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Die Wahrheit über die Kosten des Strassenverkehrs

Die Wahrheit über die Kosten des Strassenverkehrs: Der gesamte Straßenverkehr belastet jeden Österreicher mit 1.250 Euro im Jahr! VCÖ: Spritsteuer erhöhen, Vignette abschaffen, EU-Lkw-Mautvorschriften ändern

Wien, 29. August 2003 – Der Straßenverkehr verursacht deutlich mehr Kosten als er über Steuern, Abgaben und Mauten an Einnahmen bringt. Die Allgemeinheit wird in Österreich jährlich mit mehr als 10 Milliarden Euro belastet! Das zeigt die aktuelle VCÖ-Studie. Jede Person in Österreich wird durch den Straßenverkehr mit 1.250 Euro im Jahr belastet! Der VCÖ fordert eine Erhöhung der Mineralölsteuer um 9 Cent, die Abschaffung der Vignette und eine rasche Änderung der EU-Mautvorschriften, damit Österreich eine Lkw-Maut nach Schweizer Vorbild einführen darf.

„Das Märchen von der Melkkuh Auto kann ad acta gelegt werden. Der Straßenverkehr belastet die Allgemeinheit deutlich mehr, als über Steuern, Abgaben und Mauten an Einnahmen hereinkommen“, fasst DI Wolfgang Rauh die Ergebnisse der aktuellen VCÖ-Studie zusammen. Der VCÖ hat auf Basis der aktuellen Wegekostenrechnung des Verkehrsministeriums die Kostenbilanz des Verkehrs in Österreich untersucht.

Der gesamte Straßenverkehr (Pkw, Lkw, Busse, Motorräder) bringt derzeit Einnahmen von rund 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Dem gegenüber stehen Kosten für die Infrastruktur, für Gesundheits- und Umweltschäden sowie externe Unfallkosten in der Höhe von 14,6 Milliarden Euro. Pkw und Lkw zusammen verursachen Kosten von knapp 14,1 Milliarden Euro. „Jeder Österreicher, egal ob Autofahrer oder nicht, wird vom Straßenverkehr mit Kosten in der Höhe von 1.250 Euro belastet“, stellt VCÖ-Experte Rauh fest. "Die Forderung nach mehr Effizienz darf sich auch an den Straßenverkehr richten. Denn während bei den oft zitierten 500 Euro Kosten pro Person für die Bahn auch die Pensionen an das Personal enthalten sind, sind in den 1.250 Euro keine Pensionskosten (etwa für das Personal der Straßenerhalter) enthalten", führt VCÖ- Experte Rauh weiter aus.

Die Folge der fehlenden Kostenwahrheit: Ein enormes Verkehrswachstum in Österreich. Im Jahr 2002 wurden in Österreich um 11,4 Milliarden Kilometer mehr mit dem Pkw gefahren, als im Jahr 1990! Die auf der Straße transportierte Gütermenge nahm seit dem Jahr 1995 um ein Drittel zu.

Um das Verkehrswachstum und die explodierenden Kosten des Verkehrs in den Griff zu bekommen, fordert der VCÖ die Erhöhung der in Österreich sehr niedrigen Treibstoffsteuern. Gleichzeitig soll die Vignette aber abgeschafft werden. Weiters setzt sich der VCÖ für eine Verkehrserregerabgabe für Großparkplätze ein. "Einkaufszentren am Standrand verursachen enormen Verkehr. Staus entstehen, Straßen werden ausgebaut. Die Kosten dafür trägt derzeit zur Gänze die Allgemeinheit. Eine Verkehrserregerabgabe für die Einkaufszentren und Großveranstalter auf jeden angebotenen Parkplatz würde mehr Kostenwahrheit und weniger Verkehr bringen", betont VCÖ-Experte Rauh. Zudem setzt sich der VCÖ dafür ein, dass das erfolgreiche Schweizer Lkw-Mautmodell auch in der EU erlaubt wird. Die Schweiz hat es durch die Bemautung des gesamten Straßennetzes und der Verwendung von zwei Drittel der Einnahmen für den Bahnausbau geschafft, das Wachstum des Lkw-Verkehrs einzubremsen. Der VCÖ hat eine Protest E-Mail Aktion an die zuständige EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio gestartet. Das Protest E- Mail kann im Internet direkt von www.vcoe.at versendet werden.

Die Kosten des Straßenverkehrs in Österreich (in Millionen Euro)

Kosten für Infrastruktur 5.416 Externe Unfallkosten 4.860 Kosten für Gesundheitsschäden 1.479 Kosten für Umweltschäden 2.879 Gesamtkosten: 14.634 Einnahmen aus Steuern, Maut und Abgaben: 4.505

Belastung für Allgemeinheit durch gesamten Straßenverkehr: 10.129

Kostenbilanz Pkw-Verkehr: Kosten für Infrastruktur 2.515 Externe Unfallkosten 4.422 Kosten für Gesundheitsschäden 930 Kosten für Umweltschäden 1.802 Gesamtkosten: 9.669 Einnahmen aus Steuern, Maut und Abgaben: 3.564

Belastung für Allgemeinheit durch Pkw-Verkehr: 6.105

Quelle: Herry, VCÖ 2003

Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01)893 26 97, (0699)18932695

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