Mit dem wachsenden Lkw-Verkehr werden auchdie Straßenschäden zunehmen, warnt der VCÖ. Der VCÖ verweist darauf, dass die Straßenabnützung durch einen 40 Tonnen Lkw 35.000 Mal höher ist alsdurch einen Pkw. Die Belastung durch Transit-Lkw ist verhältnismäßig höher,weil diese schwerer beladen sind. Dadurch ist ein Anstieg derVerkehrsunfälle zu befürchten. Der VCÖ fordert mehr Kostenwahrheit imLkw-Verkehr, die rasche Änderung des Generalverkehrsplan und die Änderungder EU-Wegekostenrichtlinie.
Je schwerer Lkw sind, umso höher ist nicht nur der Schadstoffausstoß, sondern auch die Straßenabnützung steigt. Ein 18-Tonnen Lkw verursacht eine 17.000 Mal höhere Straßen-abnützung als ein Pkw, ein 40 Tonnen-Lkw sogareine 35.000 Mal höhere Abnützung. „Mit dem Wachsen des Lkw-Verkehr nehmendie Straßenschäden massiv zu. Es gibt mehr Spurrinnen auf den Autobahnen,das Unfallrisiko steigt“, verweist DI Wolfgang Rauh vomVCÖ-Forschungsinstitut auf die Folgen des wachsenden Lkw-Verkehrs auf dieVerkehrssicherheit.
Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2002 auf Österreichs Autobahnen 2.436Verkehrsunfälle bei denen 3.949 Personen verletzt und 128 Personen getötetwurden. Bei einzelnen Unfällen können Spurrillen als Unfallursachenachgewiesen werden. Wie etwa beim tragischen Busunglück im Mai 2001 auf derInntalautobahn, als ein Bus wegen Spurrillen auf die Gegenfahrbahn kam undsechs Menschen getötet und 20 verletzt wurden. „Es fehlen leider Erhebungen, wie viele Unfälle die Folge des schlechten Straßenzustandes waren. Schätzungen gehen von 5 bis 10 Prozent aus“, berichtet VCÖ-Experte Rauh.
Die Zunahme des Lkw-Verkehrs wird die Anzahl der Verkehrsunfälle infolge von Straßenschäden erhöhen. Der VCÖ weist darauf hin, dass es nicht ausreicht,wenn Österreich Maßnahmen entlang von Transitrouten setzt. Mehr als 90Prozent des Lkw-Verkehrs ist hausgemacht.
Der VCÖ fordert daher mehr Kostenwahrheit im Lkw-Verkehr. Derzeit verursachtder Lkw-Verkehr 2,6 Milliarden Euro pro Jahr an Infrastrukturkosten. Die Lkw kommen aber nur für rund 900 Millionen Euro dieser Kosten auf. Auch nach Einführung der Lkw-Maut werden die Kosten der Lkw um rund 1, 2 MilliardenEuro höher sein als die Einnahmen. Der VCÖ drängt zudem auf eine rasche Änderung des Generalverkehrsplans. „Jetzt Autobahnen zu bauen, heißt demLkw-Verkehr den roten Teppich auszurollen“, fordert VCÖ-Experte Rauh den vorrangigen Ausbau der Schiene. Der VCÖ kritisiert zudem den mangelnden Einsatz Österreichs zur Verbesserung der EU-Wegekostenrichtlinie. „In der jetzigen Form wird sie den Lkw- Verkehr nicht einbremsen können“, stelltVCÖ-Experte Rauh fest.
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