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Global 2000, Bauarbeiter und Grüne zu Ozonbelastung:

Gestern erreichten die Ozonwerte in Ostösterreich für heuer Rekordwerte

1. GLOBAL 2000 fordert endlich mutige Schritte zur Eindämmmung des
Straßenverkehrs
- An mehreren Messstellen in Ostösterreich hat die
Konzentration von bodennahem Ozon wieder die Informationsschwelle von
180 Mikrogramm/m3 überschritten. "Durch die Untätigkeit der
Umweltpolitik ist die Bevölkerung einer unzumutbaren Dauerbelastung
ausgesetzt. Dies scheint zum Normalzustand zu werden", empört sich
Heinz Högelsberger, Energiereferent von GLOBAL 2000. "Es mehren sich
die Hinweise, dass die steigende Ozonbelastung im Laufe der
Lebensspanne eines Menschen zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen
führt."

GLOBAL 2000 fordert von Landwirtschaftsminister Pröll und den
zuständigen Landespolitikern endlich den Mut zu haben, den
Ozonverursachern wirksam entgegen zu treten. "Die Ozonbelastung wird
zu mehr als zwei Dritteln vom Autoverkehr verursacht. Die Politik
scheut sich diese heilige Kuh anzutasten, obwohl gerade hier radikale
Maßnahmen zur raschen und wirksamen Ozonreduktion führen würden",
konstatiert Högelsberger. GLOBAL 2000 fordert, dass es bei Ozonalarm
zu einem verbesserten Angebot an Öffentlichen Verkehrsmitteln kommt
und flächendeckende Fahrverbote durchgesetzt werden.

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2 Glawischnig zu Ozonbelastung: Versäumnisse der
ÖVP-Umweltminister

Grüne fordern von BM Pröll Umsetzung von Maßnahmenpaket

"Die aktuell hohe Ozonbelastung in Ostösterreich ist eine
Folge von jahrelangen Versäumnissen der ÖVP-Umweltminister. Sie haben
es unterlassen, wirksame Maßnahmen einzuleiten", kritisiert Eva
Glawischnig, stv. Bundes- und Umweltsprecherin der Grünen. Die
Ozonbelastung sei deshalb während der vergangenen Jahre trotz klarer
gesetzlicher Vorgaben nicht zurückgegangen. Dies belegt auch der
jüngste Ozonbericht der Bundesregierung, der zeigt, dass Österreich
meilenwert davon entfernt ist, die im Ozongesetz festgelegten bzw.
von der EU vorgegebenen Reduktionsziele zu erreichen. Glawischnig
verlangt von BM Pröll die Umsetzung eines wirksamen
Ozonsanierungspaketes. "Die fortlaufende Gefährdung der Bevölkerung
durch sommerliche Ozonspitzen ist inakzeptabel", so Glawischnig.

Das Ozonpaket müsse verbindlich festlegen, wie die heimischen
Reduktionsziele erreicht werden sollen. Ein Maßnahmenplan zur
Verkehrsbegrenzung müsse dabei höchste Priorität haben. Gratistickets
für öffentliche Verkehrsmittel bei Erreichen der Vorwarnstufe, eine
Angebotsausweitung der Bahn, Förderung erneuerbarer Energien und eine
wirksame ökologische Steuerreform sind weitere Eckpfeiler einer
wirksamen Ozonpolitik. Die Überschreitungshäufigkeit der Warnwerte
durch lokale Belastungsspitzen müsse durch konsequente Umsetzung der
bestehenden rechtlichen Möglichkeiten effektiv gesenkt werden Bei
Ozonalarm sollen u.a. Tempolimits und selektive Fahrverbote verhängt,
der Gebrauch benzinbetriebene Geräte eingeschränkt werden. "Wenn BM
Pröll jetzt nicht handelt, setzt er weiterhin in unverantwortlicher
Art und Weise die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung,
insbesondere der Kinder, aufs Spiel", so Glawischnig.

