Re: Das Schandmal auf der Feihlerhöhe
Weder bin ich über meinen Onkel, wie sie formulieren; "hergezogen", noch stimmt ihre apodiktische Behauptung, alles, womit ich heute "aufwarten" kann, habe ich Hr. Czernoch zu verdanken. Den Mythos, den Sie und andere um Czernoch weben, könnte ich sehr rasch auflösen, wenn ich mir die Realität, wie ich sie im Haushalt Czernoch erlebt habe, vergegenwärtige: Da waren etwa Ohrfeigen (Onkel nannnte sie euphemistisch "Dachteln") oder "Kopfnüsse" an der Tagesordnung.
De mortuis nihil nisi bene... Schon traurig, wenn man den eigenen verstorbenen Onkel, der sich nicht mehr dagegen wehren kann, hier herabwürdigen muss.
Schon traurig, dass man die Verhüllung der Weineberbüste im Wiener Schillerpark mit einjähriger Verspätung auch in Purkersdorf nachvollziehen muss und dafür sogar für ein Foto für die Presse posieren muss. Die Verhüllung im Schillerpark war zumindest kunstvoller als M.B.s Jacke...
Verhüllt man als nächstes die Kriegerdenkmäler? Nur weil die (österreichischen) Soldaten ja auch - sogar mit der Waffe - für die Ideen von Hitler in den Krieg gezogen sind?
Weinheber blieb der Kriegseinsatz erspart, seine Waffe gegen den Feind war höchstens seine Feder, mit der er Huldvolles von sich gab. Dem Feind wird es egal gewesen sein, die Waffen der - auch österreichischen - Soldaten gegen ihn waren gefährlicher.
Haben wir wirklich keine anderen Sorgen derzeit? Könnnen wir uns nicht selber Gedanken machen über alles, was 1938-1945 falsch gelaufen ist?
Müssen wir, die wir diese Zeit im Gegensatz zu Dr.M.B. (Jahrgang 1957) selbst erlebt haben, uns ständig mit derlei Aktionen darauf hinweisen lassen, dass damals vieles schief gelaufen ist? Als ob wir das nicht selbst genau genug wüssten. So schön war die Kriegs- und besonders die unmittelbare Nachkriegszeit hier auch wieder nicht.