Purkersdorf Online

AK und Grüne zu Frauentag: ...


Am 8.3 ist der traditionelle internationale Frauentag, von den
Anliegen her so aktuell wie seit je:
Am 8.3, ab 17.00 gibts eine Demo ab Westbahnhof

Eine besonders originelle Aktion ist:

SONDERANGEBOT: GESPART WIRD, WO´S GEHT!

Gegen Preisschlachten im Handel auf dem Rücken von Frauen

Wir wollen Bewusstsein schaffen: Handelsriesen profitieren - Frauen
verlieren!
Die Lebens-und Arbeitssituation von Frauen im Handel steht im Zentrum
der diesjährigen Frauentagsaktion der Aktion der Grünen Frauen Wiens
und der AUGE/UG zum INTERNATIONALEN FRAUENTAG


Montag, 8.3.2004, 10-14 Uhr

1060 Wien, Barnabitengasse/Mariahilferstraße

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ab 17.00, Neubaugasse/Mariahilferstrasse: Frauendemo

(Schlusskundgebung: 20.00, Schwedenplatz)

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"Billiger geht´s nicht."

Frauen im Handel werden schamlos
ausgebeutet

- Die Grünen Frauen Wien nehmen den heutigen
Internationalen Frauentag zum Anlass, um auf die steigende Anzahl von
atypisch beschäftigten Frauen in Wien, insbesondere im Handel,
hinzuweisen. "Zwei Drittel der 300.000 Beschäftigten im Handel sind
Frauen, die meisten in Teilzeit- oder Geringfügigen
Beschäftigungsverhältnissen, von denen sie nicht eigenständig leben
können, kaum Aufstiegchancen haben und eine niedrige oder gar keine
Pension beziehen werden", kritisiert Monika Vana, Frauensprecherin
der Wiener Grünen.

"Durch die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten spitzt sich ihre
Arbeitssituation immer weiter zu. Familienfeindliche Arbeitszeiten,
fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen und hoher Arbeitsdruck machen
das Arbeiten im Handel für Frauen unerträglich. Wir Grüne wollen
Bewusstsein schaffen: Billiger geht´s nicht. Handelsriesen
profitieren, Frauen verlieren!" Während die großen Handelsketten ihre
Preisschlachten schamlos auf dem Rücken von Frauen austragen, hat die
von Frauenstadträtin Renate Brauner vor mehr als einem halben Jahr
angekündigte Arbeitsgruppe für flankierende Maßnahmen im Zuge der
Ladenöffnungszeiten noch nicht einmal getagt, kritisiert Vana. "Die
Wiener Stadtregierung hat mit ihrer Zustimmung zur Ausweitung der
Ladenöffnungszeiten die Frauen im Handel im Stich gelassen und dazu
beigetragen, dass die Zahl der in Armut lebenden Frauen in Wien immer
weiter steigt".

Die Grünen Frauen Wien fordern für Frauen im Handel:
- Überstundenzuschläge auch für Teilzeitbeschäftigte bereits nach
Überschreiten der vereinbarten Arbeitszeit
- Mindestarbeitszeit im Handel und Mitspracherecht bei der Erstellung
von Dienstplänen
- Vollen sozialversicherungsrechtlichen Schutz für atypische
Beschäftigte
- Mehr Rechte und Kontrollmöglichkeiten für Arbeitsinspektorate
- Kein Zwang zur Nachtarbeit für Menschen mit Betreuungspflichten
- Ausweitung des Kinderbetreuungsangebots
- Ausbau des öffentlichen Verkehrs
- Keine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten
Frauentag 2004: Gemeinsam gegen die alarmierenden
Spaltungstendenzen in Gesellschaft und Arbeitswelt!

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Die AK-Frauenredaktion nimmt den internationalen
Frauentag zum Anlass, generell auf die zunehmenden Spaltungstendenzen
in unserer Gesellschaft hinzuweisen und solidarische Lösungen für
gesellschaftliche Probleme einzufordern.

Traditionsgemäß ist der 8. März ein Kampftag für Frauenrechte und
ebenso auch Anstoß, Bilanz zu ziehen: Inwieweit ist unsere
Gesellschaft frauengerechter und damit menschengerechter geworden?

Vor wenigen Wochen ist die neueste Auswertung des
AK-Arbeitsklimaindex veröffentlicht worden: Dieser Index beinhaltet
die Entwicklung der Zufriedenheit der österreichischen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrer Berufs- und
Lebenssituation in den letzten sieben Jahren und konstatiert eine
zunehmend gespaltene Arbeitswelt.

Im Erhebungszeitraum ist der Anteil jener Berufstätigen
angestiegen, bei denen das Einkommen nicht zum Überleben ausreicht.
21 Prozent der Arbeitnehmerinnen, die nur über einen
Pflichtschulabschluss verfügen, sagen das im Jahr 2003 (gegenüber 18
Prozent im Jahr 1997). Von den Frauen mit Lehrabschluss sind es 14
Prozent (1997: 13 Prozent). Auch bei den Maturantinnen ist der Anteil
derer, die mit ihrem Einkommen nicht überleben könnten, von 8 auf 11
Prozent gestiegen.

Andererseits schätzen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre
betrieblichen Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten besser ein
als noch vor sieben Jahren.

Der Schluss liegt nahe, dass auch unter den weiblichen
Beschäftigten die Unterschiede in den Arbeitsbedingungen größer
geworden sind. Zweifellos spielt die Höhe des Bildungsabschlusses
eine Rolle, aber noch entscheidender dürfte für die Frauen sein, ob
und inwiefern es ihnen gelingt, ein "männliches" Muster der
Erwerbsarbeit zu verwirklichen.

Verschärft wird dieser Befund noch dadurch, dass die Systeme der
sozialen Sicherheit immer mehr in Richtung Eigenvorsorge und
Eigenleistung umgebaut werden, sodass die berufliche Position und das
daraus erzielbare Einkommen immer stärker bestimmen, wie gut oder wie
schlecht eine Arbeitnehmerin gegen Risiken wie Krankheit und
Arbeitslosigkeit abgesichert ist und wie ihre Pension im Alter
aussieht.

Aus Arbeitnehmerinnen-Sicht muss diesen Tendenzen entgegengewirkt
werden. Wir müssen an Lösungen arbeiten, die zu einer Höherbewertung
der von Frauen verrichteten Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt führen,
die familiär bedingte Einkommensreduzierungen ausgleichen und die
unser solidarisches Sozialsystem auf hohem Standard sichern. Dazu ist
es notwendig, dass nicht nur die betroffenen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer selbst, sondern auch alle Unternehmen ihren Beitrag
leisten.

Arbeiterkammer Oberösterreich


2004-03-08


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