Purkersdorf Online

Tag des Waldes - Eberesche: Baum 2004


Unsere Wälder - Ökosysteme, Artenpools,
Erholungsort, Wasserspeicher und Schutzeinrichtungen

Am Sonntag, den 21. März, wurde auf der
ganzen Welt der internationale Tag des Waldes begangen. Der Tag des
Waldes wurde Ende der 70er Jahre mit dem Ziel ins Leben gerufen, über
die Bedeutung unserer Wälder als unverzichtbare Ökosysteme,
Schutzwälder, Erholungsorte und Artenpools zu informieren.
"Niederösterreich trägt hier ein großes Ausmaß an Verantwortung, sind
doch von 1.917.417 Hektar Gesamtfläche unseres Bundeslandes nicht
weniger als 750.000 Hektar, also knapp 39 Prozent, mit Wald bedeckt.
Der Wald sichert in Niederösterreich rund 23.000 Arbeitsplätze in der
Forstwirtschaft und in der Holz verarbeitenden Industrie. Auch
ermöglicht er rd. 40.000 Bauern und anderen Betrieben ein
Zusatzeinkommen. Niederösterreichs Waldflächen wie auch unser
Holzvorrat nehmen zu - so wachsen unsere Wälder jährlich um rund 300
Hektar", so Niederösterreichs Naturschutzreferent Landesrat Emil
Schabl.

Doch nicht nur wirtschaftlich, sondern besonders auch für die Umwelt
und den Naturschutz ist der Wald und das Funktionieren seines
Ökosystems von besonderer Bedeutung. Der Wald ist nicht nur für eine
erfolgreiche Klimastrategie von Bedeutung, ohne eine vernünftige
Waldpolitik kann man auch keine vernünftige Wasserpolitik betreiben.
Der Wald ist nicht nur Wasserspeicher, sondern auch Schutzeinrichtung
vor Hochwässern, Lawinen und Muren. Und natürlich ist der Wald auch
Erholungsraum für die Bevölkerung und ein vielfältiges Ökosystem, wo
schon kleinste Eingriffe und Störungen große negative Auswirkungen
haben können. "Man darf nie vergessen, dass hier einzelne
Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere zu einem komplizierten
Wirkungsgefüge verknüpft sind. Starke Störungen bringen dieses System
zum Kippen. Jeder Einzelne ist daher gefordert, unseren Wäldern
aktiven Umwelt- und Naturschutz sowie die notwendige Rücksichtnahme
angedeihen zu lassen", so Schabl abschließend.

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Internationaler Tag des Waldes / Die Eberesche: Baum des
Jahres 2004

Die Eberesche - Liebling der Vögel - sorgt für ökologische
Vielfalt im Wald =

- Aus Anlaß des internationalen Tag des Waldes am
Sonntag, den 21. März 2004 wurde die Eberesche präsentiert:
Das Gemeinschaftsprojekt verfolgt das Ziel, im besonderen
gefährdete Baumarten aber auch den Wald als Ganzes und seine
ökologische und wirtschaftliche Bedeutung für uns Menschen in den
Vordergrund zu stellen. Wir hoffen, dass im heurigen Jahr viele
Waldbesitzer, Gemeinden, Schulen unsere Aktion unterstützen und
tausende Ebereschen im Wald, an Waldrändern, entlang von Wegen und
Straßen pflanzen, so das Kuratorium Wald.

In ihrer ökologischen Vielseitigkeit sucht die Eberesche
ihresgleichen und hat gerade in den letzten Jahren an zusätzlicher
Bedeutung gewonnen. Die Eberesche ist eine robuste Baumart, die fast
alle Wald- und Bodenarten besiedelt und hat sich als Pionierbaumart
bei der Neupflanzung von belasteten Flächen besonders bewährt. Ihre
weitreichenden Wurzeln durchdringen größere Tiefen und ihre Fähigkeit
zur reichlichen Vermehrung durch Wurzelbrut machen sie als
Bodenschutzgehölz besonders wertvoll. Die abgeworfenen Blätter
zersetzen sich schnell und beeinflussen positiv die Humusbildung.

Eberesche: Nahrungsquelle für 60 Vogelarten

Bekannt ist die Eberesche vor allem für ihre roten Beeren, die
eine wichtige Nahrungsquelle für mehr als 60 Vogelarten sind. Daraus
leitet sich auch ihr zweiter Name - Vogelbeere - ab.

Die Eberesche erreicht im Durchschnitt eine Höhe von 20 Meter.
Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Sommergrün, trägt der
meist schlanke, glänzende und hellgraue Stamm eine lockere,
lichtdurchlässige Krone. Die gelblich-weiße Blüten locken mit ihren
intensiven Geruch eine Vielzahl von Insekten zur Bestäubung. Die
daraus entstehenden kugeligen roten Beeren, stellen gerade im Herbst
ein typisches Merkmal der Vogelbeere dar und sind für 60 Vogelarten,
bis in den Winter, ein wichtiges Nahrungsmittel.

Das Holz der Eberesche zeigt einen hellbraunen Kern, die
Jahresringe sind deutlich zu erkennen. Es ist relativ schwer und
hart, zugleich aber biegsam und elastisch. Obwohl es nicht sehr
dauerhaft ist, gilt es als gut bearbeitbar, jedoch sehr schwer
spaltbar. Das Holz wird heute zu Drechsler- und Schnitzarbeiten, für
Holzschrauben, -räder, für Kunstgegenstände und zunehmend als
Möbelholz genutzt. Früher spielte es in der Wagnerei und zur
Herstellung von Fassdauben eine größere Rolle.

Ebereschen im Wald als Zeichen der ökologischen Vielfalt

Die forstliche Bewirtschaftung in der Vergangenheit hat dazu
geführt, dass sich die Eberesche hauptsächlich an den Waldrändern
wiederfindet, wohin sie auf Grund mangelnder Lichtverhältnisse im
Inneren der Waldbestände (Dunkelwälder) sukzessive verdrängt wurde.
Heute ist sie als forstliche Mischbaumart wieder im Kommen.
Besonders die Fähigkeit der Eberesche, auf Kahlflächen als Vorwald-
und Pionierbaumart die Voraussetzung für eine rasche Wiederbewaldung
zu schaffen, wird von Waldbesitzern und Forstleuten immer mehr
geschätzt.

Dass sich Menschen schon vor 2000 Jahren mit der Vogelbeere
befasst haben, zeigt ein Blick in die germanische Mythologie. Danach
soll in vorchristlicher Zeit die Vogelbeere dem Wetter- und
Donnergott Thor gewidmet gewesen sein. Auch die Druiden stellten ihre
Zauberstäbe aus Ebereschenholz her.

In unserer Zeit ist die Vogelbeere vielen wegen ihrer Heilkräfte
bekannt, darf jedoch nur im gekochten Zustand verwendet werden. Als
Tee zubereitet, haben die Blätter und Blüten der Eberesche eine große
Heilwirkung bei Husten, Bronchitis und Magenverstimmungen.

2004-03-21


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