Karl Berger ® sagt am 05.08.2002 22:34 zu mir ®: | Erster Beitrag | |
Re: demokratische kontrolleSachzwänge gibt es immer und sie entziehen sich generell der demokratischen Legitimation. Wenn ein Bauprojekt in einerGmbH abgewickelt wird, ist das noch nichts Schlechtes an sich. Und wegdiskutieren kann man einen Sachzwang auch nicht, sonst wäre es kein Zwang. Der »Sachzwang« ist keiner. Wir sollten dieses Wort vermeiden. Es wird immer dort angewandt, wo man die Durchsetzung von bestimmten Interessen ausser Streit stellen will, verschleiern will, dass es sich um Interessen handelt, die die Entscheidungen lenken. Wäre ein Sachzwang ein solcher, wäre er unabwendbar, also gar nicht Teil einer Entscheidungsfindung, sonder deren Grundlage. Oft erscheint uns etwas als Sachzwang, weil es innerhalb der Logik einer bestimmten Sache, eines bestimmten Systems unausweichlich erscheint. Wenn man einen Blickwinkel ausserhalb dieses Systems einnimmt, merkt man oft, dass es durchaus verschiedene Möglichkeiten gäbe. Ein Beispiel: Wenn der Staat verschuldet ist, und ein hoher Schuldendienst das Budgetdefizit hinauftreibt, scheint ein Sachzwang vorzuliegen: Es müssen entweder die Einnahmen erhöht werden, oder die Ausgaben gekürzt werden. Durch verschiedene »Sachzwänge« treffen beide Maßnahmen überwiegend die große Masse der nicht begüterten. Man kann es auch so ausdrücken: Der Staat muss Pensionen und Sozialleistungen kürzen, Massensteuern erhöhen, das heißt, er erfüllt Erwartungen von vielen Leuten nicht, nimmt vielen Leuten etwas weg, um es denen zu geben, die dem Staat Geld geborgt haben. Man sieht, dass hier Interessen bedient werden und nicht ein »Sachzwang« herrscht, denn wem man etwas wegnimmt, wem gegenüber man wortbrüchig wird, und wem man gibt, ist eine menschliche Entscheidung, und kein sachlicher Zwang. Man könnte ja auch den Gläubigern etwas wegnehmen. (z.B. durch Inflation, entsprechender Besteuerung der Gewinne u.a.) Der »Sachzwang« ist, um hier nicht endlos lang zu werden, nichts anderes als ein sprachliches Instrument zur Entpolitisierung der Politik, und somit zur Unterordnung der »Politik« unter die »Wirtschaft«. Im gegenständlichen Fall »WIPUR« scheint diese Tendenz durchaus auch zu bestehen. |
- WIPUR und Politik - Rainer Aigner ® - 27.07.2002 09:08
- Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - clemens ? - 28.07.2002 19:43
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - Lilli ? - 02.08.2002 19:19
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - madonna ? - 29.07.2002 07:51
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - LILLI ? - 02.08.2002 19:21
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - clemens ? - 30.07.2002 00:53
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - madonna ? - 30.07.2002 08:30
- drohen? - clemens ? - 31.07.2002 00:40
- Re: Aufruf an die Parteiobleute, deren Gehilfen und an - R.Aigner ? - 29.07.2002 13:16
- Kontrolle der Steuerzahler - Josef Baum ® - 29.07.2002 09:56
- demokratische kontrolle - clemens ? - 30.07.2002 00:48
- Re: demokratische kontrolle - M.Parzer ? - 02.08.2002 20:11
- Re: demokratische kontrolle - mir ® - 05.08.2002 08:45
- Re: demokratische kontrolle - Karl Berger ® - 05.08.2002 22:34 «- Aktueller Beitrag
- Re: demokratische kontrolle - mir ® - 06.08.2002 07:36
- Re: demokratische kontrolle - mir ® - 31.07.2002 07:35
- Die Wahrheit über die WIPUR-Gründung - so schauts aus ? - 01.08.2002 17:00
- Re: demokratische kontrolle - 821132217 ? - 01.08.2002 09:52
- Re: demokratische kontrolle - Rainer Aigner ® - 10.08.2002 13:08
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