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Wenn "Osterhasen" weinen...


"Oster-Hasen" - die Idylle trügt

ANIMAL SPIRIT klärt über die Zustände in Kaninchen-Mastanlagen
auf

- Der "Osterhase" als vermeintlicher Eierbringer ist
für unsere Kinder zu einem Symbol geworden. Aber sein engster
Verwandter, das Kaninchen, landet immer mehr als Festtagsbraten aus
Massentierhaltung auf dem Tisch. Pro Jahr werden in Österreich
mehrere Tausend Tonnen Kaninchenfleisch verspeist (rangiert in der
offiziellen Statistik nur unter "Sonstiges") - die meisten davon
werden industriell und tierquälerisch gemästet. Die
Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT fordert seit Jahren bessere
Lebensbedingungen für Kaninchen. Leider ist auch im neuen
Tierschutzgesetz nichts davon zu sehen.

Die übliche Haltung der Mastkaninchen kann nämlich mit den Leiden
der Legehennen in den Käfigbatterien verglichen werden: In bis zu
zwei Etagen reihen sich die Käfige in den Mastfabriken aneinander, in
jedem Käfig vegetieren vier bis fünf Kaninchen auf engstem Raum vor
sich hin, ohne Einstreu, ohne Rückzugsmöglichkeiten, ohne Hoffnung.
Jedes Tier mit einem Gewicht von bis zu 3,3 Kilogramm hat gerade mal
so viel Platz wie ein A4-Blatt. Der Drahtgitterboden schneidet in die
empfindlichen Pfoten der Tiere und jeder Versuch zu Hoppeln endet
unweigerlich an der Käfigwand. Unter den Käfigen häuft sich der Kot
der Tiere und der ätzende Ammoniakgestank ist für die sensiblen Tiere
eine Qual.

Weibliche Tiere werden zu reinen "Gebärmaschinen" degradiert, bis
zu 11 Würfe pro Jahr mit je 8-10 Jungen sind keine Seltenheit. Die
Säugezeit wird auf drei bis vier Wochen verkürzt. Oft beißt das
Muttertier in ihrer Verzweiflung ihre eigenen Jungen tot. Aber auch
abgebissene Ohren und Schwänze, schwer heilende, verkrustete
Verletzungen werden immer wieder beobachtet. Überleben die Jungen die
Masttortur, erreichen sie bereits nach 10-12 Wochen das vom Züchter
angestrebte Schlachtgewicht.

Durch die Intensivhaltung leiden die Tiere an zahlreichen
Krankheiten und müssen mit Hormonen und Antibiotika behandelt werden,
die letztlich auch im Fleisch landen. Der Horror für die Tiere:
Verletzungen an den Pfoten und Krallen, schmerzhafte
Skelettveränderungen, Knochenbrüche, mangelnder Abrieb der Nagezähne,
Verhaltensstörungen wie Gitternagen, endloses Kreisen um die eigene
Achse, Kannibalismus und Selbstverstümmelungen durch Langeweile. Bis
zu 30 % sterben aufgrund der schlechten Haltung und an
Infektionskrankheiten!

Kaninchen leiden stumm und sind ihrer Lage hilflos ausgeliefert.
In freier Wildbahn leben sie in Gruppen mit enger sozialer Bindung
und können bis zu 10 Jahre alt werden. Das Revier eines
Familienverbandes beträgt einige Hundert Quadratmeter. Die Tiere
graben ausgedehnte unterirdische Bauten mit weit verzweigten
Röhrensystemen. Die geselligen Wesen hoppeln und springen vorwiegend
in der Dämmerung und wollen sich verstecken können. All diese
Verhaltensweisen sind ihnen in der Mast oder Tierversuchslabors
lebenslang verwehrt.

Was kann der Konsument tun?

a.. Kaufen Sie kein Kaninchenfleisch und keine Angorawollsachen.
b.. Informieren Sie sich über die Zustände in der Kaninchenzucht
und -mast.
c.. Kaufen Sie keine Kaninchen in Zoohandlungen: Kaninchen werden
in vielen Familien nicht artgerecht gehalten.

2005-03-26


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