Purkersdorf Online

Ozonbelastung: LIB für Umstieg auf Öffis


LIB für Umstieg auf Öffis

Am Mittwoch wurden nicht nur Hitzerekorde festgestellt, es wurde auch
heuer bisher die extremsten Ozonbelastungswerte gemessen. An 31 von 32
niederösterreichischen Messstellen wurden Überschreitungen des
Ozonvorwarnwerts angetroffen.
"Angesichts der derzeitigen hohen
Ozonbelastung ist das Benützen öffentlicher Verkehrsmittel
ein wertvoller Beitrag für Umwelt und Gesundheit. "Lassen
Sie das Auto stehen und fahren Sie mit den Öffis",
appelliert LIB-Verkehrsstadträtin Marga Schmidl an die
PurkersdorferInnen

Der motorisierte Verkehr ist hauptverantwortlich für die
Ozonbelastung. "Wer Fahrten, die nicht unbedingt notwendig
sind, unterlässt oder auf öffentliche Verkehrsmittel
umsteigt, handelt im eigenen Interesse und im Interesse der
Gesundheit seiner Kinder. In Purkersdorf haben wir mit dem verbilligten
Bus-Stadtfahrschein, dem Stadttaxi und dem AST, sowie mit Nachtzug und
Nachtbus die Möglichkeit weitgehend auf das eigene Auto in dieser
Situation zu verzichten", meint weiter dxie Stadträtin.

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Die (Purkersdorfer) Werte
für OZON sowie auch die Werte für
Schefeldioxid und Stickoxide sind übrigens seit kurzem online
einsehbar:

http://www.noe.gv.at/service/bd/bd4/luft/schadst.htm


&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Im folgenden noch zwei Meldungen:

.
1. Freiwillig weniger Autofahren

Mittwoch starteten die Wiener Grünen eine Wienweite Aktion,
um bei AutofahrerInnen dafür zu werben, in den Sommermonaten zur
Ozonreduktion beizutragen, in dem an geraden oder ungeraden Tagen,
freiwillig auf das Auto verzichtet wird. An PKW-LenkerInnen werden
Aufkleber verteilt, auf denen u.a. zu lesen ist: "i bin dabei - und
fahr mein Auto nur an geraden (ungeraden) Tagen". Der Umweltsprecher
der Wiener Grünen, GR Mag. Rüdiger Maresch, kritisierte in diesem
Zusammenhang die Untätigkeit der Stadt Wien, weil es, so der
Grün-Politiker, keine Aktionspläne als Begleitmaßnahme zum neuen
Ozongesetz gebe. Der Verkehr sei Hauptverursacher der hohen Ozonwerte
und die Grünen fordern daher bei erhöhter Ozonkonzentration eine
Einschränkung des Individualverkehrs und die rasche Einführung einer
wirksamen LKW-Maut. Weiters sprechen sich die Grünen gegen den Bau
"der beiden Lobau-Autobahnen" aus und plädieren für die Freifahrt auf
den Wiener Linien bei Ozon-Alarm und fordern strategische
Überlegungen nach dem Muster der City-Maut in London.

2. Global 2000

Kritik von GLOBAL 2000 und ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt:
Warnungen bleiben folgenlos - Vorsorgender Gesundheitsschutz
durch Grenzwerte nicht gewährleistet =

- Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die
ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt (AGU) schlagen angesichts der
permanent hohen Ozonbelastung Alarm. "Die Zwischenbilanz der
diesjährigen Ozon-Saison ist verheerend", fasst GLOBAL
2000-Pressesprecher Andreas Baur die Belastungssituation zusammen.
"Seit Juli 2003 wurde in Ostösterreich an vierzehn Tagen die
Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten.
An zwei dieser Tage wurde sogar die Alarmschwelle von 240 Mikrogramm
überschritten. Trotz dieser Warnungen ist die Politik entsprechende
Verordnungen schuldig geblieben und hat nichts unternommen. Was
bringt es zu warnen, wenn dann nichts geschieht?", so Baur.
Spitzenreiter waren am 21.7. Wien-Lobau (243 Mikrogramm) und
Klosterneuburg (241 Mikrogramm), sowie am 8.8. wieder Wien mit 259
Mikrogramm. Auch in Westösterreich liegt die Ozonbelastung regelmäßig
über der Informationsschwelle. In Reinluftgebieten ist zu beobachten,
dass selbst in den Nachtstunden die Ozonbelastung nicht signifikant
abnimmt: An den Messstellen Karwendel, Gerlitzen und Payerbach sank
seit Anfang August die Ozonbelastung nicht unter 100 Mikrogramm.

Ozon ist ein aggressiver Schadstoff. Schon bei Konzentrationen von
180 Mikrogramm/m3 werden besonders bei empfindlichen Personen, z.B.
Kinder und Allergiker, Reizerscheinungen beobachtet. Bei
Konzentrationen über 240 Mikrogramm/m3 können Husten und Beschwerden
wie Engegefühl und Schmerzen beim tiefen Einatmen auch bei gesunden
Personen auftreten. Die Lungenfunktion ist ebenfalls vermindert.
"Sowohl Informations- als auch die Warnschwelle zielen als
1-Stunden-Mittelwerte nur auf diese akuten Effekte ab", kritisiert DI
Dr.med. Hans-Peter Hutter, Sprecher der AGU. "Langfristige Wirkungen,
wie die Verringerung des Lungenwachstums bei Kindern, bleiben
überhaupt unberücksichtigt." Gegenwärtig wird eine Konzentration von
120 Mikrogramm/m3 als Langziel definiert. "Es ist äußerst
beunruhigend, dass dieser langfristige Zielwert für den vorsorgenden
Gesundheitsschutz an vielen Tagen überschritten wurde", so Hutter
weiter. "Grenzwerte verfehlen ihren Zweck, wenn sie die Bevölkerung
verunsichern und keine aktiven Maßnahmen zur Folge haben." Daher ist
es notwendig, Aktivitäten sowohl im Überschreitungsfall zu setzen als
auch Maßnahmen gegen die ständig steigende Ozon-Hintergrundbelastung
zu ergreifen, so die beiden Organisationen abschließend.




2003-08-13


AnfangZum Anfang der Seite
Letzte Änderung: 2020-01-17 - Stichwort - Sitemap