Biosphärenpark Wienerwald - Detailplanungsbereich "Nachhaltige Entwicklung"

Offizielle Informationen, Stand 2004-08-04

Die Länder Niederösterreich und Wien betreiben gemeinsam die Planungen für die Einrichtung des Biosphärenpark Wienerwald nach internationalen Kriterien der UNESCO. Zentrale Funktion eines Biosphärenparks ist neben der Schutzfunktion und der Forschungsfunktion die Entwicklung einer Modellregion für ökologisch, ökonomisch und soziokulturell nachhaltiges Handeln des Menschen in allen seinen Wirkungsbereichen. Als Beispielregion für gelebte Nachhaltigkeit in Verzahnung des Ballungsraumes Wien mit dem ländlichem Raum ist der geplante Biosphärenpark Wienerwald ein ideales Instrument zur modellhaften Umsetzung der „österreichischen Strategie zur nachhaltigen Entwicklung“.

Als Leitlinien für die inhaltliche Konzeption und Umsetzung einer „Modellregion für nachhaltiges Handeln“ dienen neben den Vorgaben der UNESCO für Biosphärenreservate die „Österreichische Strategie zur nachhaltigen Entwicklung“, das „Niederösterreichische Landesentwicklungskonzept“, der „Wiener Strategieplan“, der „Wiener Stadtentwicklungsplan“ und das „Niederösterreichische Nachhaltigkeitskonzept“. Im Zuge der Planungen für den Biosphärenpark Wienerwald wurden (werden) seitens der Länder Niederösterreich und Wien bereits folgende Studien und Vorprojekte durchgeführt: Wienerwalddeklaration 2002, Machbarkeitsstudie Wienerwald 2002, Funktionale Raumanalyse Wienerwald 2003, Detailplanung Naturraum für den Biosphärenpark Wienerwald, Bereich Wald und Detailplanung Naturraum für den Biosphärenpark Wienerwald, Bereich Offenland.

Das Planungsgebiet für den Biosphärenpark Wienerwald umfasst eine Gesamtfläche von mehr als 105.000 Hektar auf Flächen der Bundesländer Niederösterreich und Wien. Im Planungsgebiet selbst leben ca. 740.000 Einwohner, dazu haben weitere 50.000 Menschen hier einen Zweitwohnsitz. Durch seine unmittelbare Lage am Ballungsraum um die Bundeshauptstadt Wien hat das Planungsgebiet für zumindest 2 Millionen Österreicher große Bedeutung als Erholungs-, Lebens- und Wirtschaftsraum. In der im Zuge des INTERREG Projektes JORDES mit der Slowakischen Republik und Ungarn definierten Biosphärenregion „Grüne Mitte“ stellt der Wienerwald als Natur-, Kultur-, Wirtschafts- und Erholungsraum einen bedeutenden Teilraum dar.

Konzept für nachhaltige Regionalentwicklung im Biosphärenpark Wienerwald

Im Juni 2004 wurde nach intensiver Vorarbeit unter dem Projekttitel „Konzept für nachhaltige Regionalentwicklung im Biosphärenpark Wienerwald“ ein umfangreicher Planungsauftrag gestartet. Zielgerichtet auf die Vorgaben der UNESCO für die internationale Anerkennung von Biosphärenreservaten sollen zu wesentlichen Themenbereichen menschlichen Wirkens die fachlichen und planerischen Grundlagen für nachhaltige Entwicklung und Ansätze zum Aufbau partizipativer Prozesse in der Region geliefert werden. Insbesondere sind zu den folgenden Themenbereichen unter Berücksichtigung eines hoch integrativen und interdisziplinären Ansatzes länderübergreifend für das Planungsgebiet zu erarbeiten: Status quo Analyse, Entwicklungschancen und Potenziale, fachliche Vorschläge und Empfehlungen für die Entwicklung von Leitbildern, fachliche Vorschläge und Empfehlungen für konkrete Umsetzungsmaßnahmen für nachhaltige Entwicklung (was ist „nachhaltiges Handeln und Wirtschaften“ im Themenbereich "..." im Wienerwald?), geeignete, nachhaltige Partizipationsinstrumente und Prozesse zur Beteiligung der Bevölkerung an Leitbild- und Maßnahmenentwicklung, sinnvolle und notwendige Vernetzung von Themenbereichen.

Schwerpunkt-Themenbereiche: Regionalwirtschaftliche Gesamtentwicklung (vernetzte Behandlung von Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe, Handel, Industrie, Energie und Tourismus), Raumordnung, Siedlungsentwicklung und Verkehr sowie Freizeitnutzung und Tourismus.

Weitere zu bearbeitende Themenbereiche: Gewerbe und Industrie, Energie- und Emissionsreduktion, Innovation und Technologie, Handel und Versorgung mit Gütern und Diensten, Interkommunale Kooperationen, Abfallwirtschaft und Rohstoffabbau.

Die Konzeption des gegenständlichen Projektes folgt inhaltlich den Vorgaben der UNESCO für Biosphärenreservate hinsichtlich Entwicklungsfunktion und Bürgerbeteiligung, der „Österreichischen Strategie zur nachhaltigen Entwicklung“, dem „Niederösterreichischen Landesentwicklungskonzept“, dem „Wiener Stadtentwicklungsplan“ und dem „Niederösterreichischen Nachhaltigkeitskonzept“.

Formal beauftragt vom Regionalen Entwicklungsverband NÖ-Mitte, inhaltlich-fachlich geleitet durch das Biosphärenpark Wienerwald Management, wird der Planungsauftrag von der ÖAR-Regionalberatung GmbH, in Kooperation mit ÖIR (Österreichisches Institut für Raumplanung) und Futour (Umwelt-, Tourismus und Regionalberatung GmbH), ausgeführt.

Wesentlicher Teil der Vorbereitungen zur Projektsumsetzung war eine umfassende „Darstellung der Lage“, basierend auf den bisher durch das Biosphärenpark Wienerwald Management bei unzähligen Kontakten mit Akteuren gesammelten Eindrücken, Erfahrungen und Informationen aus der Region. Die Einbeziehung von „Schlüsselakteuren“ wird angestrebt.

Die Ergebnisse aus diesem Planungsprojekt sollen den handelnden Menschen in der Region als fachliche Unterstützung, Anhalt und Entscheidungshilfe dienen! Es wird aber (konform der Philosophie der UNESCO Biosphärenreservate) an den Menschen der Region liegen, freiwillig entsprechend zu handeln und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Die Motivation dazu sollen nicht (neue, über bestehende hinausgehende) hoheitsrechtliche Ge- und Verbote sein, sondern die Überzeugung, dass im „Biosphärenpark-Weg“ große Chancen hinsichtlich Lebensqualität und ökonomischem Erfolg, vereint mit schonendem Umgang mit natürlichen Ressourcen liegen.

BIOSPHÄRENPARK WIENERWALD MANAGEMENT

Mag. Günther Loiskandl, c/o Verein Niederösterreich-Wien - gemeinsame Erholungsräume, A-2361 Laxenburg, Schlossplatz 1, Telefon: 02236/71225-15, Fax: 02236/72730, E-Mail: office@biosphaerenpark- wienerwald.org, Internet: www.biosphaerenpark-wienerwald.org

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