Auch Purkersdorf scheint immer mehr vom Geist der Säkularisierung erfasst zu werden. Die Ergebnisse der Volkszählung über das religiöse Bekenntnis der Purkersdorfer liegt noch nicht vor. Von Wien liegt das Ergebnis vor: Nur noch 49 % sind katholisch (vor 10 Jahren waren es noch 58%). Jeder 4. in Wien (26%) ist ohne religiöses Bekenntnis. Die zweitstärkste Religionsgemeinschaft ist der Islam mit 8% (vor 10 Jahren waren es 4%). In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Muslime vervierzehnfacht. 4,7% sind evangelisch, 6% ortho-dox, 0,7% bekennen sich zur buddhistischen Tradition.
Angesichts dieser Tatsache ist es unverständlich, wenn Christen ihren Missisonsauftrag peinlich finden und der Versuchung erliegen, sich im kuscheligen Nest einer selbstgefälligen Basisgemeinschaft einzurichten. Dass eine Pfarre nicht wächst, mag auszuhalten sein, dass sie aber nicht wachsen will, ist ein Verrat am Auftrag Jesu. Viele resignieren angesichts der säkularen Atmosphäre und trösten sich mit der Feststellung: es wird schon eine Trendumkehrung erfolgen. Prof. Paul M. Zulehner ortet einen Trend zum ?Glaubensshopping?: ein bisschen Islam, ein Schuß Buddhismus, ein Häppchen Voodoo und ein Spritzer Halloween. Der Religionsmix ist perfekt, aber auf Dauer sicher nicht genießbar.
Von den Weisen im Morgenland wird berichtet, dass sie auf einen anderen, neuen Weg in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Ich möchte Sie ermuntern, im Advent die Besinnung und das Zusammensein um den Adventkranz in ihren Terminkalender aufzunehmen. Ich möchte Sie bitten und einladen, Weihnachten als christliches Fest des Kommens Gottes in diese Welt zu begehen. Ich rege an, dass wir einander den Segen Gottes zum Beginn des Neuen Jahres wünschen. Ich wünsche allen Lesern/innen eine besinnliche Adventzeit und ein aus dem Glauben gefeiertes Weihnachtsfest !
Gottes Segen begleite Purkersdorf 2003.
Pfarrer Msgr. Anton M. Guber
Adventkranzweihe