12. März 1938: Der "Anschluss"
Vor genau 70 Jahren, am 12. März 1938, erfolgte der so genannte
"Anschluss" Österreichs an das deutsche Reich. Unter dem Codenamen
"Unternehmen Otto" überfielen Adolf Hitlers Truppen Österreich und
löschten in einem jähen Gewaltakt die Existenz des Landes aus.
Mit insgesamt 65.000 Mann, die von Teilen der Bevölkerung mit
frenetischem Jubel empfangen wurden, überschritten Soldaten der
deutschen Wehrmacht sowie Angehörige von SA- und SS-Verbänden die Grenze
zu Österreich. Hitler selbst zog am 15. März in Wien ein, wo er vom
damaligen nationalsozialistischen Bundeskanzler Arthur Seyß-Inquart und
von zehntausenden jubelnden Menschen begrüßt wurde.
Am Heldenplatz in Wien verkündete Hitler den "Eintritt meiner Heimat" in
das deutsche Reich. Damit war es ihm im buchstäblichen Sinn gelungen,
seine "Vision", Deutsch-Österreich müsse wieder zurückkehren "zum großen
deutschen Mutterland", wie er sie in seinem Buch "Mein Kampf" formuliert
hatte, in die Praxis umzusetzen.
Mit einer "Volksabstimmung" ließ sich Hitler am 10. April 1938 die
Zwangsvereinigung Österreichs mit Deutschland nachträglich bestätigen.
Im Vorfeld dieser Volksabstimmung mobilisierten prominente
Persönlichkeiten wie der Wiener Kardinal Theodor Innitzer, der eine
Bischofserklärung mit "Heil Hitler" unterzeichnete, der Sozialdemokrat
Karl Renner, der frühere Bundespräsident Michael Hainisch und
KünstlerInnen wie Paula Wessely oder Josef Weinheber für ein "Ja" der
ÖsterreicherInnen.
Manfred Bauer
Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages der Annexion
Österreichs am Purkersdorfer Friedhof:
Samstag, 15. März 2008, 15.00 Uhr.
Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Faschismus 1934 bis 1945.
Alle Purkersdorferinnen und Purkersdorfer sind herzlich eingeladen.
2008-03-12
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