(VCÖ, 10. Juli 2003) 64 Prozent der Bevölkerung fühlen sich zu Hause durch Verkehrslärm stark oder sogar sehr stark belästigt. Nur 6 Prozent leiden nicht unter Verkehrslärm! Das ist eines der Ergebnisse der österreichweit durchgeführten VCÖ-Umfrage, an der 2.300 Personen teilnahmen. Hauptlärmquelle sind für 67 Prozent Lkw. Jede 3. Person gab bei der Umfrage an, dass der Verkehrslärm im Wohnumfeld in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Der VCÖ fordert ein Verkehrslärmgesetz mit verbindlichen Grenzwerten.
Der Großteil der Bevölkerung in Österreich leidet unter Verkehrslärm. Das zeigt die VCÖ-Umfrage zur Verkehrslärmbelastung in Österreich, die von Anfang April bis Ende Juni durchgeführt wurde. 2.300 Personen nahmen daran teil. Nur 6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu Hause nicht unter Verkehrslärm leiden. 29 % werden zu Hause sehr stark vom Verkehrslärm belästigt, weitere 35 % stark.
„Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Die Folgen sind Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Derzeit haben die betroffenen Personen keinen rechtlichen Anspruch auf Lärmschutzmaßnahmen. Deshalb braucht Österreich so rasch wie möglich ein Verkehrslärmgesetz mit verbindlichen Grenzwerten“, betont DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Jede 14. Person gab bei der VCÖ-Umfrage an, wegen dem Verkehrslärm Schlafmittel einzunehmen.
Als größte Lärmquellen werden von 67 Prozent Lkw genannt, von 65 % Pkw, von 54 % Motorräder und von 23 % der Flugverkehr. 11 % der Befragten werden vom Lärm der Bahn belästigt. Fast drei Viertel der Befragten werden in der Nacht von Verkehrslärm belästigt, 56 Prozent untertags. Die VCÖ-Umfrage zeigt auch, dass die Verkehrslärmbelastung in Österreich zu nimmt. 66 Prozent gaben an, dass sich die Verkehrslärmsituation zu Hause verschlechtert bzw. sogar stark verschlechtert hat.
„Ohne Gegenmaßnahmen wird der Verkehr in Österreich und damit auch der Verkehrslärm zunehmen. Deshalb sind Lärmschutzmaßnahmen wie niedrigere Tempolimits sowie Lkw-Nachtfahrverbote und Nachtflugverbote nach Schweizer Vorbild umzusetzen“, fordert VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ warnt auch vor den Konsequenzen des derzeitigen Entwurfs der EU-Wegekostenrichtlinie. Eine VCÖ-Analyse des Entwurfs zeigt, dass die Umsetzung der Richtlinie in dieser Form für Österreich die negativen Auswirkungen des Endes des Transitvertrages sogar noch übertrifft. „Die Lkw- und damit die Lärmbelastung entlang der Hauptstrecken wird enorm zunehmen, wenn die Richtlinie in der vorliegenden Form beschlossen wird“, fordert VCÖ- Experte Rauh einen stärkeren Einsatz Österreichs zur Verbesserung der EU-Wegekostenrichtlinie
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