VCÖ fordert umfassendes Klimaschutzpaket für den Verkehrsbereich
Der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs gerät völlig außer Kontrolle, warnt der VCÖ. Eine heute veröffentlichte VCÖ-Analyse des aktuellen Kyoto-Fortschrittsberichts zeigt, dass zuletzt allein innerhalb eines Jahres die Kohlendioxid- Emissionen des Verkehrs um elf Prozent gestiegen sind! Im Vergleich zum Jahr 1990 verursacht der Verkehr in Österreich um 8 Millionen Tonnen mehr Treibhausgase. Hauptursache ist neben der enormen Zunahme des Pkw- und Lkw-Verkehrs auch der Tanktourismus. Der VCÖ fordert ein umfassendes Klimaschutzpaket für den Verkehrsbereich.
„Österreich entfernt sich mit Vollgas von seinen Klimaschutzzielen. Der aktuelle Kyoto-Fortschrittsbericht Österreichs zeigt, dass sich die Situation alarmierend verschlechtert. Zuletzt nahmen die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs innerhalb von einem Jahr bereits um 11 Prozent zu. Die Politik muss endlich auch im Verkehrsbereich Klimaschutzmaßnahmen umsetzen“, betont DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.
Der VCÖ hat den aktuellen Kyoto-Fortschrittsbericht Österreichs analysiert. Das Ergebnis ist erschütternd. Der Verkehr Österreich verursachte im Jahr 2002 rund 21,4 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen, das sind um 8,03 Millionen Tonnen bzw. um 60 Prozent mehr als im Jahr 1990. Allein die Kohlendioxid-Emissionen stiegen von 12,3 auf 19,9 Millionen Tonnen! Der Anteil des Verkehrs an den gesamten Treibhausgasen erhöhte sich von 17 auf 25 Prozent!
„In Österreich explodiert der Verkehr. Die Zahl der Pkw ist seit dem Jahr 1990 um eine Million gestiegen. Die von Lkw zurückgelegten Kilometer haben sich mehr als verdoppelt! Zusätzlich wird Österreichs Klimabilanz durch den Tanktourismus verschlechtert“, weist VCÖ-Experte Rauh auf die Ursachen hin. Ein VCÖ-Untersuchung zeigt, dass die Dieselpreise in Österreich sogar niedriger als in Ungarn und in der Slowakei sind!
Der VCÖ fordert die rasche Umsetzung eines Klimaschutzpakets im Verkehrsbereich. Neben dem raschen Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und verstärkten Anreizen zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad, fordert der VCÖ zudem eine gleich hohe Besteuerung von Diesel und Benzin. „Die niedrigen Steuern auf Diesel fördern das Wachstum des Lkw-Verkehrs. Finanzminister Grasser sollte die Steuerprivilegien für Diesel so rasch wie möglich beseitigen“, fordert VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ führt auf www.vcoe.at eine E-Mail Aktion an Finanzminister Grasser für gleich hohe Steuern auf Diesel und Benzin durch.
"Wie viele Hochwasserkatastrophen müssen sich noch ereignen, wie viele Dürreperioden müssen Österreichs Landwirte noch um ihre Ernte bringen, bis auch die Gegner des Kyotoabkommens verstehen, dass mangelnder Klimaschutz der heimischen Wirtschaft enormen Schaden verursacht", weist VCÖ- Experte Rauh auf die wachsenden Schäden in Österreich infolge des Klimawandels hin.
Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in Österreich CO2-Emissionen: 1990: 12,3 Millionen Tonnen 2002: 19,9 Millionen Tonnen (plus 62 Prozent)
Treibhausgase (CO2, Stickoxide, F-Gase) des Verkehrs: 1990: 13,3 Millionen Tonnen 2002: 21,4 Millionen Tonnen (Plus 60 Proeznt)
Anteil des Verkehrs an gesamten Treibhausgasen Österreichs: 1990: 17 Prozent 2002: 25 Prozent
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2004
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