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Wientalstausee - einst und in Zukunft


DER BÜRGERMEISTER DER STADTGEMEINDE PURKERSDORF
MAG. KARL SCHLÖGL
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Bürgermeister: Kl. 55 - Sekretariat: Kl. 50
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Purkersdorf, 26.4.2005

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich habe mit den politisch Verantwortlichen der Stadt Wien, vor allem mit dem Leiter der MA 31, Herrn Senatsrat Hans Sailer, Gespräche über die Zukunft des Wienerwaldsees geführt. Als Ergebnis darf ich Ihnen nachstehende gemeinsame Erklärung der Stadt Wien und der Stadtgemeinde Purkersdorf zur Kenntnis bringen.

Wientalstausee - einst und in Zukunft

Die Errichtung des Wientalstaudammes zum Rückhalt von Wasser wurde erstmalig im Jahr 1880 genehmigt und seit 1892 rechtmäßig von einem belgischen Unternehmen genutzt. Anfangs wurde dadurch das Wasser für die Nutzwasserversorgung zurückgehalten und in späterer Folge auch zur Trinkwasserversorgung nachdem eine Aufbereitungsanlage errichtet wurde. Um ständig genug Wasser für die mögliche Nutzung von 24.000 m3/Tag (278 l/s) zur Verfügung zu haben wurde der Wasserspiegel um rd. 2,3 m erhöht indem nachträglich regelbare Stauklappen eingebaut wurden. Der allen Bürgern gewohnte Wasserspiegel geht auf Anfang der 70er Jahre zurück, nachdem die Stadt Wien diesen Stausee und die gesamte Wasseraufbereitungsanlage erworben und technisch vollständig erneuert hat. Es wurde immer versucht, den Wasserspiegel auf dem gleich hohen Niveau zu halten, was zur Folge hatte, dass das ankommende Wasser auch gleichzeitig ohne Zeitverzögerung weitergeleitet werden musste. Die im Niederösterreichischen Teil angesiedelte Bevölkerung hatte von dem Stausee keinen Vorteil, da im Stausee kein Platz war um Wasser im Hochwasserfalle zurückzuhalten.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlage müsste nun erneuert werden, die Finanzierung ist jedoch in Anbetracht der heute erforderlichen Technologien völlig unwirtschaftlich, so dass sich die Wiener Wasserwerke entschlossen das gesamte Werk stillzulegen und die dezentrale Versorgung für die Stadtgemeinde Purkersdorf mit Hochquellwasser weiter aufrecht zu halten. Dazu wird die in den 90er Jahren errichtete Verbindungsleitung zur Wiener Hochquellwasserleitung verwendet.

Der Wienerwaldsee hat also nicht mehr die Aufgabe Wasser für die Entnahme zurückzuhalten und steht nunmehr für den Rückhalt von Wasser bei Hochwasserereignissen zur Verfügung - ein Wunsch aller am Wienfluss lebenden Niederösterreicher und der Stadt Wien.

Die Stadt Wien wird - um Platz für das Hochwasser zu schaffen - den Wasserspiegel wieder um das Maß der zusätzlichen Stauzielerhöhung - das sind die genannten 2,3 m - auf das ursprüngliche Niveau senken. Aus dem Stausee wird auch kein Wasser mehr entnommen, nur die vorgeschriebene Restwassermenge von mindestens 27 l/s muss weiter fließen. Der Wienerwalstausee bleibt also erhalten und wird für den Hochwasserschutz zur Verfügung stehen - ein Kompromiss zwischen zukünftigem Seewasserspiegel und Hochwasserschutz, der allen Bewohnern zu Gute kommt.

Für weitere Fragen stehen Ihnen Herr Senatsrat Sailer und ich gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen

Mag. Karl Schlögl


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Letzte Änderung: 2005-04-26 - Stichwort - Sitemap