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Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an...


Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, 25.11

"Frei leben ohne Gewalt durch Rechte auf Selbstbestimmung"

"Die Rechte von Frauen auf ein selbstbestimmtes und
eigenständiges Leben ausbauen", ist für die Frauensprecherin der
Wiener Grünen, Monika Vana, eine zentrale Forderung im Anschluss an
das diesjährige Motto der Kampagne "Frei leben ohne Gewalt".

In Österreich gehen Schätzungen davon aus, dass eine von fünf
Frauen von Gewalt durch einen männlichen Verwandten, Freund oder
Bekannten betroffen ist. Empirischen Untersuchungen zufolge ist für
Frauen die eigene Familie der gefährlichste Ort. Gewaltkriminalität
ist überwiegend "Männersache": Nach Zahlen der Wiener
Interventionsstelle waren 2001 von allen in Wien im Rahmen des
Gewaltenschutzgesetzes Weggewiesenen 96 Prozent männlichen
Geschlechtes.

"Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter", betont Vana. Neben der
Gewalt im sozialen Nahraum ist für Vana auch die strukturelle Gewalt
von besonderer Bedeutung. Vana:"Ökonomische Eigenständigkeit von
Frauen schützt nicht vor Gewalt. Aber die Abhängigkeit vom Partner,
Ehemann oder auch vom Staat nimmt für Frauen ab. In diesem Sinn
richte ich den dringenden Appell an alle politisch Verantwortlichen,
ihre Rolle im Bereich der strukturellen Gewalt eindringlich zu
prüfen."

"Subventionskürzungen für missliebige Frauenvereine, Pensionsraub
vor allem zulasten von Frauen, nicht existenzsichernde Einkommen,
traditionelle Rollenbilder, unbezahlte Arbeit von Frauen in
Haushalt-, Familien- und Pflegebereich - das alles ist strukturelle
Gewalt an Frauen. Was wir brauchen ist aktive Gleichstellungspolitik
statt Frauen immer weiter strukturell zu diskriminieren," so Vana
abschließend.

2003-11-24


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