Gegen ein Berufsheer
Im folgenden erlaube ich mir meinen Standpunkt zur Diskussion um Berufsheer und Wehrpflicht darzulegen (In LIB&Grüne Purkersdorf gibt es dazu übrigens unterschiedliche Standpunkte)
Eine persönliche Vorbemerkung: Zugegebenermaßen hab ich da einen besonderen Zugang: Als Jugendlicher erschien mir jede Gewalt als sinnlos. An der Schule in Tulln habe ich da einen Streik gegen das Bundesheer mitorganisiert. Als Unterstützer des Volksbegehrens zur Abschaffung des Bundesheers hab ich dann Bekanntschaft mit der Staatpolizei gemacht. Ich war in den 70er Jahren einer der ersten anerkannten Wehrdienstverweigerer. Ich habe das aber dann nach Chile 1973 (Putsch) rückgängig gemacht. Schließlich durfte ich nach meinem Wehrdienst aber keine Milizübungen machen, obwohl ich das Recht darauf verlangt habe. In den 8oiger Jahren hab ich dann nach dem Grundwehrdienst „Militärarbeit“ gemacht und zu den Gründern der Vereinigung Demokratischer Soldaten Österreichs gehört. Diese Organisation konnte in Zusammenarbeit mit diversen Jugendorganisationen etliche demokratische und soziale Verbesserungen für Grundwehrdiener erreichen. So hab ich z. B. ich nach einer bewusst eingegangenen Arreststrafe beim Heer mit einer Klage beim Eur. Menschrechtsgerichthof die Abschaffung eben dieses Militärarrests in Österreich bewirkt.
Meine Haltung: Kurz gesagt bin ich aus demokratiepolitischen Gründen für die Wehrpflicht, und zwar zweifach: 1. aus Gründen zwecks Verhinderung der Entstehung eines Staats im Staat und der innenpoltischen Mißbrauchsmöglichkeit, und 2. der Verhinderung neutralitätswidriger außenpolitischer Abenteuer wie etwa Einsätzen in Afghanistan oder dergleichen Wesentlich sind die notwendigen Reformen NACH der Volksbefragung im Sinne von mehr Mitbestimmung und besserer Bezahlung für die Rekruten(Mindestlohn). (Auf meiner Homepage ausführlicher)
Erlaube mir noch einige Hinweise zu machen: Mein Kurzbeitrag beim ORF-Bürgerforum am 8.1. (ca. eine Million ZuseherInnen) übrigens auf http://www.vdsoe.org/artikel.asp?id=56
Die Vereinigung Demokratischer Soldaten Österreichs hat eine differenzierte, aber klare Stellungnahme zur Wehrpflicht abgegeben. Sie ist auf der Homepage der VDSÖ www.vdsoe.org/ unter http://www.vdsoe.org/artikel.asp?id=50 zu finden.
Siehe auch Facebook: http://www.facebook.com/vdsoe.org
Der Standard hat dazu auch berichtet: http://derstandard.at/1348285278680/Parlamentarier-kaempfen-mit-Anfragen-um-die-Wehrpflicht
Hab auch „Tagwache! Erfahrungen eines Präsenzdieners beim Bundesheer“. (4 Auflagen ab 1983) (Unbescheiden möchte ich feststellen, dass dieses Buch bis heute in Österreich einzigartig ist, auch medienmäßig große Resonanz hatte und nicht zuletzt auch einige Reformen beförderte- 4 Auflagensprechen auch für sich)
(Herabladbar:www.vdsoe.org/upload/File/Baum_Tagwache_88.pdf)
und 1989 mit Kurt Wegscheidler „Der Soldatenratgeber - Tips, Überlebens- und Rechtshilfe beim Bundesheer“ geschrieben habe.