Purkersdorf Forum Archiv 2001
Archiv 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010-2013 | 2014-2016 | Forum | HOME

Hector sagt am 14.10.2001 12:10 h:Erster Beitrag

Ökostadt-Stadtentwicklung-Purkersdorfs Zukunft


Einige Gedanken zum Stadtentwicklungskonzept für Purkersdorf
Zur Suche nach einem geeigneten Leitbild: Die Idee der Ökomusterstadt besticht, nicht nur mangels anderer Alternativen. Weil sich richtige Ideen höchstens verzögern aber nicht aufhalten lassen, sind wir gut beraten eine Entwicklung in diese Richtung auch als wirtschaftliche Chance zu begreifen. Allerdings ist nur eine tatsächliche Ökologisierung erfolgversprechend.
Exemplarisch nur einige wichtige Punkte:
Verkehr: wichtigster Punkt, weil von der Gemeinde leicht beeinflußbar und vergleichsweise billig ist eine vernünftige Radweg-Anbindung an Wien. Die Wichtigkeit der Verlängerung des geplanten Wientalradweges bis nach Purkersdorf muß endlich erkannt werden. Idee: <Kreuzungsfrei vom Naschmarkt nach Purkersdorf und zurück>. Zur Erreichung einer attraktiven Verbindung ohne Schikanen ist jedenfalls schon jetzt die aktive Mitgestaltung seitens unserer „fahrradfreundlichen“ Gemeinde angesagt.
Ressourcenschonung: Entlastung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch: * Liberalsierung des Kanalanschlußzwanges und dadurch Ermutigung zur dezentralen Behandlung von Abwässern (Kleinkläranlagen), die ohne finanzielle Belastung der Gemeinde möglich ist, da der Kanalnetzausbau ungeschickterweise bereits fast vollkommen ist und dadurch nur eine zögerliche Trendumkehr in Richtung Kleinanlagen zu erwarten ist. * öffentliche Komposttoiletten: Beispiel NeuSeeland: In einem Land in dem der Hygienenstandard deutlich höher ist als hierzulande und in dem öffentliche Toiletten durchwegs bedenkenlos benützbar sind gibt es bereits eine Vielzahl von kommunalen Humustoiletten. Einer Gemeinde, die für den Klimaschutz eintritt kann es nicht egal sein wie seine „Abwässer“ behandelt werden und dieses Problem an die angrenzende Großstadt delegiert anstatt sich eigenverantwortlich und vorbildhaft darum selbst zu kümmern. Die Alternative heißt Kompostierung. Im Gegensatz zur momentanen Praxis, wo organische Materie in den biologischen Stufen der Kläranlagen unter Energieaufwand degradiert wird, soll eine Veredlung durch einen aeroben Rotteprozeß erfolgen. Statt die Atmosphäre zusätzlich mit CO2 zu belasten, sollten wir den Kohlenstoffkurzschluß, den uns die Kompostierung bietet, nutzen, zumal die organische Substanz gleichzeitig auf unseren Feldern durch den langen Einsatz von Mineraldünger Mangelware ist. Daher ein * Pilotprojekt <Fäkalienkompostieranlage> ermöglichen * Flächenentsiegelung wo möglich * intensive Dach- und Grauwassernutzung Infrastruktur * Stärkung des Bauernmarktes durch moderate Standgebühren und damit verbunden eine kurzfristige Aufwertung des Hauptplatzes * Mittelfristig bedarfgerechtere Gestaltung des Hauptplatzes


* Public Gardens: sinnstiftende Tätigkeiten sind in der integrativen Beschäftigung des Gärtnerns mehrfach enthalten. Didaktisch wertvoll, als Brücke zwischen den Generationen und als Vorbeugung gegen Vandalismus sollte es wert sein Grund und Boden zur Verfügung zu stellen. Auch städtische Rest- und Abstandsflächen sind dazu heranzuziehen. Neben der Versorgung von Grundbedürfnissen können so Kristallisationspunkte eines aktiven Soziallebens entstehen. * und damit in Zusammenhang: Änderung der Bewirtschaftungskriterien für öffentliche Grünflächen in Richtung Extensivierung. Überdenken der rein ästhetisch motivierten Arbeiten; Beispiel: An die Stelle arbeits- und kostenintensiver einjähriger Zierpflanzen könnten mehrjärige Nutzpflanzen treten. Umlagerung der Kapazitäten zur Betreuung der innerstädtischen Schaugärten statt mehrmaliges Mähen der gesamten Grünflächen * Erhaltung und Förderung des funktionierenden Kommunikationszentrums in der Fürstenberggasse statt die bereits bestehende, einzige alternative Einrichtung in der viel zu homogenen Purkersdorfer Szene zu gefährden!! Nur 1/10 des Budgets, das zur Neuerrichtung eines „Jugendzentrums“ veranschlagt ist, in das Bestehende investiert, hätte sicherlich mehr Wirkung als ein Neubau der nur zögerlich angenommen wird, und zu dem sowieso das Geld fehlt.
Schließlich wäre es wünschenswert in jeder Hinsicht gesamtheitliche Betrachtungen anzustellen: Beispiel: Lärmbelästigung durch Kirchenglocken. Ein scheinbares Tabu, das endlich auch thematisiert gehört. Zugegeben ein heißes Eisen für politische Parteien aber die Ablehnung gegen das übertriebene Läuten wird immer breiter...
im Sinne der Vielfalt und Weiterentwicklung

Dr. Michael Endl


Thread



Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform. Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.

Poste nur Bilder, die du selbst gemacht hast und die frei von Rechten anderer sind! Wenn Personen im privaten Raum abgebildet sind, musst du deren Einverständnis zur Veröffentlichung haben.