Re: Silvester, Konsequenzen, Ehrung...
Lieber Michael!
Deine Schlußfolgerung, daß ich sauer bin, weil ich nicht geehrt werde ist nicht korrekt. Die Gemeinde möchte mir "Dank und Anerkennung" aussprechen, was ich jedoch nicht annehmen werde. Dazu möchte ich meine grundsätzliche Meinung zu Ehrungen etwas ausführen. Ich finde Ehrungen völlig überflüssig. Es ist ein Dienst an der Gemeinde, im Gemeinderat zu sitzen. Aus meiner Sicht wird dieser Dienst völlig ausreichend bezahlt, weiters genießen es viele Gemeinderäte, im Rampenlicht zu stehen und öffentlich auftreten zu dürfen. Ehrungen finde ich nur dann ok, wenn man dadurch Ausgaben spart, z.B. jemandem eine Ehrung verleiht (falls er sich auf sowas steht) aber dafür eine Subvention erspart. In Purkersdorf werden Ehrungen massenhaft vergeben, jedes Jahr geschätzte 30 oder mehr. Das entwertet die Ehrungen natürlich auch. Es ist ein Unterschied, ob die Gemeinde wirklich überlegt, ob sie nicht einen oder zwei Mitbürger im Jahr ehren soll (heldenhafte Rettung eines Mitbürgers etc.) oder das routinemäßig für gewisse Dienste (Gemeinderat, Vereinsvorsitzende etc.) durchführt. Diese Praxis ist in meinen Augen ziemlich krank. Mir ist auch schleierhaft, wie ich auf diese Liste geraten bin, gefragt hat mich jedenfalls niemand.
Frau Eripek mußte nicht wegen Silvester zurücktreten. Silvester ist erst nach der Wahl so richtig diskutiert worden, genau das habe ich in meinem vorigen Beitrag geschrieben. Frau Eripek mußte zurücktreten, weil ihre Politik insgesamt gescheitert ist und ohne kurzfristige Hilfe von Mag. Schlögl noch weniger Mandate erzielt worden wären. Und bei Silvester regt mich einfach auf, daß jetzt im Nachhinein alles eh' nicht so schlimm gewesen sein soll. Das stimmt nicht. Es sitzen immer noch einige Damen und Herren im Gemeinderat, die ganz genau wissen, wie damals alles abgelaufen ist, und die auch im Prüfungsausschuß waren - auch von Deiner Fraktion. Wenn jetzt die Affaire beschönigt wird, bedeutet das, daß noch immer keine erkennbaren Konsequenzen aus diesem Debakel gezogen worden sind. Das ist sehr traurig.
Gabriele Scholz