Purkersdorf Online

Weshalb rebellieren die Autofahrer nicht?


Als Bürgermeister Franz Matzka 1989 den Purkersdorfer Hauptplatz zur Fußgängerzone umbauen ließ, wurden die umliegenden Parkplatzzonen konsequent nach einem sehr vernünftigen Prinzip gestaltet: Nach drei Parkplätzen folgt ein Baum. Das sieht nicht nur ansprechend aus, sondern beschattet im Sommer auch die Autos.

Da ja die Erderwärmung nicht so schnell gebremst werden wird, ist damit zu rechnen, dass die kommenden Sommer immer heißer und heißer werden. Jede Autobesitzerin und jeder Autobesitzer sucht da nach einem schattigen Plätzchen. Wenn man bei Google nach "auto hitze kind" oder nach "auto hitze hund" sucht, sieht man schnell, weshalb.

Nur in Purkersdorf ticken die Uhren anders: Da wird jeder gefällte Baum als Sieg zugunsten der Autofahrer gefeiert und in schöner Eintracht loben sich die Herrn Steinbichler und Kirnberger, was sie nicht wieder für eine großartige Leistung für die Purkersdorfer Wirtschaft erbracht haben.

Sogar die nicht gerade als kritisch zu bezeichnenden Bezirksblätter haben mit ihrer Überschrift "Jubelchöre zum Parkplatzumbau" für den Artikel über die Neugestaltung des Platzes zwischen Apotheke und Bahn eine offensichtlich leicht ironische Überschrift gewählt. Nicht nur, dass dieser Platz zu einem der hässlichsten Plätze Purkersdorfs verkommen ist, ist er nun auch gänzlich unbeschattet. Und weshalb dort ein zweiter Behindertenparkplatz installiert wurde, der ja nach dem Gesetz nur von Inhaberinnen oder Inhabern eines Behindertenausweises benutzt werden darf, weiß wohl nur der Bürgermeister. Ein Fahrradreparaturplatz nützt da den glühenden Autos sehr wenig. Auch wenn jetzt wirklich vielleich ein oder zwei Parkplätze mehr sind, niemanden wir das auffallen.

Siehe auch: Die Baum-Desaster-Stadt

Auch in der Bachgasse wurden die schattenspendenden Bäume immer weiter ersatzlos abgeholzt und die Löcher lieblos mit Asphalt zugeschmiert. Einen Schutz der Bäume gegen dagegenfahrende Autos gab und gibt es natürlich auch nicht.
Auch hier kein Schatten mehr. Ohne, dass auch nur ein einziger Parkplatz dazugekommen wäre!


Der Auhofcenter-Schmäh

Ein immer wieder gern wiederholter Schmäh ist es, dass potentielle Kunden gleich ins Auhof-Center weiterfahren würden, wenn sie vor ihrem gewünschten Purkersdorfer Geschäft nicht sofort einen freien Parkplatz finden. Sollte es eine Untersuchung geben, die ein solches Verhalten belegen kann, so würde ich um Information bitten. Mir ist keine bekannt.

Jedenfalls gibt es im Auhof-Center ungefähr 750 Tiefgaragenplätze. An Freitag und Samstagen sind da schon gerne einmal nur 10 freie Plätze dabei. Bevor man diese 10 Plätze unter 750 findet, hat man sicher auch einen Parkplatz in Purkersdorf gefunden. Und zum Vergleich: der Purkersdorfer Hauptplatz ist gerade einmal 200m lang, das Auhof-Center 400m! Da soll mir jemand erklären, wo man schneller zum gewünschten Geschäft kommt!
Aufnahme vom 9.11.2019, 12:30h


© G.B.


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Letzte Änderung: 2020-01-12 - Stichwort - Sitemap