bitte) eingehen.

Wenn unsere Elektriker tauschen (Anm. Spar-Lampentausch ohne Profifirma): "Ich kann nicht hergehen und irgendwelche Lampen tauschen, das würde keinen Sinn machen. Ich brauche dafür ein Konzept. Ich muß wissen welche Lampe getauscht wird, welcher Spiegel wohin kommt. Außerdem muß ich die ganzen Lampenköpfe tauschen. Ich kann nicht eine Neonröhre durch eine Natrium-Dampflampe ersetzen und in die gleiche Fassung schrauben, das wäre als würde man eine Glühbirne durch eine Halogenlampe ersetzen wollen" (Zitat Petz).

Ausschreibung: Gemeinde hat Mitsprache bei der Ausschreibung; wir können Firmen nennen die in Ausschreibung einbezogen werden sollen.

Ausstiegsklausel: Hat nur Sinn für Zeit zwischen Energiecheck und tatsächlichem Arbeitsbeginn.

Tipp:
1. Wir sollten Vertrag von Rechtsausschuss prüfen lassen (ist geschehen)
2. Ausstiegsklausel, falls Contractor nach Energeicheck merkt, dass hier "nix zu holen" ist
3. Risiko auf Contractor abwälzen

Entscheidung:
Frage ist nicht mit wem wir unseren Vertrag abschließen, sondern ob wir Contracting auf professionelle Weise  oder selber irgendwie herumpfuschen wollen.

Frage:
Wer würde sich darum kümmern, dass wir selber Lampen wechseln, dass wir die richtigen Lampen wechseln, wer bezahlt die neuen Lampen die viel teurer sind, wer garantiert uns, dass wir
alles richtig machen, wer übernimmt die Haftung, wer rechnet uns aus ob der Lampentausch in der Herrengasse mehr bringt als der Tausch Auf der Schanz...?

Ich bin für eine sinnvolle Lösung und für eine rasche Lösung. Wir machen uns in der Öffentlichkeit und vor der Ökoplan lächerlich,  wenn wir ständig nur
verschieben, aufschieben und klug reden, aber keine Entscheidung treffen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Huber

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