In den vergangenen zehn Jahren kamen in Österreich bei Verkehrsunfällen 10.543 Menschen ums Leben, 536.649 Menschen wurden verletzt. Die VCÖ–Studie „Mit Sicherheit mobil“ zeigt, dass 90 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälledurch Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die in anderen Ländern bereits gang und gäbe sind, vermeidbar sind. Der VCÖ fordert daher, dass auch in Österreich so wie in Schweden, Norwegen und Großbritannien die „Vision Zero – Keine Verkehrstoten!“ als Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit beschlossen wird.
Schweden, Großbritannien und Norwegen sind die verkehrssichersten Staaten in Europa. Während in diesen Ländern 60 Verkehrstote pro Million Einwohner zu beklagen sind, waren es in Österreich in den vergangenen Jahren mit 119 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner doppelt so viele, wie eine VCÖ-Untersuchung zeigt. „Schweden, Großbritannien und Norwegen haben sich den hohen Verkehrssicherheitsstandard hart erarbeitet. Schon vor Jahren wurde in diesen Ländern als Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit „Vision Zero – Keine Verkehrstoten!“ beschlossen“, erklärt DI Wolfgang Rauh vomVCÖ-Forschungsinstitut anlässlich des heutigen Symposium der schwedischenBotschaft zum Thema „Vision Zero“.
Die VCÖ-Studie „Mit Sicherheit mobil“ zeigt, dass mit Hilfe eines Verkehrssicherheitspakets im Sinne der „Vision Zero“ die Zahl der Verkehrstoten in Österreich um 90 Prozent verringert werden kann. „Realistischer Umsetzungszeitraum sind zehn Jahre. Österreich braucht das Rad nicht neu erfinden. Dieses große Ziel ist allein mit Maßnahmen erreichbar, die in anderen europäischen Ländern bereits erprobt sind“, betont VCÖ-Experte Rauh.
Die wirksamsten Maßnahmen sind ein Punkteführerschein nach deutschem Modell, eine Verringerung des Alkohol-Limits auf 0,0 oder 0,2 Promille und des Tempo-Limits auf Freilandstraßen von 100 km/h auf 80 km/h sowie eine Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs vor allem in den ländlichen Regionen. Der VCÖ fordert zudem, dass im Ortsgebiet die Verkehrsplanung auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer ausgerichtet wird. „Wir brauchen eine kindergerechte Verkehrsplanung. Der alarmierende Anstieg der Zahl der bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückten Kinder im Vorjahr – von 25 auf 37 – zeigt, dass rasch gehandelt werden muss“, stellt VCÖ- Experte Rauh fest. Der VCÖ führt derzeit die Initiative „Kindergerechter Verkehr“ durch (nähere Informationen auf www.vcoe.at).
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