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Stellungnahme zum Rücktritt des...



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Rücktritt Vizebürgermeister Dr. Fuchs


Vizebürgermeister Dr. Fuchs hat in einem Schreiben an die Gemeinde
seinen Rücktritt "aus rein privaten Gründen" erklärt.


Dazu eine Stellungsnahme von J. Baum:


Der Rücktritt von Joe Fuchs hat jedenfalls eine persönliche und eine
kommunalpolitsche Seite.

Persönlich hat jedeR, find ich, ein gewisses Recht auf Privatheit.
Daher ist das hier im Detail kein Thema. Ich möchte auch sagen, das ich
seit einiger Zeit hier einiges gehört habe, was jetzt definitiv ist,
allerdings bewusst nicht weiterverbreitete.

Trotzdem einiges allgemein zu Joe Fuchs als Person. Die
Begleitumstände des Rückzugs deuten für mich auch darauf hin, dass es
hier eine mehr oder weniger dramatische persönliche Entwicklung gegeben
haben dürfte. Ich denke, Joe Fuchs hat wahrlich keine leichte Zeit. Er
war in Purkersdorf vor allem auch durch den Beruf und durch die
Tätigkeit in der
Gemeinde viel mehr verankert als andere. Wenn er einen neuen Anfang
macht, gibt er sehr viel auf
Nun, Joe Fuchs hatte schon einmal vor nicht zu langer Zeit eine
dramatische Wende hinter sich – zum Positiven und es ist im von
Herzen zu wünschen, dass es auch diesmal zum Positiven hin ist.


Bei allen Differenzen ist festzuhalten, dass sich Joe Fuchs mit großem
Zeitaufwand in den letzten Jahren um die Gemeinde bemüht hat. Schon
deswegen verdient er einen ehrenvollen Abgang. Das bei dieser
Intensität vieles Persönliches zu kurz kommt, ist oft von aussen nicht
so klar. Vielleicht können wir daraus lernen.


Vom Kommunalpolitischen her ist der Abgang des Vize auch ein jäher
Einschnitt. Es wäre unehrlich, wenn ich behaupten würde, dass unsere
Liste dadurch besonders leiden würde. Jedoch die Kommunalpolitik kommt
dadurch ziemlich ins Rutschen: die ÖVP macht – wenn ich richtig zähle –
zum vierten Mal innerhalb von etwa 10 Jahren einen Neuanfang an der
Spitze. Dies ist
insoferne von Bedeutung, weil in der VP ja alles sehr auf Fuchs
ausgerichtet war und für die nächste Wahl nicht so leicht eine so
bekannte Persönlichkeit gefunden werden wird. Nicht dass ich mir um die
VP direkt Sorgen mache. Aber: Faktum ist, dass die andere Großpartei
ihrem Ziel, wieder die absolute Mehrheit zu erreichen, dadurch deutlich
näher kommen wird. Und wohin die Möglichkeit des Diktats geführt hat,
haben wir vor einigen Jahren gesehen.


Die Strategie von Fuchs und der VP bestand in den letzten drei Jahren
darin, Schlögl sozusagen auszusitzen und dann das Schlöglsystem mit
einem anderen Namen weiter zu führen. Im Geheimabkommen zwischen
Purkersdorfer ÖVP und SPÖ steht angeblich, dass Fuchs Schlögl
nachfolgt, wenn dieser abtritt. Die Landes-VP hat dabei zunächst durch
neue
Unvereinbarkeitsbestimmungen Bürgermeister/Landesrat mitgeholfen. Doch
es kam anders. Irgendwie war an Fuchs in letzter Zeit auch zu merken,
dass ihm seine ehrgeizigen Pläne nur mehr schwer realisierbar schienen.


Für Purkersdorf steht damit erneut die Frage eines offeneren
politischen
Klimas, so wie es in Ansätzen nach der letzten Wahl eine zeitlang war:
mehr Transparenz; nicht die Argumente der Macht, sondern die Macht der
Argumente sollten wieder Gewicht haben; nicht die „Goldene Regel“ der
dominanz des großen Geldes,
sondern die Vorschläge von BürgerInnen sollten wieder mehr zählen


Ich bedanke mich bei Joe Fuchs schließlich ausdrücklich für
Kooperationen und wünsche ihm
persönlich weiter Gesundheit, Energie und auch Glück auf dem weiteren
Lebensweg.

2003-08-20


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