Die für die Bildung des so genannten bodennahen Ozons
hauptverantwortlichen Stickoxid-Emissionen (NOx) stagnieren seit ca.
1990 auf hohem Niveau. Die NOx-Emissionen im Verkehr sind zwischen
1980 und 2000 um fünf Prozent gestiegen. Ursachen dafür sind die
Zunahme der Verkehrsleistung sowie der Trend hin zu mehr Diesel- bzw.
zu schwereren Nutzfahrzeugen.

Ozon in höheren Konzentrationen ist ein giftiges Reizgas. Kinder,
alte und kranke Menschen sind besonders betroffen. Ozon steht auch
unter Verdacht in hohen Konzentrationen Lungenkrebs zu verursachen.
Besonders in Ostösterreich leidet die Bevölkerung seit Jahren an
hohen Ozonwerten. Wien, Niederösterreich und Nordburgenland sind seit
1996 Ozonsanierungsgebiet. Ein umfangreicher Sanierungsplan wurde
zwar 1996 wie gesetzlich vorgesehen ausgearbeitet, die Maßnahmen
jedoch bislang nicht umgesetzt.

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3. Das hochsommerliche Wetter erhöht berufsbedingte
Gesundheitsrisiken =

Wien (GBH/ÖGB). Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz
und ÖGB-Vizepräsident, Johann Driemer, warnt anlässlich der auch für
heute und morgen wieder angekündigten hochsommerlichen Temperaturen
vor den Gefahren durch UV-Strahlung und Ozon gerade für Bauarbeiter
und erinnert an die groß angelegte Informationskampagne der
Gewerkschaft Bau-Holz zu diesem Thema. ++++

In diesem Jahr war es bereits im Juni mehrmals soweit: Die
Ozon-Vorwarnstufe wurde erreicht und teilweise überschritten.
Bauarbeiter, und hier gerade jene, die jetzt im Straßenbau tätig
sind, sind gerade bei dieser Witterung durch ihre dauernde Arbeit im
Freien und im bodennahen Bereich einer beträchtlichen Gefährdung
durch UV-Strahlen und Ozon ausgesetzt. Driemer: "Die Gefahren der
UV-Strahlung können durch geeigneten persönlichen Schutz wie durch
die Verwendung von Schutzbrillen, geeigneter Kleidung und
Sonnenlotion noch herabgesetzt werden. Der Ozonbelastung sind jedoch
gerade Menschen wie die Bauarbeiter, die ihren anstrengenden Beruf im
Freien ausüben, völlig schutzlos ausgesetzt."

Seit 1. Juli gelten in Österreich mit der Umsetzung einer
EU-Richtlinie neue, strengere, Grenzwerte für die Ozon-Vorwarnstufe
und die Ozon-Warnstufe. Die Gefahr wurde also erkannt. Experten
bestätigen allerdings, dass die tatsächliche Gesundheitsgefährdung
bereits bei noch viel geringeren Werten beginnt.

Die Gewerkschaft Bau-Holz erinnert deshalb nochmals an ihre
Forderung, das Gesundheitsrisiko durch bodennahes Ozon durch
Einstellen der Arbeit bei Ozonbelastung zu verringern. In diesem
Zusammenhang fordert die GBH schon seit Jahren die politisch
Verantwortlichen auf, die Gesundheitsgefährdung durch Ozon endlich in
die Regelung des Bauarbeiterschlechtwetterentschädigungsgesetzes
einzubeziehen. Driemer erinnert daran, dass ein entsprechender
Gesetzesentwurf der Gewerkschaft Bau-Holz bereits seit 1996 auf dem
Tisch liegt. Auch hat es persönliche Gespräche mit den politisch
Verantwortlichen zu dieser besonderen Problematik für die Bauarbeiter
gegeben.

Driemer abschließend: "Ich ersuche alle Bauarbeiter, auch ihrer
Eigenverantwortung nachzukommen und sich - gerade an den heißen Tagen
- vor UV-Strahlung zu schützen. Ich fordere die Arbeitgeber auf,
ausreichend Schutzbrillen und entsprechende Schutzlotionen zur
Verfügung zu stellen und ich fordere auch die Bundesregierung auf,
ihrer Verantwortung nachzukommen und dafür Sorge zu tragen, dass die
Ozonbelastung endlich im Baua
beiterschlechtwetter-entschädigungsgesetz berücksichtigt wird."

2003-07-21


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