PRENZLAUER Berg heisst das.

Wollen die Jugendlichen überhaupt von einem alten, verfallenen,

Haus in ein anderes, ebenso altes, verfallenes, kleines Haus übersiedeln? Bzw. wollen das die Kinder, die in einigen Jahren Jugendliche sein werden? Wollen das deren Eltern? Wird ein kleines, altes Haus im Zentrum der Stadt in einigen Jahren überhaupt als Treffpunkt der Jugend noch "schick" sein? Oder sehen das nur die Erwachsenen so, die immer noch gerne

wären? Oder glauben, jugendlich genug zu sein, um die wirklichen Probleme der Jugendlichen mit einem kleinen Häuschen lösen zu können. Die Zeit bleibt auch für Jugendliche nicht stehen.
Auch nach einer kostspieligen Renovierung, die vermutlich sowieso nur das allernötigste abdeckt, ist und bleibt das Haus in der Fürstenberggasse ein kleines, dunkles, altes Haus mit maximal 2

Räumen, und vielleicht ein paar Quadtratmeter Stauraum. 4 Mio Schillinge würde eine Renovierung in der Fürstenberggasse

kann man denn mit so viel Geld nicht etwas viel Sinnvolleres machen, zum Beispiel eine echte Verbesserung herbeiführen? Sei es durch wirklich attraktivere und zeitgemässe Räumlichkeiten,

durch eine wesentlich bessere Lage, bei der man nicht ständig mit

der Anrainer zu rechnen hat, oder durch Projekte und Aktivitäten, die bis dato einfach unfinanzierbar schienen... Wenn schon offensichtlich so viel Geld für die Jugend ausgegeben

kann und soll - was uns alle natürlich höchst erfreut - sollte vielleicht nicht nur eine politische Alibilösung gefunden werden: Wir bieten ihnen eben das gleiche an, was sie bis jetzt sowieso schon gehabt haben, mit dem kleinsten Aufwand (ein paar unbedingt notwendige Renovierungsarbeiten eines komplett verfallenen Hauses) und alle

zufrieden sein...
Daher eine ganz simple Frage: Gibt es nicht um das gleiche Geld viel interessantere Möglichkeiten, etwas wirklich "NEUES" für Purkerdorfs Jugend entstehen zu lassen?
1) Was wird aus den 2 Schulprovisorien, wenn das Gymnasium fertig sein wird? Wäre das nicht ein wirklich guter Grundstein für ein modernes, freundliches Zentrum für Junge und Junggebliebene? Infrastruktur wie sanitäre Anlagen und Turnsaal-Veranstaltungsraum sind bereits vorhanden, zusätzlich könnten die Gebäude tagsüber auch von verschiedenen anderen Gruppen genützt werden, ich denke da nur an Musikunterricht, Bastelwerkstätten, Töpferkurse, Internetcafe ( auch für jüngere und ältere), Beratungseinrichtungen, auch tagsüber geöffnete Ausstellungen/Gallerie etc.. Das bei vielen Eltern "verpönte" Jugendzentrum hätte kein Stigma

sondern wäre ein Bestandteil einer Einrichtung für junge Menschen, die ihre Entwicklung in unserer Gesellschaft nicht ausgesperrt in einem isolierten Bereich, sondern integriert in ein natürliches soziales Gefüge durchleben, unter Einräumung der gewünschten Freiräume . Vielleicht könnte es durch kulturelles Engagement der Jugendlichen sogar zu einem kulturellen Insidertreff von viel mehr als nur der Purkersdorfer Jugend werden, ein Treff für Nachwuchskünstler der Region, ähnlich wie das "Kunsthallen-Cafe", das Chelsea oder das Flex in Wien oder der Preslauer Berg in Berlin (nebeneinander von bildender und darstellender Kunst). Das funktioniert aber sicher nur in einem Miteinander von Jung ,

alt und Alt. Und so ein Miteinander gibt es aber sicher nicht auf 60 qm in einem dunklen Loch, sondern braucht entsprechenden Raum.
Es ist nämlich gar nicht mehr zeitgemäss Jugendliche in einer sehr schwierigen Phase ihres Lebens einfach ins Jugendzentrum zu schicken bis sie dann erwachsen sind.
2) Was ist zum Beispiel mit dem leerstehenden Feuerwehrhaus in der Kaiser Franz Josef Strasse. Dort müsste für Renovierungsarbeiten sicher nur ein Bruchteil von 4 Mio ausgegeben werden, und die Räumlichkeiten

zumindest 5x so gross wie in der Fürstenberggasse. Die Jugendlichen hätten schöne, hohen Räume, Tageslicht, und viel viel Platz zum Kreativsein.
3) Das Hotel Wien West steht auch leer.
4) Das Sanatorium Purkersdorf steht auch leer.
5) Oder man baut in einer Umgebung, die wirklich Sinn macht, ein richtiges, pädagogisch wertvolles Jugendzentrum neu.(So wie es ja auch mit den Kindergärten gehandhabt wird) Ich denke da zB an das Grundstück am Ende der Sportanlage Speichberg. Diese Lage hätte den wirklichen Vorteil, dass sämtliche sportliche Möglichkeiten quasi direkt vor der Tür liegen, dass kein Anrainer da ist, und dass genügend Parkplätze für hoffentlich zahlreiche "kulturelle" und „semi-kulturelle“ Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Mit Sicherheit gibt es noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten das Projekt „Jugendzentrum“ zu einem modernen und langfristigen Impuls für Purkersdorf werden zu lassen.
Grüsse an alle Interessierten beebee