Purkersdorf Online

Veranstaltung GRÜNE SCHULE


 

 

Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!"
Maria Montessori

„Kein Kind zurücklassen!“
Die Grüne Schule
 
v.l.: Christa Franek, Nadja Friedschröder (Leiterin des Montessori-Kinderhauses "Casa dei Bambini" in Purkersdorf), Harald Walser (Nationalratsabgeordneter und grüner Bildungssprecher), Marga Schmidl, Maria Parzer, Maria Kaltenbrunner (Bundessprecherin der Jungen Grünen-Jungen Alternativen; JGJA)
 
 
 GRÜNE Schule
Freude am Lernen - Freude am Lehren
Bericht von der Veranstaltung am 05.04.2011 in Purkersdorf:
Der Bildungssprecher der Grünen, Dr. Harald Walser, stellte am Dienstag, 05.04.2011 im Cafe Jugendstil einer großen Zahl Interessierter die Idee der „GRÜNEN Schule" vor, die Diskussion leitete Frau Nadja Friedschröder, die in Purkersdorf die Casa dei Bambini (Montessori-Kinderhaus) leitet. 
Zum Montessori-Kinderhaus:
www.montessori-purkersdorf.at/
 Auch Harald Walser bringt viel eigene praktische Erfahrung mit, er war viele Jahre Lehrer und Direktor einer AHS in Vorarlberg, ist derzeit aber karenziert, um mehr Zeit für seine politische Arbeit zu haben.

links: Nadja Friedschröder, rechts: Harald Walser
 

Was macht die GRÜNE SCHULE aus:
vgl. www.grueneschule.at

  •  Weg von der Orientierung an den Defiziten der SchülerInnen, die LehrerInnen sollen schauen, was können die Kinder, nicht was nicht können!
    Typischer LehrerInnensatz, den man nicht mehr hören sollte: „Das kannst du, reden wir von einem anderen Thema!“
  •  Flexibles Arbeiten, fächerübergreifend und weitgehend selbstbestimmt
     statt „50 min-Häppchen“ = Schulstundeneinteilung
     dafür brauchen wir: Kleine Klassen, mehrere Lehrkräfte pro Klasse
  • Gemeinsame Schule aller 06-14 Jährigen, gegen Trennung mit 9,5 Jahren  
    gleiche Chancen für alle Kinder!
    Abstiegsängste in der Mittelschicht und Abwehren einer sozialen Durchmischung als Grund, gegen die gemeinsame Schule zu sein?
  • Mehr Bedeutung für die Vorschulbetreuung (elementarpädagogischer Bereich), mehr Mittel, bessere Bezahlung und Ausbildung dafür, 
    Hier haben wir das Paradoxon einer auf den Kopf gestellten Pyramide:
    in den wichtigsten Phase der Vorschulerziehung wird am geringsten entlohnt, geringstes Ansehen

    Schlussfolgerung in der Diskussion: das ist so, weil diese Berufe fast ausschließlich „weiblich“ sind und aus denselbe Gründen (wenig Geld, wenig Ansehen) ist es auch schwer, Männer zu motivieren.

    Nadja Friedschröder konnte aus ihrer konkreten Erfahrung berichten, wie wichtig eine männliche Bezugsperson für die Kinder ist.
  • Keine Noten, jedenfalls in der Volksschule, besser bis 14 Jahre,
    statt dessen: verbale Beurteilung, Selbstbeurteilung
    Motivierte Menschen lernen besser (in Forschungsversuch an VS in Wien nachgewiesen)
  • Keine Klassenwiederholungen:
    diese sind pädagogisch und volkswirtschaftlich schädlich und sinnlos
    in Ö 42.000 Kinder pro Jahr
  • Mehr Autonomie für die Schulen!
  • LehrerInnen sollen sich als Coach der Kinder verstehen/ tätig sein können, vgl. kleine Klassen ....., nicht als RichterInnen!!
    nicht Wissen abfragen, sondern Kompetenzen! 

 

Großes Interesse hatte das Publikum an der Neuen Mittelschule“:

Harald Walser bezeichnet sie pointiert als  eine „Sprechblase“ und  „Rosstäuscherei“
wenn man meint, sie wäre ein Schritt auf eine gemeinsame Schule aller 06-14Jährigen.

In der Diskussion wurde klargestellt, dass diese Einschätzung nicht bedeutet, dass nicht in vielen Neuen Mittelschulen/Hauptschulen gute pädagogische Arbeit geleistet wird, die den Kindern Chancen für weiterführende Schulen/Studium bietet (z.B. aus der Purkersdorfer Neuen Mittelschule, inkl. Montessori-Mehrstufenklasse machen 60 % die Matura)
Typisch österreichisch, dass die Neue Mittelschule in jedem Bundesland anders ausschaut!
Sie bringt allerdings den Vorteil für die bisherigen Hauptschulen, dass mehr Lehrerstunden zur Verfügung stehen.

Die Erfahrungen von Harald Walser mit dem finnischen System (Pisa-Sieger) wurden sehr interessiert aufgenommen, wichtig für die SkeptikerInnen, die sich fragen, ob die Umsetzung der vorgestellten Ideen auch geht.

Österreich gibt übrigens mehr Geld für die „Schule“ aus als Finnland, 8.000 € pro Kind/Jahr, in Finnland 6.000 €.

Skeptisch sahen die TeilnehmerInnen die Zentralmatura bzw. die Wissensabfragen in der Volksschule; Harald Walser kann beiden viel abgewinnen, auch im Sinn von Rückmeldungen an alle Beteiligten im Schulsystem, weitere Diskussion mit ihm dazu, vielleicht in seinem blog: www.harald.walser.at;

 

 

 Der nächste Schritt:
Das Bildungsvolksbegehren unterschreiben!

 

 mp

 

 

 

 


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