VCÖ (Wien, 24. März 2005) - Der VCÖ kritisiert die mangelnden Maßnahmen gegen die starke Feinstaubbelastung in Österreichs Ballungsräumen. Der VCÖ hat einen Maßnahmenkatalog gegen die Feinstaubbelastung erstellt. Der VCÖ tritt für bessere Bus- und Bahnverbindungen ein, für die stärkere Förderung des Radverkehrs, für die Forcierung von Mobilitätsmanagement nach dem Vorbild Vorarlbergs sowie strengere Abgas-Grenzwerte für Lkw und Pkw. Der VCÖ warnt, dass ohne rasche Umsetzung der Maßnahmen Österreichs Ballungsräume auf Fahrverbote zusteuern.
"Es müssen endlich wirksame Maßnahmen gegen die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung in den Ballungsräumen umgesetzt werden. Wird weiterhin zugewartet, dann steuern Österreichs Ballungsräume auf Fahrverbote hin, wie es sie in Italien bereits gibt", stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest.
Der VCÖ hat einen Maßnahmenkatalog gegen die Feinstaub-Belastung erstellt. Der VCÖ fordert darin unter anderem: > Plus 50 Prozent mehr Bus- und Bahnverbindungen: Das Angebot für Pendlerinnen und Pendler muss dringend verbessert werden. "Es braucht mehr Verbindungen zwischen den Städten und den Umlandbezirken", fordert VCÖ-Experte Blum. Der VCÖ fordert einen Taktfahrplan nach Schweizer Vorbild für ganz Österreich. "Taktfahrplan bedeutet mehr und regelmäßige Verbindungen, kurze Wartezeiten beim Umsteigen, optimale Abstimmung von Bus und Bahn", erklärt VCÖ-Experte Blum
> Mobilitätsmanagement forcieren: Mobilitätsmanagement für Öffentliche Gebäude und Betriebe nach Vorarlberger Vorbild. "Ziel von Mobilitätsmanagement ist, dass Kunden und Angestellte nicht mit dem Auto anreisen müssen, sondern Alternativen wie Öffentlicher Verkehr und Radfahren gefördert werden. Vorarlberg ist in Österreich leider noch immer die einsame Ausnahme", betont VCÖ-Experte Blum.
> Radfahren fördern: Jeder 2. Autoweg ist kürzer als vier Kilometer. "Eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung ermöglicht vielen den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad. Entlang von Freilandstraßen sollten Radwege Pflicht sein", so VCÖ-Experte Blum.
> Sauberere Motoren: Der VCÖ fordert strengere Grenzwerte für Lkw und Pkw. "Es ist unverständlich, dass nach wie vor Diesel-Fahrzeuge ohne Rußpartikelfilter auf den Markt kommen dürfen. Einzelne Hersteller zeigen, dass es keine Problem ist, Pkw serienmäßig mit Filter auszurüsten. Die schwarzen Schafe dürfen im Interesse der Gesundheit der Menschen nicht die Grenzwerte bestimmen", so VCÖ-Experte Blum.
Der VCÖ fordert die Einberufung eines Feinstaub-Gipfels durch die Bundesregierung. "Laut EU-Studie verursacht der Feinstaub in Österreich pro Jahr 4.600 Todesfälle. Hauptverursacher für die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung in den Ballungsräumen ist der Verkehr. Warten heißt, weitere Gesundheitsschäden in Kauf zu nehmen", kritisiert VCÖ-Experte Blum. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Städte verantwortlich sind, wirksame Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung umzusetzen.
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