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Tagung zum Schutz der Wienerwaldwiesen

NÖ Landeskorrespondenz, 2004-05-06

Plank: Landwirtschaft trägt wesentlich zur Erhaltung der Wiesen bei

In Purkersdorf fand Donnerstag die Fachtagung zum Schutz und zur Pflege der Wienerwaldwiesen 2004 statt. Die Konferenz sah am ersten Tag Fachreferate in den Räumlichkeiten der Österreichischen Bundesforste und am Freitag Exkursionen in den Wienerwald vor. Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank war am Freitag bei einem Lokalaugenschein auf dem Rosenhügel in Königstetten dabei.

Im Zuge der Realisierung des Bioshärenpark Wienerwald kommt, wie Plank betont, der Erhaltung der Wiesen eine besondere Bedeutung zu: "Die wertvollen Wiesen sind vor Jahrhunderten durch Weidehaltung und Mahd entstanden, und sie brauchen die Bauern weiter zum Überleben. Im Zuge der aktuellen Planung für den Biosphärenpark bringen wir daher Wissenschaft, Regionalentwicklung, Naturschutz und Landwirtschaft zusammen, um ein Konzept zur Erhaltung der Wiesen zu erarbeiten. Dabei geht es zum einen um den Schutz der Wiesen, zum anderen um ihre Bewirtschaftung und die Erhaltung einer ökonomischen Basis für die Bauern."

Naturnahe Bewirtschaftung von Wiesen wird beispielsweise durch das Österreichische Programm für Umwelt und Landwirtschaft (ÖPUL) unterstützt, womit die nachhaltige Sicherung von Wiesenflächen gewährleistet ist. In Niederösterreich stehen für ÖPUL-Maßnahmen jährlich mehr als 200 Millionen Euro zur Verfügung. Plank: "Wir sind natürlich auch bestrebt, Rückzugsgebiete für seltene Tier- und Pflanzenarten sicher zu stellen. Nachhaltiges Wirtschaften und effizienter Naturschutz sind für mich keine Widersprüche."

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Schabl: Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere sowie Erholungsraum

Der Entschluss der Länder Wien und Niederösterreich, den Wienerwald zu einem Biosphärenpark zu machen, ist Donnerstag und Freitag, in Purkersdorf und Königstetten Anlass zur eingehenden Beschäftigung mit dieser in Mitteleuropa einzigartigen Kulturlandschaft. "Die Landwirte sind maßgeblich an der Erhaltung der Wiesenlandschaft beteiligt. Das Umweltprogramm ÖPUL ist ein geeignetes Instrument dafür", erläuterte dazu Landesrat Emil Schabl. Das Programm werde von Fachleuten weiterentwickelt, um für die neue Periode ab 2007 noch bessere Angebote im privatrechtlichen, freiwilligen Naturschutz zur Verfügung zu haben. Nur so könnten die Wienerwaldwiesen auf lange Sicht Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere und gleichzeitig Erholungsraum für die Menschen bleiben.

Dass die strukturreiche Landschaft heute in dieser Form existiert, ist Joseph Schöffel zu verdanken, der im 19. Jahrhundert den Ausverkauf des Wienerwaldes verhindert hat. Bereits im frühen Mittelalter wurde das Gebiet zwischen Traisen und Großer Tulln von Bauern gerodet. Bis heute konnte die unverwechselbare Charakteristik des "Wiesenwienerwaldes", dessen westliche Grenze entlang der Linie Laaben - Neulengbach - St. Andrä vor dem Hagenthale verläuft, erhalten werden.

Dabei kommt der Erhaltung des Offenlandes mit seinen Äckern, Wiesen und Weiden ein besonderer Stellenwert zu. Eine langfristige, möglichst flächendeckende Sicherung des Grünlands im Wienerwald ist nur durch eine Aufrechterhaltung der regionalen Landwirtschaft möglich.

Der Naturschutz liefert dazu die Anreize. Durch Förderungen im Rahmen des ÖPUL wird die extensive Bewirtschaftung und somit der Erhalt der Artenvielfalt gesichert. In den Kammerbezirken des Wienerwaldes nehmen 50 bis 70 Prozent der Betriebe an Maßnahmen zum Verzicht auf Handelsdünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutz teil. Auch die Prämie für die "Pflege ökologisch wertvoller Flächen" wird oft beansprucht.

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NÖ Landeskorrespondenz, 2004-05-07

Wien und NÖ bekennen sich zum Erhalt der Wienerwaldwiesen

Plank: Werden weiterhin den Schutz der Wiesen unterstützen

In Purkersdorf fand gestern und heute die Fachtagung mit dem Titel "Schutz und Pflege der Wienerwaldwiesen 2004" statt. Gestern, Donnerstag, standen Fachreferate im Gebäude der Österreichischen Bundesforste AG auf dem Programm; heute, Freitag, Exkursionen in diverse Wienerwaldgemeinden bzw. auf deren Wiesen. Begonnen wurde auf einer typischen Wienerwaldwiese in Königstetten, wo auch die Ergebnisse der Fachtagung der interessierten Öffentlichkeit präsentiert wurden. Neben Vertretern des "Netzwerk Wienerwald", dem Hauptinitiator der Veranstaltung, fanden sich vor Ort auch Vertreter des World Wildlife Fonds for Nature (WWF), Prof. Georg Grabherr vom Institut für Ökologie und Naturschutz an der Universität Wien, die Wiener Umweltstadträtin Isabella Kossina und Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank als Vertreter des Landes Niederösterreich ein.

"Ich bin dankbar, dass man sich des Themas Wienerwaldwiesen angenommen hat. Auf der einen Seite gibt es den Siedlungsdruck und den Verkehr, auf der anderen Seite die Landwirtschaft, die zwei Wege zur Auswahl hat - entweder die Intensivierung oder den Ausstieg. Beide Wege stellen für die Landschaft eine Bedrohung dar. Es ist deshalb wichtig, hier einen Konsens zu finden. Das Land Niederösterreich wird weiterhin den Schutz der Wiesen unterstützen und gleichzeitig den Bauern, die sie bewirtschaften, eine ökonomische Basis bieten, etwa im Rahmen des Österreichischen Programms umweltschonender Landwirtschaft (ÖPUL)", meinte Plank. Obwohl der Wienerwald ein "echter Niederösterreicher" sei, sei der Schulterschluss mit Wien in dieser Frage unerlässlich, sagte der Landesrat.

Stadträtin Kossina meinte, dass die Stadt Wien daran mitarbeiten werde, dass keine ökologisch wertvollen Flächen, insbesondere Wiesen, verloren gingen. Schließlich wolle die Wiener Bevölkerung "die Natur im Wienerwald konsumieren"; sie wolle "keine Unterhaltungsparks, sondern Natur pur".

In Bezug auf die Ergebnisse der Fachtagung wurde unter anderem festgehalten, dass neue Initiativen benötigt werden, um die Landwirtschaft und den Umweltschutz im Wienerwald zu verbinden. Außerdem werde zusätzliches Geld, etwa für die Abhaltung der "Wiesenmeisterschaft" oder für die Förderung von Direktvermarktung, benötigt.

Im Anschluss an das Zusammentreffen in Königstetten unternahmen einige Teilnehmer eine botanische Wanderung, andere besuchten Wienerwaldwiesen in den Gemeinden Mauerbach, Wolfsgraben, Alland, Klausen-Leopoldsdorf, Hochstrass und Pressbaum.

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