Purkersdorf Online

Wienflussrenaturierung


Folgende Presseaussendung wird demnächst wahrscheinlich noch
kommentiert werden, da nicht alles ganz so rosig ist.
Jedenfalls fahren viele PurkersdorferInnen da täglich vorbei, und
daher zunächst einige Infos:
J.B.

Aus Apa-OTS:

Versuchsstrecke Wienfluss und Wiental Kanal

- "Der Wienfluss wird zum saubersten Stadtfluss
Europas", betonte Donnerstag Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella
Kossina bei einem Mediengespräch. Gemeinsam mit den Abteilungsleitern
der MA 30, Wien Kanal, Dipl. Ing. Helmut Kadrnoska, und der MA 45,
Wasserbau, Dipl. Ing. Walter Redl, wurde das Projekt Wienfluss
präsentiert. Neben dem Wiental-Sammelkanal stand die
Wienfluss-Versuchsstrecke im Mittelpunkt. Der Startschuss der 100
Meter langen Strecke für einen naturnahen Rückbau umfasst die
Neugestaltung der Wienflusssohle sowie die Bepflanzung bis zum
Hackinger Steg. Mit den Arbeiten wird nun begonnen, die
Fertigstellung erfolgt im Oktober 2003.

Kossina: "Die Verbesserung der Wasserqualität des Wienflusses
durch den Ausbau des Kanals und der Ausbau des Hochwasserschutzes
stehen bei diesem Projekt im Mittelpunkt. Die Wasserqualität wird auf
Wassergüte zwei verbessert, was Badewasserqualität entspricht. Wir
setzen mit der Präsentation der Musterstrecke und dem naturnahen
Rückbau des Wienflusses den Startschuss für ein Generationenprojekt.
Der Fluss wird als Lebensraum für viele Tierarten wieder attraktiv.
Damit leistet die Stadt einen weiteren Beitrag für nachhaltigen
Umweltschutz."

Lebensraum für bedrohte Tiere

"Die Neugestaltung des Flussbettes erfolgt ökologisch und nach
Aspekten der Landschaftsplanung. Der naturnahe Rückbau erfolgt mit
der kompletten Erneuerung der Flusssohle: 5.000 Tonnen Schotter und
Steine wurden dafür vorgesehen. Sie dienen als Lebensraum für viele
bedrohte Kleinstlebewesen, die sich hier wieder ansiedeln werden.
Auch neue Flussfischarten werden den Fluss wieder als Laichgebiet
verwenden. Unterschiedliche Donaufischarten, wie die Nase, die Kloppe
oder der Gründling, aber auch seltene Libellenarten und Vögel wie die
Wasseramsel, der Eisvogel oder die Gebirgsstelze werden den Fluss
wieder nützen können", betonte Kossina.

Neben der Neugestaltung des Flussbettes erfolgt eine beidseitige
Begrünung des Wienflussbettes durch die Pflanzung von Gehölzgruppen
aus Weidensteckhölzern, die als Uferbegleitvegetation dient.

Zur Erhöhung der Artenvielfalt werden vier kleine Gruppen
bestehend aus Schwarzerlen gepflanzt . Die Gesamtkosten für dieses
Maßnahmenpaket betragen rund 300.000 Euro. Die Fertigstellung der
Versuchsstrecke erfolgt im Oktober 2003

Wien-Kanal schafft Top-Wasserqualität für den Wienfluss

Seit 1997 arbeitet die MA 30 - Wien Kanal an der Verbesserung
der Wasserqualität des Wienflusses. Kossina: "Der Wiental Kanal ist
ein internationales Musterprojekt und sorgt dafür, dass der Wienfluss
zu einem der saubersten Stadtflüsse einer Millionenstadt wird."

Künftig sollen keine Mischwasserausleitungen in den Wienfluss
erfolgen. Möglich wird dies durch den Wiental Kanal. In der
Vergangenheit kam es bei starken Regenfällen immer wieder zu
Mischwasserausleitungen in den kleinen Fluss, der auf diese Weise
rasch belastet wurde. Durch das Kanalprojekt werden diese
Ausleitungen direkt in die Hauptkläranlage transportiert. Ab 2005
kommen die Abwässer direkt in die Hauptkläranlage Simmering. Die
Anlage soll in Zukunft über die größten Nachklärbecken Europas
verfügen. Jeder der 15 neuen Belebungsbecken ist mit einem
Durchmesser von 64 Meter so groß wie einer der Gasometer. Die
Wasserqualität des Wienflusses wird auf diese Weise enorm gesteigert.
Die Ökologisierung des Flusses kann beginnen.

Der gesamte Wiental Kanal wird nach Fertigstellung eine Länge
von 12 Kilometern aufweisen. Die Gesamtkosten belaufen sich inklusive
der Wasserbaumaßnahmen voraussichtlich auf rund 400 Millionen Euro
brutto.

Ein Kanal entsteht

Der Wiental Kanal erstreckt sich in seiner bestehenden Form in
einer Länge von etwa 800 Metern vom Donaukanal in Höhe der Urania bis
zum Stadtpark. Der erste Bauabschnitt erfolgte von 1997 bis 2001.

Der zweite Bauabschnitt begann im Mai 2003 im 5. Wiener
Gemeindebezirk im Bereich des Rüdiger Hofs und wird an das bestehende
Kanalstück am Stadtpark anschließen. Dieser Bauabschnitt wird eine
Länge von 2,69 Kilometern haben und voraussichtlich im Dezember 2005
abgeschlossen werden.

Die übrigen Bauabschnitte sind derzeit in Planung. Die
Fertigstellung wird mit 2015 angestrebt.

Die Geschichte der Wienflusseskanäle

Als 1830 mit dem Bau der beiden Wienfluss Sammelkanäle - unter
Historikern bekannt als Cholerakanäle - begonnen wurde, galt als
oberste Prämisse die Abwässer rasch und schnell abzuleiten und so die
Bevölkerung vor den gefürchteten, Seuchen auslösenden Hochwässern zu
schützen. Dies funktioniert bis heute trotz zunehmender Versieglung
und Verbauerung.

Kossina abschließend: "Um jedoch die Lebensqualität in der
Millionenstadt Wien weiterhin zu steigern, wird heute auf Hochtouren
daran gearbeitet diese beiden Umweltprojekte zu realisieren und damit
neues Leben in den Fluss einkehren zu lassen."

Allgemeine Informationen:
Wiener Kanalisation: www.wien.gv.at/kanal/index.htm

2003-07-17


AnfangZum Anfang der Seite
Letzte Änderung: 2020-01-17 - Stichwort - Sitemap